Der Gasofen im Flur ist die einzige Wärmequelle, die Sabrina und Fred Moldenhauer aktuell finanzieren können. Das Paar bricht unter den Belastungen durch ihre Forstmehrener Immobilie, die sie unwissentlich in marodem Zustand erworben haben, finanziell und gesundheitlich zusammen. Julia Hilgeroth-Buchner
Forstmehren. Schimmel, Wasserrohrbrüche in den Wänden, verrostete Abflussrohre, undichte Fenster: Als sich Sabrina und Fred Moldenhauer im Januar 2019 entschlossen, mit der Situation rund um ihre Immobilie im Forstmehrener Schulweg an die Öffentlichkeit zu gehen, da stand dem Paar das Wasser schon bis zum Hals. Das Haus, das die beiden möbliert besichtigt hatten und das ihnen vom Verkäufer als mängelfrei beschrieben wurde, stellte sich nach dem Kauf als völlig marode heraus.
Ein ernüchterndes Jahr ist inzwischen vergangen, und die Moldenhauers sind am Ende ihrer gesundheitlichen und finanziellen Kapazitäten. Beim Interviewtermin ist es eiskalt im Haus. Mit einem Gasofen im Flur versucht das Paar, ein wenig Wärme in häufig genutzte Räume zu bringen.