Empfehlung der Fachleute: der Emission mit einer Doppelstrategie zu Leibe zu rücken. Einerseits könnte die Deponie auch mit Hilfe des vorhandenen Gasbrunnensystems stabilisiert werden, indem noch vorhandenes Methan abgesaugt wird. Andererseits soll eine Abdeckung von rund zwölf Hektar Fläche dazu führen, dass nach Abschluss der Maßnahme die Forstwirtschaft das Waldgelände am Rande von Nauroth wieder nutzen kann. Während die zweite Maßnahme zwingend vom Gesetzgeber im Rahmen der Stilllegung gefordert wird, würde eine Stabilisierung im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) erfolgen.
Das heißt finanziell: Das Installieren der Belüftungstechnik beläuft sich laut RUK-Geschäftsführer Eckhard Haubrich auf 500.000 bis 600.000 Euro, die vom Bund mit 50 Prozent bezuschusst werden können. Die Kosten für die nicht förderungswürdige Abdeckung liegen laut AWB-Werkleiter Werner Schumacher im „zweistelligen Millionenbereich“. Immerhin geht es darum, dass die aktuelle Oberfläche durch das Auftragen verschiedener Schichten und Lagen um bis zu drei Meter angehoben wird. Mehrere Tausend Lkw, so die Schätzung der Experten, werden dann in einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren das entsprechende Material und Erdreich zur Deponie bringen. Schumacher geht davon aus, dass die hier anfallenden Kosten „nicht gebührenrelevant“ werden. „Wir haben hier seitens des AWB entsprechende Rücklagen gebildet“, rechnet er vor.
Nachdem der Werkausschuss bereits mit den Ergebnissen der Studie vertraut ist, soll bereits im ersten Quartal 2018 ein Genehmigungsantrag gestellt werden. Die Deponiestabilisierung könnte, wenn alles gut läuft, dann bereits Anfang 2019 beginnen. Ende 2028 könnte dann, so RUK-Projektbearbeiter Robin Laune, diese Maßnahme abgeschlossen sein. Das Aufbringen der Oberflächenabdichtung kann parallel oder zeitlich versetzt erfolgen. AWB-Werkleiter Schumacher signalisierte der Gemeinde Nauroth, auch dort noch einmal die geplanten Maßnahmen vorzustellen – und auch die Frage zu klären, wer für die Kosten aufkommt, wenn die gemeindeeigene Straße zur Deponie durch eine Zunahme des Lkw-Verkehrs saniert werden muss.