Niederfischbach
Nach Brand in Niederfischbacher Altenheim: Ursache geklärt
Rund 100 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz waren am Sonntagmorgen ab 5 Uhr und bis zum Vormittag am Altenheim „Haus Mutter Teresa“ in Niederfischbach im Einsatz.
Feuerwehr Kirchen

Nach dem Brand in einem Seniorenheim in Niederfischbach am Sonntag hat die Kriminalpolizei Betzdorf ihre Ermittlungen abgeschlossen und die Ursache des Feuers ausfindig gemacht.

Rund 100 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz waren am Sonntagmorgen ab 5 Uhr und bis zum Vormittag am Altenheim „Haus Mutter Teresa“ in Niederfischbach im Einsatz.
Feuerwehr Kirchen

Wieder einmal war es eine Zigarette: Ursache für den Brand im Seniorenzentrum „Haus Mutter Teresa“ in Niederfischbach am frühen Sonntagmorgen war nach Angaben der Kriminalpolizei Betzdorf eine glimmende Zigarette, die ein 80-jähriger Heimbewohner in seinem Zimmer im ersten Obergeschoss beim Einschlafen im Bett vergessen hatte. Der Mann war es auch, der schwer verletzt wurde und mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik für Verbrennungsverletzungen geflogen wurde. Um sein Leben wird noch gebangt.

„Als Brandausbruchsstelle konnte das Bett des verletzten Bewohners ausgemacht werden“, schreibt die Kripo. „Ein technischer Defekt konnte ausgeschlossen werden. Es liegen Hinweise darauf vor, dass der Bewohner trotz ausdrücklichen Verbots in seinem Zimmer geraucht hat und dass dabei die Matratze in Brand geraten ist. Er wurde in der Verbrennungsklinik zunächst in ein künstliches Koma versetzt.“

Dr. Christian Stoffers, Pressesprecher der Marien Gesellschaft Siegen gGmbH als Trägerin des Niederfischbacher Heims, erklärte auf RZ-Anfrage, dass in dem ganzen Gebäude – außer in einem Raucherraum – Rauchverbot herrscht, dass man aber nicht alle Zimmer der 113 Bewohner ständig kontrollieren könne, schon gar nicht nachts: „Uns ist diese Problematik wohlbekannt, und um sie anzugehen, sind wir im Gespräch mit der Heimaufsicht. Die kann natürlich auch nicht die Kontrolle übernehmen. Es ist ein schwieriges Thema, da sich Angewohnheiten von Menschen nicht einfach abstellen lassen. Und bei den Räumen handelt es sich um die Privatsphäre der Bewohner.“

In den Heimverträgen stehe auch, so Heimleiterin Claudia Bommer, ein Rauchverbot für die Zimmer. Man dürfe zudem nicht vergessen, dass es auch außerhalb von Senioreneinrichtungen immer wieder zu Bränden komme, weil ein Hausbewohner mit einer brennenden Zigarette im Bett eingeschlafen ist.

Die Heimleiterin erinnert an einen ähnlichen Brand im Haus vor längerer Zeit: „Dramatische Ereignisse wie dieses hinterlassen Spuren. Bei den Mitarbeitenden wurden Erinnerungen wach. Schon vor ein paar Jahren hatte es einen Zimmerband wegen einer Zigarette gegeben, und das hat sich in das ,kollektive Gedächtnis' der Mitarbeiterschaft eingebrannt.“

Aber es gibt laut Bommer auch eine gute Nachricht: „Der Sachschaden ist deutlich geringer ausgefallen als zunächst befürchtet. Die Einrichtung läuft aktuell wieder im Normalbetrieb.“ Von Glück im Unglück könne man auch sprechen, dass der Brand in eine Zeit gefallen sei, in der gerade der Wechsel von Nacht- zum Frühdienst lief. So seien genügend Mitarbeiter im Haus gewesen, die helfen konnten, die Bewohner aus dem verqualmten Gebäudeteil zu bringen.

Der Trakt ist bislang noch nicht wieder belegt worden. Drei Bewohner befinden sich in anderen Einrichtungen der Marien-Pflege. Die übrigen des Bereichs haben Platz in Haus Mutter Teresa gefunden. Aktuell muss der Schaden noch von der Versicherung aufgenommen und eine Firma mit der Grundreinigung beauftragt werden. Vermutlich kann ab Ende der kommenden Woche mit einem Wiedereinzug gerechnet werden.

100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und DRK waren bei dem Unglück am Sonntag vor Ort. Im Heim, erklärt Stoffers, sei man weiter in großer Sorge um den schwer verletzten 80-Jährigen: „Wir hoffen, dass er gerettet werden kann.“

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