Prunksitzung in Malberg
Malberg bietet Vergnügen im Übermaß
In Malberg wurde auf der Bühne der Wahltag schon einmal vorgezogen.
Gaby Wertebach

Mit sehr vielen heimischen Kräften hat die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Malberg ein beeindruckendes Programm für die Prunksitzung zusammengestellt.

Warum zum Karneval nach Köln fahren, wenn es doch Malberg, die Karnevalshochburg im Westerwald, gibt! Wenn in Malberg die Prunksitzung der örtlichen Karnevalsgesellschaft (KG) Rot-Weiß auf der Tagesordnung steht, dann ist eine Karnevalsparty der Extraklasse garantiert. Die Veranstaltung fand im Zelt statt, da wegen der Wahl das Bürgerhaus nicht zur Verfügung stand. Das tat der Stimmung absolut keinen Abbruch. Präsidentin Lisa Köhler und Vize-Präsidentin Steffi Schardt, die nach dreijähriger Ausbildung und theoretischer, allerdings äußerst schwieriger Prüfung, endlich ihre Funktion bestätigt bekam, konnten die gut gelaunten närrischen Gäste und auch ihre närrische Spaßtruppe, den Elferrat, begrüßen. Sie wussten einmal mehr souverän und lustig durch den Abend zu führen.

Ob Ortsbürgermeister Albert Hüsch schon einen Stier getötet hat, das kann bezweifelt werden. Sein Kostüm stand ihm jedenfalls ausgezeichnet, wenngleich er nicht unbedingt als Spanier durchgeht. Die Einheizer zum musikalischen Auftakt gaben die Haus- und Hof-Band der Malberger, die Bindweider Bergkapelle. Alles, was es an Karnevalshits gab und gibt, verrührten sie zu einer treibenden Mischung guter Laune und waren selbst ein Höhepunkt auf der Bühne.

Das Dreigestirn war in Höchstform.
Gaby Wertebach

Nach dem tollen Tanz der Juniorgarde kamen die Regenten der Session 2025, das Dreigestirn Prinz Alexander Grüneberg mit Begleiter Kevin Weller, Jungfrau Niki Schütz mit Begleiter Christopher Mockenhaupt und Bauer Alex Weber mit Begleiter Christian Linhardt einmarschiert. Sie trugen ihre Regierungserklärung abwechselnd in Reimform vor, immer wieder untermalt vom Klingelton der Telekom, dem Arbeitgeber des Prinzen. „Nun hört gut zu ihr Narren hier, Frohsinn, Heiterkeit und ganz viel Bier, das wünschen wir uns für unsere Session, alles andere machen wir dann schon“, so der Prinz abschließend – und natürlich mit Klingelton.

Solomariechen Anna-Lena Nolden glänzte mit ihrem Auftritt und die Rentnerinnen im Nebenerwerb (Elisabeth Mockenhaupt, Martina Weber) fanden ihren Mini-Job: „Unter 32168, herrscht Konjunktur die ganze Nacht“. Das dazugehörige Stöhnen und die Beschreibung der Dessous nahmen allerdings bewusst viel von der Erotik.

Die Pööler begeisterten als Griechen.
Gaby Wertebach

 Die 13-köpfige Männergruppe „Die Pööhler“ hatten sich wieder einmal selbst übertroffen. „Ein Gyros aus Mykonos  – und wir tanzen Souflaki“, so eine Zeile aus dem Lied, das zum Einmarsch der „Griechen“ gespielt wurde. Die anschließende Darbietung der Truppe riss die Besucher von den Stühlen. Einer ihrer Tänzer, „Bruchpilot Tim Kuhlen“, war erst vor einer Woche wegen eines Unfalls ausgefallen, sodass die komplette Choreografie überarbeitet werden musste. Und das gelang perfekt. Beim Auftritt, bei dem auch das Dreigestirn mit von der Partie war, blieb kein Auge trocken.

Der Gardetanz der Mariechengarde war wie immer ein Augenschmaus, ebenso wie der des Aushängeschilds des Vereins, die Tanzgruppe Rot-Weiß.

Die „Mariechen in Rente“ zeigten den Ablauf der am nächsten Tag erfolgenden Wahl, allerdings leider nicht das Ergebnis. In der „Malberger Gemeinschaftspraxis 3.0“ (Elisabeth Mockenhaupt, Julia Weller, Nadine Grüneberg, Leonie Längricht) stellte die medizinische Fachkraft dank frischer Stuhlproben verblüffende Diagnosen, die sie am Geschmack und Geruch treffen konnte.

Unbeschreiblich war das Varieté „Moulin Rouge“, der Auftritt des Malberger Männerballetts, „Männer mit BH“. Was die Aktiven auf der Bühne zeigten, lässt wirklich, genauso wie der Auftritt der Pööhler, jeden eingetragenen Karnevalsverein vor Neid erblassen.

„Dat tun Ött“, der Showtanz der Tanzgruppe Rot-Weiß, „Ladys in Black“, die Showtanzgruppe „In Motion“, das „Viagra-Sextett“ – es reihte sich ein Höhepunkt an den nächsten. Die Sitzung, die mit dem „Großen Finale“ endete erst weit nach Mitternacht, sehr zur Freude des feierfreudigen Publikums. Es gibt Gerüchte, dass die Party nach dem offiziellen Programm noch einige Stunden weiterging.

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