Der geplante Lückenschluss, der auch den Bau einer Brücke über die Sieg bei Etzbach einschließt, werde zwar noch weiter auf sich warten lassen, es gebe aber bei zwei zentralen Herausforderungen Bewegung, so der Experte.
Zum einen habe man in einer Runde mit dem Industriepark Etzbach (IPS) und den beteiligten Bürgermeistern eine alternative Trassenführung entwickelt – bedingt durch den Rückbau eines Gleisanschlusses des Industrieparks. Laut Glässner kann der Radweg jetzt von der Zufahrt des Industrieparks entlang der Gleise nach Osten und dann das IPS-Gelände kreuzend bis zur geplanten Siegbrücke verlaufen. Somit könne ein Eingriff in die Überschwemmungsaue vermieden werden.
Etwas schwieriger gestaltet sich demnach die Umsetzung des Brückenbauwerks selbst, bei der man mittlerweile bei Variante 7 angekommen ist. Diese sieht ein Sprengwerk mit einer rund 59 Meter langen Rampe am Nordufer der Sieg mit einem durchgehenden Gefälle von 6 Prozent vor. Knackpunkt hier: Der Zuwendungsbescheid sieht zwingend vor, dass laut der „Empfehlung für Radverkehrsanlagen“ (ERA) die Rampe höchstens auf einer Länge von 20 Metern diese sechsprozentige Neigung aufweisen darf, da ansonsten maximal 4 Prozent erlaubt sind. „Das würde die Rampe um 18 Meter verlängern“, rechnet Glässner dem Ausschuss vor.
Dennoch zeigte such der Regionalentwickler optimistisch, dass diese Variante ein gangbarer (Rad-)Weg sein könnte. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen habe man einen entsprechenden Antrag auf Abweichung von den ERA-Vorgaben gestellt, warte auf eine zeitnahe Antwort des Bundesamtes für Logistik und Mobilität beziehungsweise des Bundesverkehrsministeriums.
Ob Landrat Peter Enders das langjährige Projekt (der Fördermittelbescheid datiert vom März 2021) noch mit einem „Scherenschnitt“ auf den Weg bringen kann? 2027 wird im AK-Land der Nachfolger des dann 68-Jährigen gewählt.Markus Kratzer