Pressekonferenz in der Firma "Stahlbauhoch3" in Hövels gab Vorgeschmack auf die Nacht der Technik
Nacht der Technik im Kreis Altenkirchen: Heimische Unternehmen im Rampenlicht
Pressekonferenz an ungewöhnlicher, aber sehr authentischer Stelle: Inmitten einer Produktionshalle der Firma „Stahlbauhoch3 Gmbh“ in Hövels stellten die Vertreter von Firmen, aus Politik und Organisation das Programm zur „Nacht der Technik“ am 27. September vor. Foto: Thomas Hoffmann
Thomas Hoffmann

Hövels. Es war eine Pressekonferenz, wie man sie selten erlebt. Doch es war eine, die einen wirklich authentischen Vorgeschmack auf das Ereignis lieferte, das am Freitag, 27. September, die Innovations- und Leistungsfähigkeit heimischer Unternehmen ins strahlende nächtliche (Kunst)Licht rücken dürfte: die erste Nacht der Technik im Kreis Altenkirchen.

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Ungewöhnlich an diesem Morgen war der Ort der Information. Denn die acht Vertreter von Firmen, aus Politik, Wirtschaft und Organisation hatten an einem großen Tisch in der Firma „Stahlbauhoch3“ in Hövels Platz genommen, inmitten einer Produktionshalle, wo vor und nach den Schilderungen mit modernen Maschinen gesägt, geschweißt und mittels einer Wasserstrahlschneidanlage maßgeschneiderte Produkte für heimische und auswärtige Kunden gefertigt wurden.

„Die Nacht der Technik ist nicht nur eine Veranstaltung – sie ist ein Erlebnis, das Menschen aller Altersgruppen, Branchen und Interessen verbindet. Hier kommen Neugier und Wissen, Zukunftsvisionen und Realität zusammen“, eröffnete der Geschäftsführer der gastgebenden Firma, Mario Stangier, die etwas mehr als einstündige Informationsveranstaltung zur Nacht der Technik. Die dürfte vor allem auch Jüngere faszinieren und begeistern: „Viele junge Menschen wissen überhaupt nicht, was hier in der Region für tolle Sachen gemacht werden. Wir öffnen Türen und nicht selten entstehen dadurch Kontakte“, skizzierte Horst Behr vom Kölner Verein Deutscher Ingenieure (VDI) ein Anliegen der Organisatoren. Die konnten insgesamt 15 Unternehmen – plus Uni Siegen und Berufsbildende Schule (BBS) Betzdorf – im Kreis für diese Art der Präsentation gewinnen.

Vorbereitungen für 27. September laufen

„Die Nacht der Technik ist ein Ereignis, das darauf abzielt, die Neugier zu wecken und neue Technologien hautnah erleben zu können“: Auch diese von Bernhard Thies vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) in den Raum gestellten Ziele wurde von allen geteilt. Denn, wie im weiteren Verlauf deutlich wurde, hat der Kreis Altenkirchen so einiges an zukunftsträchtigen Unternehmen zu bieten.

Jörg Ditthardt vom Transformationsnetz Altenkirchen/Westerwald (TraForce) hob in diesem Zusammenhang einige „Leuchttürme“ der Region hervor. Deren Produkte, die von Bremsanlagen über Laufräder für Kräne und Magnetventile für Autos bis hin zu Containermodulen reichen, mit denen ganze Stadtteile ökologisch und innerhalb kürzester Zeit errichtet werden könnten, stellte er vor.

Hinter die Kulissen schauen

Mit dem Hinweis „Ohne die Software von Gromnitza wäre es nicht möglich, dass viele mittelständische Unternehmen ihre Arbeitsprozesse digitalisieren“ warb Ditthardt für die „einzigartige Möglichkeit“, am 27. September hinter die Kulissen zu schauen. Urban Plößl von der Agentur „Plan deluxe“ brachte die drei Hauptziele auf den Punkt. Erstens, technikinteressierten Menschen die Möglichkeit bieten, die Innovationskraft heimischer Unternehmen kennenzulernen, zweitens die Möglichkeit für die Firmen, sich selbst zu präsentieren und drittens, jungen Menschen die Gelegenheit eröffnen, sich hautnah zu informieren.

So wie etwa in der Firma Werit, die in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiert und für die Bernd Winters das Angebot des Kunststoff produzierenden Betriebes skizzierte. Dabei machte er deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit dort ebenso großgeschrieben werde wie der Anspruch, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.

„Als wir von der Nacht der Technik erfuhren, war es klar: Da müssen wir mitmachen“, hob er die Attraktivität der Veranstaltung für Unternehmen hervor. Aber egal, ob es mit modernster Technologie gefertigte Kunststoffpaletten sind, ob Robotertechnologie, computergesteuerte Schweißanlagen oder digitales Büro- und Produktionsmanagement, am 27. September dürfte für jeden, der sich für die Zukunft interessiert, etwas dabei sein.

Auch klassische und neue Studiengänge der Universität Siegen, die in Kooperation mit der BBS Betzdorf in der Nacht der Technik ihr Angebot für die Zukunft der technischen Berufe präsentieren wird, sowie Workshops mit der „Landfabrik“ sind im Angebot. Letztere habe es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Technologien zu nutzen, um Unternehmen der Region zukunftsfähig und nachhaltig aufzustellen und gutes Arbeiten auf dem Land zu ermöglichen, so die Verantwortlichen.

Landrat ist Schirmherr

Auch Landrat Peter Enders erklärte, er freue sich auf das Ereignis. Er spann den Bogen sogar noch weiter: „Es geht um nicht weniger als die Zukunft unserer Region. Die Nacht der Technik bietet eine einzigartige Plattform für ein breites Publikum. Ich wünsche mir, dass viele junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben diese Möglichkeit nutzen, um sich zu informieren.“

Enders, der zugleich Schirmherr der Veranstaltung ist, führte das Beispiel von zwei Menschen aus Ruanda an, die in heimischen Betrieben eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker absolvieren. „Das ist ein Weg, um reguläre Einwanderungsfachkräfte auf den richtigen Weg zu bringen“, sagte Enders, auch mit Blick auf den 27. September. An diesem Freitagabend werden viele heimische Betriebe ihre Pforten von 18 bis 24 Uhr öffnen, um die innovative Kraft, die in vielen Bereichen aus dem Kreis Altenkirchen bis in die Welt hinaus strahlt, hautnah erlebbar zu machen und – im Idealfall – neue engagierte Mitarbeiter zu gewinnen.

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