Jukusch bereitet Aktion vor
Kunst soll in Altenkrichen Inspiration für Zukunft sein
Jugendkunstschulleiter Axel Weigend und die Künstlerin Tanja Corbach zeigen hier einige der Dokumentationen, die in den vergangenen Jahren im Rahmen der Projektarbeit mit jungen Leuten entstanden sind.
Julia Hilgeroth-Buchner

Nachrichten und Social-Media sind derzeit voll mitschlechten Nachrichten. Eine Kunstaktion in Altenkirhcne soll Jugendlichen dabei helfen, dennoch positiv in die Zukunft zu blicken.

Altenkirchen. Ein hoher Bauzaun, ein Hof voller Schotter und vor allem eine verschlossene Eingangstür: Da sich die Baumaßnahmen rund um die Eisenbahnbrücke über den Quengelbach länger als geplant hinziehen, kann die Jugendkunstschule ihr Domizil noch immer nicht beziehen. Nach rund zehn Monaten, in denen Team und Schüler samt künstlerischem Equipment in die Räumlichkeiten der „Evangelischen Akademie für Land und Jugend“ im Altenkirchener Dieperzbergweg ausweichen mussten, wäre es aber gerade jetzt schön, zurück „nach Hause“ zu kommen. Vom 20. bis 22. März steht nämlich die promovierte Kulturwissenschaftlerin Hildegard Kurt aus Berlin auf dem Jukusch-Programm, und diese bringt ein einzigartiges Veranstaltungspaket mit. Unter dem Motto „Von der Zukunft her gestalten“ bieten Vortrag und Seminar eine Art „Ausflug in die Freiheit“, der vor dem Hintergrund der bedrückenden, irritierenden und bedrohlichen Themen im Weltgeschehen zu einer konstruktiven, von Vertrauen und Zuversicht geprägten Lebenspraxis ermutigen möchte.

Da sich die Baumaßnahmen rund um die Eisenbahnbrücke über den Quengelbach deutlich verzögern, ist die Jugendkunstschule in der Altenkirchener Koblenzer Straße seit rund 10 Monaten nicht nutzbar.
Julia Hilgeroth-Buchner

Ein Vorhaben, auf das sich Axel Weigend (Leiter der Jugendkunstschule) und Tanja Corbach (Künstlerin aus Steimel und Referentin der Schule) schon jetzt freuen. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass die Schule trotz der Baustelle zum zeitlich begrenzten Schauplatz dieser künstlerisch-ästhetischen „Frühlingsunternehmung“ wird. „Wir sind in der Akademie im Alltag gut untergebracht, allerdings ist die Einrichtung am besagten Wochenende durch Eigenbedarf völlig ausgebucht“, erklären die beiden. Unabhängig davon wäre der kreative Input durch Hildegard Kurt untrennbar mit der Intention der Jukusch verbunden, was für eine Durchführung am Ort spreche.

„Im Dezember haben wir ein erstes Gespräch mit unserem Vermieter Thomas Sturm gehabt, der bei der Baufirma nachgehört hat, ob es möglich ist, die Halle im März temporär zu nutzen. Die Rückmeldung war positiv.“ Der Haupteingang der Schule könne zwar nicht genutzt werden, allerdings wäre es möglich, den Hintereingang zu nutzen – auch, um die Schule im Vorfeld nach den langen Wochen des Leerstandes logistisch wieder in Gang zu setzen. Dieser Aufwand lohnt sich, wie Axel Weigend und Tanja Corbach betonen. In den vergangenen fünf Jahren habe die Einrichtung durchgehend Projekte zu gesellschaftlich relevanten Themen angeboten, die auch gefördert worden seien – darunter „Die Waldforscher“, „Lebensraum Schule“ oder „Das kreative Ei“. „Wir haben auch diesmal Unterstützung erhalten, und zwar vom ,Fonds Soziokultur’“.

Verwaiste Staffeleien: Seit Mai 2024 darf die Jugendkunstschule in Altenkirchen nicht mehr genutzt werden. Die Gefährdungen durch die Baumaßnahmen wären zu groß.
Julia Hilgeroth-Buchner

Sämtliche Aktionen seien auf die Partizipation junger Menschen ausgerichtet gewesen und hätten das Team letztlich auch zu Hildegard Kurt geführt, erläutert Tanja Corbach. Hinter allem stecke der Ansatz, dass es für sämtliche Themen der Gesellschaft Möglichkeitsräume gebe. „Diese dürfen wir künstlerisch betreten, um ganz andere Impulse für Lösungen zu bekommen. Die dazu benötigten ,Werkzeuge’ werden beim Seminarwochenende vermittelt.“ Sich in eine bereichernde, beglückende Zukunft hineinzudenken, Visionen zu erforschen und sich das trotz aller Krisen auch zu erlauben, sei nämlich existenziell wichtig.

„Vortrag und Seminar sind offen für alle und besonders interessant für Menschen aus dem pädagogischen und kulturellen Bereich“, erläutern Tanja Corbach und Axel Weigend. Der Vortrag „Von der Zukunft her gestalten. Ein Pfadfinder für gute Aussichten“ findet am Donnerstag, 20. März, um 18 Uhr statt und kostet 10 Euro. Das Seminar läuft am Freitag, 21. März, von 9 bis 17 Uhr und am Samstag, 22. März, von 8.30 bis 12.30 Uhr (inklusive Frühstück). Die Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro, darin ist auch der Vortrag am Donnerstag enthalten. Für auswärtige Gäste können Zimmer im Tagungshaus der „Evangelischen Akademie für Land und Jugend“ angeboten werden (mit Selbstverpflegung).

Mehr Informationen gibt es unter Telefon 02681/986944 oder im Internet unter der Adresse www.jugendkunstschule- altenkirchen.de.

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