„Zunächst haben wir nur eine Einladung zum Treffen der Sportvereine nach Koblenz erhalten. Da wussten wir noch gar nicht, welchen Platz wir im Wettbewerb belegt haben“, erzählt Bodora. Drei Printausgaben hat das Team eingereicht und erläutert, wie die Zeitung zustande kommt. Die Jury hatte aus 36 Einsendungen Gewinner in vier Kategorien zu küren. Am Ende ging der Titel „Beste Stadionzeitschrift“ im Einzugsgebiet des Landessportbundes Rheinland-Pfalz an die Sieg nach Betzdorf – zur Freude der Verantwortlichen. Dass ihr Produkt nicht so schlecht ist, das hätten sie schon vermutet, verrät „Chefredakteur“ Bodora. „Wir waren guter Dinge, dass wir was erreichen können“, sagt er und fügt hinzu: „Die Freude war dann riesengroß.“
Zusammen mit dem Fotografen des ehrenamtlich arbeitenden Teams, Andreas Hüsch, nahm er im „Fritz-Walter-Saal“ bei Toto-Lotto in Koblenz die Auszeichnung und das Preisgeld entgegen. „Alle Einsendungen waren beeindruckend und zeigten, wie wichtig und lebendig die Vereinsarbeit in Rheinland-Pfalz ist“, wird LSB-Vizepräsident Walter Desch, häufig schon zu Gast „Auf dem Bühl“, in einer Pressemitteilung des Verbands zitiert.
Kontakt über WhatsApp
Wichtig, lebendig und aufwendig: Die mehr als 40 Seiten starke Broschüre der SG 06 Betzdorf im Hochglanzformat produziert sich nicht von selbst. „Über den Tag verteilt sind wir schon zwei Wochen damit beschäftigt“, erzählt Bodora. Die Mannschaft bilden neben Andreas Bodora – der in der Schweiz lebt und zu den Spielen seines Herzensvereins aus der Nähe von Luzern anreist – sein Neffe Fabian Bodora, als Lehrer fürs Korrekturlesen zuständig, Markus Kneubühler als Layouter sowie Kolumnist Jens Heißner und, wie schon erwähnt, Fotograf und Spielervater Andreas Hüsch. Die Redaktion hält über WhatsApp Kontakt untereinander.
Das Heft überzeugt optisch wie inhaltlich. Ein „Muss“ sind natürlich die aktuellen Fakten zu den einzelnen Fußball-Mannschaften, von den Bambini bis zur Ersten in der Bezirksliga. Auffällig sind die vielen Fotos in jeder Ausgabe, die in der Regel zwei Heimspiele zusammenfasst. In Porträts und Interviews lernen die Fans einzelne Spieler näher kennen. „Wir blicken aber mit Geschichten auch über den Tellerrand hinaus“, sagt Andreas Bodora. Eine Story über die Fußball-Nationalmannschaft der Amputierten hat ebenso einen Platz wie ein Einblick in die Fankultur des Kultklubs St. Pauli. Jens Heißner zeichnet mit spitzer Feder das Geschehen rund um den Fußball nach. Sein Blick beispielsweise auf die Gastronomie in Stadien rund um den Globus trägt den amüsanten Titel: „Einmal Seetang bitte, und ein Bier“. Spielervater und Mediziner Andreas Stühn gibt seit Neuestem in jeder Ausgabe Ratschläge zum Thema „Kicken und Gesundheit“. So gelte beispielsweise beim Kopfball: „Safety first“.
Platz für Werbung
Natürlich ist im Heft auch viel Platz reserviert für Werbung der Sponsoren des Vereins. Auch die Zeitschrift kann nur dank eines Unterstützers in dieser Qualität erscheinen, die ihr nun sogar einen Siegertitel eingebracht hat. „Ein Danke an alle Partner, die durch ihr Inserat im Heft einen tollen Beitrag dazu leisten, dass der Fußball bei der SG 06, insbesondere im Jugendbereich, in dem Umfang möglich ist“, meint Andreas Bodora. Was das Heft auch auszeichnet: Sie ist auf dem aktuellen Stand der digitalen Technik. „Die Onlineausgabe wird von rund 600 Usern gelesen“, berichtet der Wahl-Schweizer.
Über QR-Codes können zusätzlich Fotogalerien abgerufen werden, und es gibt sogar eine Art Hörbuchausgabe für ältere Fans, die vielleicht nicht mehr so gut lesen können. Nähere Infos finden sich auf der Homepage des Vereins. Es ist das Gesamtpaket, was den LSB von „100 Prozent Grün-Weiß“ überzeugt hat. Auch der Vorstand der SG 06 Betzdorf ist stolz und freut sich über die Auszeichnung. „Egal, wo ich sie mit hinnehme, die tolle Zeitung kommt überall an“, erzählt Vorstandsmitglied Bärbel Spies, seit Jahrzehnten engagiert bei den „Grün-Weißen“. Sie drückt vor dem Anpfiff, gleichbedeutend mit dem Ende des Gesprächs, dem Redaktionsteam ihre Anerkennung aus: „Das Heft wird mit viel Liebe gemacht.“