Greensill: Auf Prüfung der Geldanlagen verzichtet
Nach Greensill-Pleite: Rechnungshof entlastet AWB-Spitze
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Die Pleite der Bremer Greensill Bank und die damit – wohl unweigerlich – verbundenen Verluste kommunaler Geldanlagen in Millionenhöhe schlagen weiterhin hohe Wellen – bis hin zu Rücktrittsforderungen gegen Bürgermeister.

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Diese wurden zuletzt in den Verbandsgemeinden Diez und Baumholder laut, nachdem der Landesrechnungshof in seinem Kommunalbericht 2021 Versäumnisse und Fehler seitens der VG-Spitzen festgestellt hatte.

Unter anderem lauten die Vorwürfe, man habe dem Rat eines Finanzmaklers vertraut und es unterlassen, weitreichendere eigene Recherchen anzustellen. Anhand solcher Nachforschungen wäre man zu dem Schluss gekommen, dass Greensill keine systemrelevante Bank war, kurz vor der Anlage abgewertet wurde und nur über ein Rating einer Agentur verfügte, die nicht von der Europäischen Zentralbank anerkannt war.

Anders bewertet der Rechnungshof dagegen offensichtlich das Handeln des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Altenkirchen, der aufgrund der Greensill-Insolvenz bekanntlich dem Verlust von zwei Einlagen in Höhe von 3,6 Millionen Euro ins Auge sieht. „Da diese Anlagen jedoch längerfristig und zu Zeitpunkten erfolgten, in denen die Bank noch im oberen Bereich des sogenannten Investment-Grade geratet war und öffentlich zugängliche Hinweise auf Bonitätszweifel fehlten, wurde auf ihre Einbeziehung in die Prüfung verzichtet“, heißt es im Bericht. mif

Unter anderem mit den Folgen der Greensill-Pleite beschäftigt sich der Werksausschuss des Kreises in seiner Sitzung heute um 16.30 Uhr im Wilhelm-Boden-Saal des Kreishauses.

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