An mehreren Tagen präsentiert das Kunsthaus Wäldchen nicht nur Musiker - Anmeldung notwendig
Mini-Festival ab dem 2. Juni: Neustart im Kunsthaus Wäldchen bei Forst
Die heimische Jazzband Schräglage gehört zu den Künstlern, die bei der open-arts-Premiere im Kunsthaus Wäldchen mit dabei sein werden. Und das direkt zur Eröffnung am 2. Juni – im doppelten Sinne also „Neustart Kultur“. Foto: Archiv Schräglage
Schräglage

Forst. Viele Monate lang verhinderte Corona, dass Künstler und Publikum direkt aufeinander treffen konnten. Überall. Doch jetzt hat sich die Infektionslage stark verbessert, und im Kunsthaus Wäldchen bei Forst steht ein phänomenaler Neustart bevor: open arts. In drei Blöcken und an mehreren Tagen treten Musiker und bildende Künstler auf, beginnend am kommenden Mittwoch, 2. Juni. Eintritt wird nicht erhoben. Wer dabei sein möchte, muss sich nur vorher anmelden.

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Mit dem Mini-Festival werde nach dem Ende der harten Lockdown-Zeit der Neustart der Künste auf dem Lande gefeiert, fasst Daniel Diestelkamp vom Kunsthaus Wäldchen zusammen. Ermöglicht wird dies nicht zuletzt durch die Bundes- und Landesförderung unter dem Titel „Neustart Kultur“. Unter anderem auf der neuen Open-Air-Bühne auf dem Gelände des Kunsthauses findet ein buntes Potpourri an Veranstaltungen statt. Die Öffnung nach den pandemiebedingten Einschränkungen verbinde sich so mit der Öffnung hinaus in die Natur und möchte aus der Isolation heraus in die Begegnung führen, formuliert Diestelkamp.

An der Schnittstelle zweier Bundesländer und dreier Landkreise begegnen sich regionale und internationale Künstler: Konzerte, Workshops, Open-Air-Kino sowie Video und Kunst-Perfomances wechseln sich kurzweilig an insgesamt zehn Programmtagen ab – zunächst vom 2. bis 6. Juni, dann vom 16. bis 18. Juli und schließlich am 11. und 26. September.

Mit dabei sind unter anderem das Calefax Reed Quintett aus Amsterdam (3. Juni, 20 Uhr, Musik aus verschiedenen Epochen von Bach bis Gershwin), eine Open Stage mit verschiedensten Künstlern aus der Region (17. Juli; es sind noch Bewerbungen möglich), eine Performance für elf Musiker, Video und Tanz (11. September), die einzigartige Bläserformation „Deep Schrott“ aus Köln (5. Juni, 21 Uhr; vier rockige Bass-Saxofone), die Bands Schräglage, Saitensprung (beide am Eröffnungsabend) sowie Bordunrot aus Breitscheidt (16. Juli), der Klangkünstler Jochen Fassbender aus Waldbröl (mehrfach) und eine Kinder-Kunst-Aktion mit dem Künstler Jan Philip Scheibe (18. Juli).

Musikalisch sollen vor allem Bläser mit ihren Instrumenten zu hören sein – sie werden an sieben von zehn Abenden vorwiegend zum Zuge kommen. So bestreiten die heimische Jazzband Schräglage (Dixieland, Swing) und die Klezmer-Band Saitensprung aus Windeck den musikalischen Part des Eröffnungsabends am 2. Juni ab 19.30 Uhr. Ferner gibt es unter anderem eine Videoinstallation von Dorothé R. Marzinzik.

Darüber hinaus möchte sich das Mini-Festival thematisch an der Auseinandersetzung mit der Natur und der Zerbrechlichkeit der Lebenswelt orientieren. „Art and Nature“ heißt es daher am 4. Juni. Der Tag startet von 12 bis 18 Uhr mit einem Bewegungs-Workshop von und mit Michael Dick. Ab 20 Uhr geht es um „Land im Wandel“. Per Lesung, Performance und Publikumsgespräch wollen Michael Dick, Anna Marzinzik und Daniel Diestelkamp eine transformative Annäherung zwischen Klimawandel, Natursehnsucht und Agrarkrise versuchen. Eine Lichtinstallation, die als Dauereinrichtung über den gesamten Zeitraum des Festivals das Dunkel bespielt, bedient ebenfalls dieses Motiv.

Am Sonntag, 6. Juni, ab 16 Uhr endet der erste Block der open arts bei Kaffee, Kuchen und Snacks mit den „Kunsthaus Wäldchen Open“(wenn die Corona-Verordnungen es zulassen). Auftreten werden verschiedene regionale Künstler, etwa das Homburger Alphorn-Trio Oberberg.

Das Festival wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und dem Land Rheinland-Pfalz gefördert und hält ein sicheres Hygienekonzept mit geregelten Zuschauerzahlen, Kontaktnachverfolgung, Abständen und Wegen vor. Zur Teilnahme sind eine Reservierung und ein aktueller Covid-19-Test erforderlich. Es besteht Maskenpflicht, aber die Mund-Nase-Bedeckung kann am Sitzplatz abgenommen werden. Bei Regen können einzelne Teile begrenzt nach innen verlagert werden, eventuell im Wechsel.

Für die zeitliche Ausdehnung der open arts gibt es laut Daniel Diestelkamp eine ganz einfache Erklärung: Nachdem die ursprüngliche Idee, rund um Christi Himmelfahrt mit einem ersten Block zu starten, nicht realisiert werden konnte, war Flexibilität gefragt. Dieses Problem lösten das Kunsthaus-Team und die Künstler bravourös. Voller Vorfreude und mit einer Portion Zuversicht blickt Diestelkamp in die Zukunft: „Wenn alles gut läuft und die Resonanz stimmt, wäre eine regelmäßige Wiederholung durchaus vorstellbar. Vielleicht alle zwei Jahre.“ elm

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