Nach Änderung der Impfempfehlung für Astrazeneca: Kurzfristig muss in Wissen nichtsverschoben werden
Nach Änderung der Impfempfehlung für Astrazeneca: Vorerst keine Auswirkungen im Impfzentrum Wissen
Im Gebäude der Westerwaldbank in Wissen ist das Impfzentrum des Kreises untergebracht. Hier hat der deutsche Kurswechsel in Sachen Astrazeneca-Impfstoff ganz kurzfristig keine Auswirkungen.
Thomas Hoffmann

Der am Dienstag erfolgte einstimmige Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz zu Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca, ab dem 31. März bevorzugt Personen im Alter zwischen 60 und 69 Jahren zu impfen und das Vakzin für Jüngere nicht mehr einzusetzen, wirkt sich zwar nicht kurzfristig aber mit Verzögerung auch auf die Arbeit des Landesimpfzentrums für den Kreis Altenkirchen in Wissen aus.

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Im Gebäude der Westerwaldbank in Wissen ist das Impfzentrum des Kreises untergebracht. Hier hat der deutsche Kurswechsel in Sachen Astrazeneca-Impfstoff ganz kurzfristig keine Auswirkungen.
Thomas Hoffmann

Nach Auskunft der Kreisverwaltung sind zwar für die laufende Woche keine Impfungen mit Astrazeneca geplant, so dass es zumindest kurzfristig nicht zu Verschiebungen kommen wird. Allerdings stehen ab Mitte April rund 2500 Zweitimpfungen für Personen an, die eine Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen haben.

Die Gesundheitsminister haben beschlossen, diesen Personen grundsätzlich die Zweitimpfung mit diesem Impfstoff anzubieten. Alternativ kann man auf eine Zweitimpfung warten, bis die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Empfehlung für einen anderen Impfstoff abgibt.

Darüber hinaus sind laut Kreishaus von Mitte April bis Anfang Juni für das Impfzentrum in Wissen derzeit rund 3200 Erstimpfungen mit Astrazeneca vorgesehen. Diese werden durch die Impfdokumentation des Landes voraussichtlich an die Personengruppe der 60- bis 69-Jährigen verplant. „Wir erwarten entsprechende Informationen durch das Land“, sagt Landrat Peter Enders.

Er bittet das Land zudem, dafür zu sorgen, dass die Impfkampagne so schnell wie möglich in die Verantwortung der Hausärzte übergeht: „Die Impfzentren machten Sinn für den Start der Kampagne, insbesondere wegen der Priorisierungen. Die Kreise haben viel Arbeit in Aufbau und Betrieb der Impfzentren gesteckt und alle Beteiligten machen einen tollen Job“, resümiert der Landrat.

„Aber die Impfzentren sind eben auch ein bürokratischer Moloch, in dem jeder Impfling schon mehr als ein halbes Dutzend Unterschriften leisten muss. Probleme bei der Terminvergabe durch die Impfdokumentation des Landes nehmen leider nicht ab. Wenn jetzt insgesamt mehr Impfstoff verfügbar ist, sind nicht Bürokratie und Dokumentation gefragt, sondern Management und Flexibilität. Die Hausärzte stehen in den Startlöchern“, so Enders.

Sie könnten nicht nur in höherer Schlagzahl und zu geringeren Kosten impfen. „Sie genießen vor allem großes Vertrauen bei ihren Patienten, die sie schon Jahre betreuen. Das macht es viel einfacher.“ Enders schließt sich der Forderung der rheinland-pfälzischen Hausärzte an: Deren Verbandsvorsitzende Dr. Barbara Römer plädiert aktuell für einen Strategiewechsel weg von den Impfzentren und hin zu den Praxen. Die Impfzentren, so Enders, könnten dann noch vor dem Sommer ihre Arbeit einstellen.

Im Kreis Altenkirchen haben die Hausärzte bereits bewiesen, dass sie in der Lage sind, die Impfkampagne zu unterstützen (die RZ berichtete). Von dem Sonderkontingent von 3500 Impfdosen, das ihm und seinen Kollegen im AK-Land aufgrund der hohen Inzidenz über das Land zur Verfügung gestellt wurden, seien bereits 2800 verimpft, erklärte Dr. Michael Theis. Obmann der Kreisärzteschaft am Mittwoch gegenüber unserer Zeitung.

„Ab nächster Woche kann jede Praxis 30 bis 50 Impfdosen pro Woche über die Hausapotheke abrufen“, fügt er hinzu. Zu den Entwicklungen um Astrazeneca möchte sich Theis unterdessen aktuell nicht äußern. „Ich erhalte meine Informationen auch nur aus der Presse“, stellt er klar. red/mif

An Karfreitag und Karsamstag wird im Kreis geimpft

Im Landesimpfzentrum für den Kreis Altenkirchen in Wissen fanden am Mittwoch rund 340 Impfungen statt. Dort wird nach Angaben der Kreisverwaltung auch an Karfreitag und Karsamstag geimpft. Ostersonntag und Ostermontag hat die Einrichtung dagegen geschlossen. Bislang wurden seit Aufnahme des Betriebs in Wissen am 7. Januar 10 341 Personen erst- und 3362 zweitgeimpft.

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