Der Chor ist zurück: Am Ende der Konzerte ist das Publikum in der Stadthalle vor Begeisterung außer Rand und Band
Konzert in der Stadthalle: Haste Töne feiern das Leben und die Freude
An zwei Konzerttagen legte der Chor Haste Töne unter der Leitung von Markus Neuroth mega Auftritte hin. Nach viereinhalb Jahren konnte das Ensemble aus Betzdorf-Bruche wieder auftreten und die jungen Frauen und Männer genossen dies sich spürbar. Foto: Claudia Geimer
Claudia Geimer

Den Zuschauern wurde am Samstagabend in der Betzdorfer Stadthalle Einiges geboten. Der Brucher Chor Haste Töne trat auf und sorge für fulminante Stimmung.

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Wunderbar, dass sie wieder da sind. Wunderbar, dass sie wieder Konzerte geben, die Frauen und Männer des Brucher Chores Haste Töne. „Wir sind dankbar, dass wir wieder für euch performen können“, freut sich auch Solist Daniel Weller auf der Bühne der Stadthalle in Betzdorf. An zwei Tagen, Freitag und Samstag, präsentierte das Ensemble unter der Leitung von Markus Neuroth in der „guten Stube“ der Stadt eine Show, so gut, als ob der Chor nie weg gewesen wäre.

Dabei liegt das letzte Konzert bereits viereinhalb Jahre zurück. Doch die Pandemie bedingte Durststrecke ist endlich vorbei. Den jungen Leuten auf der Bühne ist die Freude über die Rückkehr ins Rampenlicht spürbar anzumerken. Sie tanzen, sie singen und sie animieren immer wieder das Publikum, aufzustehen und mitzumachen. Die Stimmung im Saal ist ausgelassen – „Wahnsinn, wie ihr uns durch den Abend treibt“, fühlen sich Weller und der gesamte Chor, plus Band und Streicher, reglerecht beflügelt. „Million Dreams“, so lautet der Titel des Programms. Der Titelsong ist ein erster Höhepunkt. Es gibt schon Standing Ovation vor der Pause und in der zweiten Hälfte auch immer wieder zwischendurch.

Jugendchor Soulteens mit Botschaft an die Erwachsenen

Zurück im Probenalltag und zurück auf der Bühne ist auch der Jugendchor Soulteens, unter der Leitung von Jessica Diehl und Lucia Pfeifer. Sicher, geborgen und behütet möchten sie auf der Welt leben – lautet die Botschaft in dem Song „Zehntausend Tränen“ der Gruppe Berge. Doch den Erwachsenen scheinen die Hoffnungen und Träume der Kids egal zu sein, wenn man sich den Zustand des Planeten betrachtet, kritisieren die Teenager in ihrem Lied. Harmonie und Zusammenhalt sind den Jugendlichen wichtig, das unterstreichen sie mit dem Lied „Für die Liebe“, der Gruppe Berge.

Sich Trauen und Vertrauen, dass man zwar nicht alles, aber vieles im Leben schaffen kann – das steckt als Botschaft hinter dem Programm „Million Dreams“. Das Leben sei wertvoll, jede Sekunde davon. Und deswegen stellt der Chor mit einem Lied der christlichen Band „Könige & Priester“ die Frage des Abends: „Warum feiern wir nicht?“ Denn bei allen Problemen, gebe es so vieles, wofür wir dankbar sein könnte, und zwar im Vertrauen auf Gott – so die Kernbotschaft, die bei Haste Töne immer mitschwingt.

Bunte Mischung an Liedern

„Am Ende des Tages bleibt die Gnade“, betont Solist und Moderator Christian Simon. So feiert der Chor auf der Bühne das Leben und die Freude. Und die Konzertbesucher lassen sich anstecken. Die Lieder haben direkt oder indirekt mit Lobpreis zu tun – es ist wieder einmal eine gute Mischung. „Stand by me“, füreinander da sein, „Afrika“ von Toto, „Music“ von John Miles, „Man in the Mirror“ von Michael Jackson oder später, bei den gefühlten Endloszugaben, „Viva la Vida“ von Coldplay.

Und dann immer wieder die modernen Lobpreis- und Anbetungslieder diverser christlicher Bands. Die jungen Sänger singen im Vertrauen darauf, dass sie sich auf Gott verlassen können – ein Traum, der sich für jeden erfüllen werde. Über Gott steht nichts: „Das Heiligste der Welt“, er hält den Menschen fest: „Lord hold me“ und er ist in den Stürmen des Lebens präsent: „Oceans“. Der Chor singt ja nicht nur, die einzelnen Vorträge sind immer von einer Choreografie unterlegt. Wie auf dem Meer wiegen sich die Akteure hin und her, sie bewegen sich aufeinander zu, um bei einem Song wie „You will be found“, frei übersetzt: „Du wirst wahrgenommen“, Nähe zu demonstrieren.

Publikum dankte dem Chor mit frenetischem Applaus

Als Zugaben befördert Markus Neuroth Klassiker wie den „Revelation Song“ zutage. Und irgendwie gibt es dann am Schluss des Konzerts endgültig kein Halten mehr vor der Bühne. Der Saal tobt – so eine ausgelassene Stimmung hat die Stadthalle lange und auch kam erlebt. Am Ende ist es kein Applaus, sondern ein Beifallssturm, der sich über Chor und Band auf der Bühne ergießt. Einfach wunderbar, das Haste Töne wieder da sind.

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