Dickendorf – Die Dickendorfer Glockenbuche, das weithin bekannte Naturdenkmal am steilen Fuß des Gebirges Weißer Gaul, steht nicht mehr. Der riesige Laubbaum wurde gefällt.
Nach vielerlei Planung und fachlicher Begutachtung (die RZ berichtete mehrfach) war kürzlich die Entscheidung zum Fällen der Glockenbuche gefallen. Dies vollzogen jetzt Fachkräfte im Auftrag der örtlichen Waldinteressentenschaft, der Eigentümerin des Baumes. Nur einzelne Ortsbewohner fanden sich als Zuschauer ein, so auch Ortsbürgermeister Andreas Hahmann. Aus Gründen der Sicherheit hatte man den Termin nicht an die große Glocke gehangen. Einige Tonnen an Stamm- und Astwerk dürften sich als gutes Brennholz eignen. Vielleicht bleibt der Gemeinde aber eine dicke Baumscheibe als Andenken erhalten.Anders sieht es mit der bisherigen Baumglocke aus, die Bestandteil im Dickendorfer Dorfwappen ist. Sie soll demnächst in einem separaten Glockenturm im Bereich von Backes und Spielplatz läuten. „In 30 Minuten brachte man jetzt alles zu Fall, was in 400 Jahren gewachsen ist", sagte mit ein wenig Wehmut Nachbar und Naturfreund Konrad Schuhenn (79), der sich ans Zählen der Jahresringe an der 1,30 Meter breiten Schnittstelle gab. Amtlich ergänzt werden muss nun auch das Bestandsverzeichnis beim Kreis, denn dort hatte man 1975 die Glockenbuche mit der Denkmalnummer 15 unter Schutz gestellt. Joachim Weger