Zusammenhalt, Tatkraft und klare Visionen: Beim perfekt organisierten Jahrestreffen der Landfrauen im Kreis Altenkirchen zeigte sich einmal mehr, dass die Gemeinschaft ihrem Vorsatz, „frischen Wind“ in die Themen des ländlichen Raumes zu bringen, treu bleibt. Rund 200 Teilnehmende konnte Heike Kuchhäuser (erste Stellvertreterin im geschäftsführenden Vorstand) im Wissener Kulturwerk begrüßen, darunter viele Ehrengäste wie die „Klimagarten“-Experten Heike Boomgaarden und Werner Ollig.
Heike Kuchhäusers Dank ging unter anderem an Elke Schumacher und Walburga Heidemann für die wunderschöne Dekoration sowie an die regionalen Anbieter, die am Rande des Geschehens einen kleinen Markt gestaltet hatten. Der erste Kreisbeigeordnete Tobias Gerhardus überbrachte die Grüße des Landrates, des Kreistages und der Kreisverwaltung und bezeichnete die Landfrauen als unverzichtbaren „Aktivposten“. VG-Bürgermeister Berno Neuhoff skizzierte am Beispiel der Kulturwerk-Entstehung den nicht aufzuhaltenden Strukturwandel. Die Landfrauen würden jedoch bestehen bleiben. Neuhoff ermutigte die Frauen dazu, weiterzumachen: „Das ist das Schönste, was Sie uns hier der Region schenken können.“

Ursula Braunewell (Vorsitzende des Landesverbandes Rheinhessen) lobte die Ideen der Landfrauen: „Eure Projekte haben Strahlkraft über den Landkreis hinaus.“ Der Kreisverband sei eine lebendige, generationenübergreifende Gemeinschaft. Gastrednerin war Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes. Nach einem kurzweiligen Einblick in ihren turbulenten Dienstalltag ging sie auf das Tagesmotto „Auf Kurs in die Zukunft“ ein und wies in dieser Hinsicht auf den „starken Anspruch“ der bundesweiten Verbände hin. Dies gelte auch für den Dialog mit der neuen Regierung, in dem unter anderen eine höhere Quote von Frauen in der Kommunalpolitik eingefordert werde. Auch die teils mangelhafte Altersvorsorge stellte die Referentin zur Debatte („Eine Ehe bietet keine Sicherheit!“).
Im Bericht über den internationalen Einsatz schilderte sie die Lage in Uganda – einem Land, in dem der Hunger steige. Die Frauen dort würden eine entscheidende Rolle für die landwirtschaftliche Entwicklung spielen. Hier müsse der Fokus auf Empowerment und wirkungsvollen Projekten liegen. Dies geschehe bereits durch Schulungen im Ofenbau, in der Schwangerschafts- und in der Hygieneberatung. Die Präsidentin rief alle Frauen zur Solidarität untereinander auf: „Sie ist das oberste Gebot.“

Der von ihr erwünschte Austausch mit den Besucherinnen fiel nicht ganz so ergiebig aus. Einzelne Wortmeldungen gab es jedoch zur Notwendigkeit, bessere Konditionen für Frauen in der Kommunalpolitik zu schaffen, und zum Thema Rentenpunkte im Ehrenamt. Dann wurde es gemütlich: Fürs kulinarische Wohl der Landfrauen sorgte der Altenkirchener Partyservice Schuhmacher, den musikalischen Nachtisch servierte der „Chor Divertimento“ (Leitung Michael Sauerwald), der den Abend mit seinen gefühlvollen Songs abschloss.
