Auf dem Biersdorfer Friedhof sind 16 Steinplatten für Begräbnisse angebracht worden
Nachfrage gestiegen: Der Trend in Biersdorf geht zum Urnengrab
Jeweils acht Urnengräber an drei Bäumen gibt es seit Kurzem auf dem Friedhof in Biersdorf. Im Daadener Land wird diese Art der Bestattung immer beliebter. Foto: Thomas Leurs
Thomas Leurs

Biersdorf. Seit Kurzem gibt es nun auch ein Gräberfeld für Urnenbestattungen auf dem Friedhof in Biersdorf. Diese Form der Bestattung wird in der Region immer beliebter, wie Daadens Stadtbürgermeister Walter Strunk sagt.

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„Die Nachfrage ist da“, kann Harald Hees, Bauhofarbeiter der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, bestätigen. Allein in den vergangenen vier Wochen habe es auf dem Daadener Friedhof sechs bis sieben Urnenbegräbnisse gegeben. Dort gibt es bereits seit einem Jahr das Angebot zur Urnenbestattung. „Hier ist die Nachfrage nicht so hoch wie in größeren Städten“, sagt Strunk. „Dort ist der Bedarf ja auch noch mal höher.“

Dabei sei der Start der Urnenbestattung im Sommer 2021 auf dem Daadener Friedhof etwas schleppend angelaufen. „Die Leute kannten das ja noch nicht. Aber als dann die Bäume da standen und die ersten Steinplatten beschriftet waren und man sich besser vorstellen konnte, wie das am Ende aussieht, wurden es mit der Zeit immer mehr“, sagt Strunk.

Klassisches Reihengrab sehr selten

Ein klassisches Reihengrab sei mittlerweile sehr selten geworden. Ein oder zwei im Jahr seien es mittlerweile. „Manchmal haben wir in einem Jahr gar kein Sargbegräbnis“, sagt Hees. Vor wenigen Jahrzehnten waren es noch gut 80 Prozent aller Begräbnisse. Aber der Trend geht klar zur Urne. Das hat natürlich einerseits finanzielle Gründe. Andererseits sind Urnenstätten wesentlich pflegeleichter als ein Wiesengrab.

Acht Steinplatten sind um je zwei junge Bäume auf dem Biersdorfer Friedhof gleich direkt rechts hinter dem Eingang angebracht. Die Stadt hatte sich für Platanen entschieden. Wenn sie einmal ausgewachsen sind, werden die großen Baumkronen im Sommer für viel Schatten sorgen. „Für das Begräbnis wird die Platte dann noch beschriftet“, sagt Strunk. Und mit der Zeit werden die Gräber auch wieder frei, weil Urnengräber nach und nach verkompostieren.

Und der Bürgermeister hat bereits weitere Pläne. So solle es später noch eine Stelle für Begräbnisse von Sternenkindern geben. Sternenkinder werden Babys genannt, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Für solche Gräber sei auch extra Platz auf dem Friedhof geschaffen worden. „Wir wollen das dann noch etwas gestalten“, sagt Strunk. So könne er sich vorstellen, dass man neben den Gräbern ein Spielgerät hinstellen könnte. „Weil das verstorbene Neugeborene vielleicht auch ein Geschwisterchen hat, das es auf dem Friedhof besucht“, erklärt Strunk.

Urnenstelen gibt es weder auf dem Friedhof in Daaden noch in Biersdorf. „Dafür konnten wir uns nicht begeistern“, sagt Strunk. „Und in Daaden ist dafür auch nicht die Nachfrage da.“

Von Thomas Leurs

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