Eine musikalische Reise unter dem Motto „Mit Musik um die Welt“ bot das Blasorchester Mehrbachtal facettenreich und vielfältig in der Wiedhalle in Neitersen. Das zweieinhalbstündige kontrastreiche Konzert begeisterte die Zuhörer, die immer wieder mit Beifall ihre Freude zum Ausdruck brachten – schnell verschmolz man mit den Musikerinnen und Musikern zu einem musikalischen Ganzen.
Dirigent Manfred Neußer, der auch mit humoristischen Anekdoten aufwartete, hatte ein ausgewogenes Programm zusammengestellt. Für jeden Musikfreund war etwas dabei: traditionelle und moderne Blasmusik, Rock, Pop, Marsch- und Volksmusik. Um sich auf das Konzert vorzubereiten, hatte das Orchester kürzlich ein intensives Probenwochenende durchgeführt, bei dem klangliche Abstimmungen sowie die musikalische Ausdrucksstärke präzisiert und perfektioniert wurden.

Beim Konzert ließ die Kraft der von den Mehrbachtalern dargebotenen Musik die besuchten Länder mit ihren Menschen und Landschaften zum Greifen nahekommen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Reiner Nägelkrämer, dessen besonderer Gruß Landrat Peter Enders, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen/Flammersfeld, Fred Jüngerich, Altenkirchens Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz, MdL Matthias Reuber sowie der 99-jährigen Edith Hoffmann galt, übernahm Klaus Meurer als Moderator das Kommando und führte durch den Abend. Interessante Informationen und Hintergründe zu den Musikstücken und Komponisten wurden dabei weitergegeben.
Mit dem tschechischen Textilaku-Marsch, der auch unter dem Namen Trentschiner Musikantenmarsch bekannt ist, aus der Feder von Karol Padivy, sorgten die 30 Mehrbachtaler Musikerinnen und Musiker, an diesem Abend um einige befreundete Aktive ergänzt, für einen schwungvollen Auftakt. Danach ging es über den großen Teich; das Chicago Festival (Markus Götz) stand an.

Durch dezente Jazzrhythmik geprägt ist „Brass in Concert“ von Philip Breydels. Die beiden Solisten Holger Grabowski (Posaune) und Jonas Kappel (Flügelhorn) brachten durch ihre Soli “swingende„ Bewegungen mit ein. Nach der Polka „Septemberliebe“ von Anton Gälle ging die musikalische Reise weiter nach St. Moritz in die Schweiz, wo Jacob de Haan von den dortigen Farben, der Ruhe und der Natur inspiriert, seine lyrische Komposition “Yellow Mountains" schrieb. Vor der Pause bestimmten mit einem „Bon Jovi Rock Mix“ Rock und Pop das musikalische Geschehen.
Mit „Berliner Luft“ von Paul Lincke, einem im Marschrhythmus geschriebenen Operetten-Lied, wurde der zweite Teil eröffnet, um dann mit „Downtown“, dem bekannten Popsong und Welthit von Petula Clark aus dem Jahr 1964 und „The Longest Time“ (Billy Joel) fortzufahren. Träumen war angesagt bei „Italo Pop Classics“ von Erwin Jahreis, ein Medley mit bekannten Hits aus „Bella Italien“. Mit dem humoristischen und Eisdielen gewidmeten Medley „La Passione del Gelato“ (Stefan Schwalgin) endete das offizielle Programm.

Doch ohne Zugaben durfte das Orchester die Bühne nicht verlassen. Nach dem „Partyplanet“ von Christoph Kutzer – Spaß und unfassbare gute Musik – gab es dann zum endgültigen Finale die bekannte Westerwald-Hymne „Westerwald, du bist so schön“ von Jean Felten und danach die Verabschiedung der Akteure mit stehendem Applaus seitens des Publikums.
Mit dem Konzert als passenden Rahmen ehrte der Landes- und Kreismusikverband, vertreten durch Matthias Reuber, mit Rudolf Sander (50 Jahre) und Jonas Kappel (20 Jahre) zwei langjährige und verdiente Musiker. Seitens des Blasorchesters Mehrbachtal erhielt Rudolf Sander für seine 50-jährige musikalische Tätigkeit eine weitere Urkunde. Zahlreiche Blicke waren auf den 12-jährigen Simon Fischer gerichtet, der sich seit fünf Jahren der Musik widmet und am Konzertabend, unter anderem am Schlagzeug, unter den gestandenen Musikern ebenfalls seinen „Mann“ stand. Wer Interesse am Musizieren im Blasorchester hat, sei es als Neu- oder Wiedereinsteiger, sollte sich einfach melden: vorsitz@mehrbachtal.de