Mehr als 12.000 Besucher in den Sommermonaten - Positive Bilanz
Mehr als 12.000 Besucher im Siegtalbad: Hybridbetrieb in den Sommermontane war „voller Erfolg“
Die Bilanz des Siegtalbades zum erstmaligen Sommer-Hybridbetrieb fällt durchweg positiv aus – sowohl was den Zuspruch der Badegäste betrifft als auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Dirk Baier/Stadtwerke Wissen. Dirk Baier

Wissen. Die Stadtwerke Wissen ziehen ein positives Fazit in Sachen Hybridbetrieb im Siegtalbad während der Sommermonate. Trotzdem läuft der Betrieb laut einer Presseinformation defizitär.

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke und der Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde hatten 2023 beschlossen, den Hybridbetrieb in diesem Jahr einmal auszuprobieren. „Die gleichzeitige Öffnung des Hallenbades und der Liegewiese sowie des Kinderplanschbeckens draußen waren insgesamt absolut erfolgreich“, erklärt Geschäftsführer Dirk Baier in einer Pressemitteilung der Stadtwerke und der VG-Verwaltung. „Gerade Familien, Senioren und auch Jugendliche haben das Angebot gut genutzt, und wir hatten rund 5000 zahlende Gäste mehr als im Vorjahr.“

Nur an wenigen Tagen maximale Besucherzahl

An nur ganz wenigen Tagen sei die maximale Besucherzahl von 200 Personen erreicht worden, sodass Menschen an die umliegenden Freibäder verwiesen werden mussten. Das Personal sei gefordert gewesen, den Sachverhalt zu erklären, heißt es weiter, und natürlich habe es auch manchen traurigen Badegast gegeben. „Entscheidend ist aber die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch die gestiegenen Besucherzahlen“, führt Baier aus.

Betriebsleiter Tobias Schmidt erklärt: „Wäre nur das Freibad geöffnet gewesen, so hätten wir viele Besucher weniger gehabt, wobei uns natürlich auch das schlechte Wetter in die Karten spielte.“ Ein weiterer Vorteil war seiner Meinung nach, dass die Öffnungszeiten großzügiger gestaltet werden konnten, weil der Freibadbetrieb personell aufwendiger ist. Auch die Gastronomie im Außen- und Innenbereich sei gut angenommen worden.

Bäder und Sauna werden ernergetisch saniert

Wie aus der Mitteilung allerdings auch hervorgeht, muss die Verbandsgemeinde beim Siegtalbad in diesem Jahr mit einem Defizit von rund 1,3 Millionen Euro rechnen. Und weitere Ausgaben stehen an. Sowohl das Hallenbad (Baujahr 2009) als auch Freibad (1969) und Sauna müssen energetisch saniert werden. Die Stadtwerke kündigen an, den Gremien der Verbandsgemeinde einen Sanierungsfahrplan für alle drei Bereiche vorzulegen und dazu einen Planer einzuschalten.

Die Bädertechnik im Keller des Hallenbades ist mittlerweile 15 Jahre alt; der Heizbetrieb muss von Gas auf erneuerbare Energien umgestellt und die Filteranlage erneuert werden. Dazu, so die Geschäftsführung, müssen die Kosten bis 2025 exakt ermittelt werden.

Fortsetzung im nächsten Sommer

Bis es so weit ist, soll der Hybridbetrieb auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Neben der Kostenermittlung durch ein versiertes Planungsbüro könnten auch Zuschussfragen 2025 geklärt werden, heißt es in der Mitteilung.

In der Vergangenheit wurde in den Sommermonaten der Hallenbadbereich des Siegtalbades Wissen geschlossen und ausschließlich der Freibadbereich geöffnet. Allerdings ging die Zahl der Badegäste im Freibad langsam aber stetig zurück.

Die Verantwortlichen des Siegtalbades gehen davon aus, dass dieser Rückgang unter anderem auf ein verändertes Freizeitverhalten der jüngeren Generation sowie auf die zunehmende Verfügbarkeit privater Pools zurückzuführen ist. Seit der Corona-Pandemie seien die Besucherzahlen eingebrochen, und viel weniger Menschen nutzten die öffentlichen Bäder. Während die Besucherzahlen im Wissener Freibad sanken, stiegen jedoch in den vergangenen Jahren die Kosten für die Unterhaltung und den Betrieb des Freibades altersbedingt an. 2024 war es nicht geöffnet worden, weil erhebliche Investitionen hätten getätigt werden müssen.

Neues Konzept ausprobiert

Als Ausweg einigten sich Politik und Verwaltung auf das neue Konzept des Hybridbetriebs. Hierbei wird zwar das eigentliche Freibad, das große Außenbecken des Siegtalbades, geschlossen, jedoch bleiben die Liegewiese und das Kinderplanschbecken im Außenbereich für die Besucher geöffnet.

Darüber hinaus wird der bisher in den Sommermonaten geschlossene Hallenbadbereich mit Ausschwimmbecken geöffnet. So stehen für die Besucher des Siegtalbades sowohl der Innenbereich als auch der Außenbereich mit Ausnahme des großen Außenbeckens zur Verfügung.

2023 zwei Wochen in Test

Dieses Konzept wurde zum Ende der Sommersaison 2023 zwei Wochen lang getestet und von den Badegästen sehr gut angenommen. Daraufhin entschieden die politischen Gremien, in der Sommersaison 2024 vollständig auf den Hybridbetrieb zu setzen. Der Erfolg gibt den Entscheidungsträgern recht: Im Hybridbetrieb kamen in den Monaten Juni bis August rund 5000 zahlende Gäste mehr, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Als Fazit halten die Verantwortlichen fest, dass das neue Konzept von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurde. Damit leiste der Hybridbetrieb einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Bäderbetriebes.

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