Bislang haben zwei mögliche Nachfolgerauf den Sitz verzichtet
Kreistag Altenkirchen: Noch gibt es keinen Nachfolger für den verstorbenen Frank Rüther
Markus Kratzer/Archiv

Kreis Altenkirchen. Noch steht nicht fest, wer für den verstorbenen Frank Rüther in den Kreistag nachrücken wird. Das bestätigte die Kreisverwaltung gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Mit Jürgen Schütz und Nicole Erdal haben inzwischen zwei mögliche Nachfolger von der AfD-Liste darauf verzichtet, in das Gremium nachzurücken.

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Wie Andreas Schultheis, Sprecher der Kreisverwaltung, der RZ mitteilte, hat jetzt René Fränken eine Woche Zeit, sich zu entscheiden, ob er Rüthers Platz im Kreistag einnehmen will. Aktiv müsste er absagen. Denn, so heißt es aus dem Kreishaus: „Wer sich nicht erklärt, stimmt zu. Würde auch Fränken auf den Kreistagssitz verzichten, wäre Maurice Zöller der nächste von der AfD-Liste, der gefragt würde.“

Doch es geht um mehr als „nur“ den Prozess des Nachrückens. Der 56-jährige Rüther, der am 4. November einem Krebsleiden erlegen war, war bei den Kommunalwahlen 2019 als einer von vieren über die Liste der AfD in den Kreistag eingezogen und hatte den Fraktionsvorsitz übernommen. Zu Beginn des Jahres 2020 wurde das Quartett dann gesprengt, weil Norbert Schmitt und Kurt Korte aus der Fraktion austraten, als unabhängige Kandidaten aber weiter dem Kreistag angehörten.

Mit Rüther und Markus Fries war damit eine „halbierte“ AfD-Fraktion am Start, die nach dem Ausscheiden von Korte durch das Nachrücken von Heiko Schäfer zwischenzeitlich wieder auf drei Köpfe angewachsen war. Im Sommer hatten dann Rüther und Fries angekündigt, gemeinsam mit Schmitt die neue Fraktion der Partei Unabhängige für bürgernahe Demokratie zu bilden, wodurch die AfD ihren Fraktionsstatus verlor.

Jetzt sind verschiedene Szenarien denkbar. Nimmt Rüthers Nachfolger im Kreistag dies als AfD-Vertreter an, würde die Partei ihren Fraktionsstatus zurückerhalten. Würde er oder sie als parteiloser Vertreter nachrücken oder sich etwa der Unabhängigen-Fraktion anschließen, bliebe die AfD bei nur einem Vertreter in diesem Gremium.

Eine Besetzung durch die „Unabhängigen“ ist nach Auskunft der Kreisverwaltung nicht denkbar, auch wenn Frank Rüther dieser Fraktion bis zu seinem Tod angehörte. Denn die Partei war 2019 nicht mit einer Liste zur Kreistagswahl angetreten. Ob im Altenkirchener Kreistag also demnächst weiterhin sieben, oder erstmals acht Fraktionen an den Start gehen werden, ist noch offen.

Von Markus Kratzer

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