Betzdorfer Herztag wird am Samstag ab 10 Uhr in der Stadthalle veranstaltet - Vorträge und Ausstellung
Mit Vorträgen und Ausstellung: Betzdorfer Herztag findet wieder statt
Sie laden zum Betzdorfer Herztag am Samstag in die Betzdorfer Stadthalle ein (von links): Michael Wörster (Marien Ambulant), Günter Nöll (Herzstiftung), Dr. Christian Stoffers (Marien Gesellschaft Siegen) und die Betzdorfer Kardiologen Denny Kristianto und Fabian Quirmbach.
Herztag Betzdorf

Das Thema des Betzdorfer Herztages, der am Samstag, 22. Oktober, um 10 Uhr in der Stadthalle Betzdorf beginnt, ist Vorhofflimmern. Die Kardiologen Prof. Dr. med. Michael Buerke (Chefarzt St. Marien-Krankenhaus) und Fabian Quirmbach (Praxis für Kardiologie Betzdorf) leiten gemeinsam den Herztag. Insgesamt wird es vier Vorträge von Experten sowie eine Ausstellung im Foyer der Betzdorfer Stadthalle geben, steht in einer Pressemitteilung.

Lesezeit 2 Minuten

Sie laden zum Betzdorfer Herztag am Samstag in die Betzdorfer Stadthalle ein (von links): Michael Wörster (Marien Ambulant), Günter Nöll (Herzstiftung), Dr. Christian Stoffers (Marien Gesellschaft Siegen) und die Betzdorfer Kardiologen Denny Kristianto und Fabian Quirmbach.
Herztag Betzdorf

Eingebettet ist die Veranstaltung in die Herzwochen, die das St. Marien-Krankenhaus Siegen gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung durchführt. Rund 1,8 Million Menschen in Deutschland haben demnach Vorhofflimmern. Es ist die häufigste Rhythmusstörung. „Von vielen Patienten wird das 'Herzstolpern' als sehr unangenehm empfunden“, erklärt der Betzdorfer Kardiologe Fabian Quirmbach. Eine Rhythmusstörung sei unbedingt vom Kammerflimmern zu unterscheiden. Beim Kammerflimmern schlage das Herz völlig chaotisch mehr als 350 Mal pro Minute. Die Folge ist Versagen der gesamten Herzleistung. Das Herz hört auf zu pumpen, der Blutdruck sinkt auf „Null“, Betroffene brechen bewusstlos zusammen und versterben, wenn sie nicht sofort wiederbelebt werden.

Beim Vorhofflimmern fibrillieren nur die Vorhöfe – das heißt, sie zucken unregelmäßig, rasch und unkoordiniert. Es wird durch elektrische Fehlreize ausgelöst. Die Vorhofwände ziehen sich nicht mehr korrekt zusammen, und die Erregung fließt unkoordiniert durch die Muskulatur der Vorhöfe. Nur einige unkontrollierte Impulse werden zu den Herzkammern weitergeleitet. Den Herzvorhöfen gelingt es nicht mehr, sich vollständig mit Blut zu füllen. Daher reduziert sich auch die vom Herzen ausgeworfene Blutmenge. Die Herzleistung ist um etwa 20 Prozent reduziert.

Der Ursprung liege meist in den Lungenvenen, die in den linken Vorhof münden. In der Regel stelle das Vorhofflimmern keine akute Gefahr dar. Wird es nicht behandelt, kann es jedoch zu schwerwiegenden Folgen und einem hohen Leidensdruck bei den Betroffenen kommen. Wenn sich die Vorhöfe nicht mehr geordnet zusammenziehen, sondern flimmern, sinkt auch der Blutfluss in den Vorhöfen.

Dadurch kann das Blut leichter gerinnen. Es kann ein Blutpfropf entstehen, der in die Gehirngefäße gelangt. Da die Blutgefäße immer kleiner werden, je größer die Entfernung zum Herzen ist, bleibt der Thrombus irgendwann im Gefäß stecken und verstopft es. Dadurch kommt es zu einer abrupten Unterbrechung des Blutflusses – zum Beispiel in Teilen des Gehirns. Man spricht dann von einem Schlaganfall.

Wenn der Blutfluss nicht schnellstmöglich wieder hergestellt wird, sterben Gehirnzellen ab. Folgen können Lähmungserscheinungen, Sprach- oder Sehstörungen sein. Bei zügiger Behandlung können sich die Symptome manchmal zurückbilden. In anderen Fällen bleiben sie dauerhaft bestehen. Ein schwerer Schlaganfall kann tödlich sein. Deswegen sei es bei Patienten mit Vorhofflimmern notwendig, eine Blutverdünnung durchzuführen.

Mittels eines Stromstoßes kann das Herz wieder in den Takt gebracht werden. Um langfristig den Sinusrhythmus wiederherzustellen, biete die Vorhofflimmerablation mittels Kälte und Hochfrequenzstrom eine Möglichkeit. Diese und weitere Therapieoptionen werden auf dem Betzdorfer Herztag vorgestellt. Neben Vorträgen wird es auch eine Ausstellung geben. Denny Kristianto wird auf dem Herztag als ein neuer Kardiologe für Betzdorf vorgestellt. red

Top-News aus der Region