Startchancenprogramm von Bund und Land: Fast 2 Millionen Euro werden in den kommenden zehn Jahren bereitgestellt
Kompetenzen in Mathe und Deutsch: Mehr Förderung für Betzdorfer Grundschulen
Die Christophorus-Grundschule ist eine von zwei Grundschulen in Betzdorf, die für das Startchancenprogramm des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen wurde. Das Programm läuft über einen Zeitraum von zehn Jahren. Foto: Thomas Leurs
Thomas Leurs

Mit diesem Schuljahr beginnt das Startchancenprogramm des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz. Damit soll die Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem verbessert werden. In Betzdorf sollen die Christophorus-Grundschule und die Martin-Luther-Grundschule davon profitieren. Was steckt dahinter?

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200 Schulen nehmen an dem Programm in Rheinland-Pfalz teil. Ausgewählt wurden Schulen mit einem hohen Anteil an benachteiligten Kindern und Jugendlichen, wie das Land auf seiner Internetseite schreibt. Insgesamt wird das Programm auf zehn Jahre ausgelegt. Schülerinnen und Schüler sollen in den Basiskompetenzen gestärkt, die Prozesse der Unterrichts- und Schulentwicklung signifikant verbessert und das Zusammenwirken der verschiedenen Institutionen und Professionen weiterentwickelt werden.

Das ist die erste von drei Säulen, wie Joachim Brenner unserer Zeitung am Telefon erklärt. „Es geht unter anderem darum, dass die Kompetenzen der Schüler in den Fächern Mathematik und Deutsch verbessert werden. Die Kinder sollen auf dieselben Chancen gebracht werden“, sagt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain. Mit Investitionen soll für eine förderliche Lernumgebung gesorgt werden. Und wird es in Betzdorf schon sehr konkret. So solle der Raum unterhalb der Turnhalle der Martin-Luther-Schule ausgebaut werden. „Der wurde bislang nicht genutzt. Jetzt soll dort ein Betreuungsraum entstehen“, sagt Brenner. 187.000 Euro werde der Umbau kosten.

„Da haben wir schon einiges drin.“

Bürgermeister Joachim Brenner über die außerschulischen Freizeitangebote für Schüler

In der zweiten Säule soll es um die individuelle Förderung und Kompetenzentwicklung der Schüler gehen. Darunter fallen laut dem Land etwa Dinge wie Angebote kultureller Bildung, darunter Kunst- und Musikschulen, Museen oder Theater, aber auch erweiterte Freizeitangeboten wie Kooperationen mit Sportvereinen oder Schwimmbädern. „Da haben wir schon einiges drin“, sagt Brenner. So gebe es bereits ein Nachmittagsprogramm mit Vereinen.

Die dritte Säule, die das Land unter dem Begriff „Multiprofessionelle Teams“ zusammenfasst, sieht Bürgermeister Brenner etwas kritisch. Das Land sieht vor, dass zusätzliche Stellen etwa für die Schulsozialarbeit, Kindererziehung, Gesundheitsberatung oder Heilkunde eingestellt werden sollen, um Lehrkräfte für ihre Kernaufgabe zu entlasten.

Zeitliche Beschränkung der Förderung auch problematisch

Auch wenn die Idee sicher gut sei, gibt Brenner zu bedenken, dass das Programm auf zehn Jahre begrenzt ist. „Dann ist es etwas schwer, auch Leute dafür zu finden“, so der Bürgermeister. Das Land sieht vor, dass die Schulträger selbst über den genauen Einsatz des zusätzlichen Personals entscheiden können.

Für das Startchancenprogramm stehen der Christophorus-Grundschule für die kommenden zehn Jahre rund 776.000 Euro für Investitionen und Ausstattung zu Verfügung. Bei der Martin-Luther-Grundschule sind es sogar fast 942.000 Euro. Bei Investitionen werden die Ausgaben zu 70 Prozent vom Land gefördert.

Zehntausende Euro an Fördermitteln liegen parat

Bei dem sogenannten „Chancenbudget zur Schul- und Unterrichtsentwicklung“ stehen der Christophorus-Grundschule für die kommenden drei Schuljahre je gut 11.700 Euro zu Verfügung, der Martin-Luther-Grundschule je 14.200 Euro.

Für die Einstellung neuen Personals (die dritte Säule „Multiprofessionelle Teams“) soll die Christophorus-Grundschule in den kommen zwei Schuljahren je auf rund 57.600 Euro zurückgreifen können. Bei der Martin-Luther-Grundschule sind es fast 70.000 Euro.

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