Durchmesser eines Daumennagels
Mini-Ei aus Weitefeld sorgt für großes Staunen
Wie klein das Erzeugnis des Chabo-Zwerghuhns von Martin Müller ist, wird vor allem im Vergleich mit "normalen" Eiern deutlich.
Martin Müller

Als Martin Müllers Chabo-Huhn sein erstes Ei legt, ist die Überraschung groß: Gerade mal ein Zentimeter Durchmesser misst es. Eine Neuauflage der Mini-Version ist ungewiss. Fest steht: Der Weitefelder bietet den Tieren ein angenehmes Umfeld. 

Dass Hühner Eierlegen ist nichts Besonderes. Ganz anders sieht es aber aus, wenn man wie Martin Müller in Weitefeld seltene Rassen besitzt und ein junges Chabo-Zweghuhn trotz der kalten Witterung erstmals den Versuch startet, ein Ei zu legen. Normalerweise haben die Eier in etwa die Größe eines Tischtennisballs. Da hat der Winzling gegengesteuert und ein Ei mit knapp 1 Zentimeter Durchmesser von der Größe eines Daumennagels gelegt. Ob dieser erste Versuch auch die erste Miniaturausgabe bleibt, das wird sich spätestens im Frühling zeigen. Müllers haben jedenfalls größten Spaß mit dem Mini-Ei, das in keinen Eierbecher passt und Freunde und Bekannte auf jeden Fall zum Staunen bringt.

Das Ehepaar Müller zeigt das winzige Ei vorne neben der Streichholzschachtel, das kaum zu erkennen ist.
Gaby Wertebach

Der Holzmechaniker Martin Müller aus Roßbach in der Verbandsgemeinde Hachenburg hat sich mit der Hühnerzucht einen seiner vielen Träume erfüllt. Vor rund acht Jahren verliebten er und Gattin Sabine sich auf den ersten Blick in ein riesengroßes, uraltes Haus in Weitefeld, das mehrere Jahre lang unbewohnt war. Müller restaurierte es aufwändig. Mittlerweile ist das alte Schätzchen ein wahres Schmuckstück geworden mit einem urigen Bauerngarten drumherum. „Ich habe mir gesagt, wenn ich mal einen Bauernhof habe, dann bekomme ich auch Hühner“, so Müller. Gesagt-getan! Das Anwesen ist zwar kein Bauernhof, dafür aber ein Paradies für die mittlerweile angeschafften Hühner und auch die beiden Hunde, den 16-jährigen kleinen Peppi und den drei Jahre alten Schäferhund Sam.

Das Federvieh bekommt bei Müllers eine regelrechte Deluxe-Behandlung. Der Innenkäfig, den sie vom Garten aus über eine kleine Rampe erreichen, hat zwei Stockwerke, ist beheizt und wird abends mit Decken zugehangen. Damit sie es noch gemütlicher haben, hat Müller zwei Hundehütten mit in den Stall integriert. Eine davon gehörte Hündchen Peppi. Der nimmt es gelassen und schaut höchstens mal neugierig nach den neuen Bewohnern, die ganz anders aussehen als er. Jedenfalls ist es ein Glücksfall, bei Müllers Huhn zu sein.

Martin Müller hat den kleinen Hahn Paulchen gegen seinen Willen zwecks Fototermin eingfeangen.
Gaby Wertebach

Die vier verschiedenen Zwerghühnerrassen, Niederländer, Seidenhühner, das graue Lachshuhn und die drei Chabos haben sowohl im Stall als auch im Garten jede Menge Platz. Zudem gibt es einen kleinen Wellnessbereich samt Peeling der Federn. Im großen ausrangierten Waschbecken, das mit Sand gefüllt ist, können die Hühnerdamen und natürlich auch der dazugehörige Hahn ihr Gefieder reinigen und anschließend auf ihrem Lieblingsplatz im Stall relaxen. Die hölzernen Ei-Attrappen im Heu sollen sie dazu anregen, Eier zu legen. Das klappt auch in der wärmeren Jahreszeit bestens.

Die Tiere brauchen immer einen erreichbaren Unterstand, zugleich soll ihr Auslauf Schutz vor Angreifern bieten. Dank der alten Obstbäume im Garten, die das Außengehege überragen, hat glücklicherweise noch kein Habicht das muntere Federvieh entdeckt. Die Folgen wären schlimm. Schließlich sind Chabo-Hühner etwas ganz Besonderes. Sie gehören zu den kleinsten Zwerghühnern weltweit. Es gibt sie in vielen Farbenschlägen, unter anderem weiß mit schwarzem Schwanz, so wie die von Müller, schwarz, gesperbert, getupft, gelb mit schwarzem Schwanz, gelb-columbia, weiß und grau. Durch ihre kurzen Beine und ihren Watschelgang wirken sie etwas unbeholfen, was aber den besonderen Charme dieser Hühner ausmacht, wenngleich sie teils als „Clowns unter den Hühnern“ betitelt werden.

Chabo-Hahn soll auf Ausstellung präsentiert werden

Auf seinen Chabo-Hahn Paulchen ist Martin Müller jedenfalls besonders stolz und plant, ihn demnächst auf einer Ausstellung zu präsentieren. Er ist fest davon überzeugt, dass der kleine Hahn den ersten Platz machen wird. Der hält trotzdem nicht viel davon als Modell zu dienen und watschelt beim Fototermin der Presse immer wieder eilig davon.

„Im letzten Jahr seien viele seiner Hühner verstorben, erzählt Martin Müller. Auch der Hahn „Konny Reimann“ und Huhn Trudchen leben nicht mehr. Dabei war Trudchen das zutraulichste von allen, begleitete ihr „Herrchen“ überall hin und war beim Arbeiten entweder auf der Schubkarre oder auf der Schaufel mit dabei. 

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