Auch diese Wahl konnte Amtsinhaber Walter Strunk für sich entscheiden. Das Ergebnis fiel mit lediglich 34 Stimmen Vorsprung denkbar knapp aus. Amtsinhaber Walter Strunk kann zwar zum dritten Mal die Wahl als Stadtbürgermeister für sich entscheiden, allerdings mit einem hauchdünnen Vorsprung. Dass es eng werden würde und die Zeit als Stadtbürgermeister für den Sozialdemokraten nach zehn Jahren von den Wählern beendet werden könnte, deutet sich an diesem besonderen Abend, den er mit Freunden und Familie auf der heimischen Terrasse verbringt, bereits mit den ersten Ergebnissen aus den Stimmbezirken an.
Immer wieder verschwindet Walter Strunk ins anliegende Wohnzimmer seines Hauses, um die neuesten einlaufenden Ergebnisse einzuholen – und zusammenzurechnen. Gegen 19.10 Uhr schreitet schließlich ein sichtlich erleichterter Walter Strunk zu den Gästen und ruft voller Freude: „Ich habe gewonnen!“ Und der Sieg ist denkbar knapp.
Im Stimmbezirk „Hermann-Gmeiner-Schule“ Daaden führt der Amtsinhaber noch deutlich mit einem Ergebnis von 54 Prozent zu 45,9 Prozent. Lediglich neun Stimmen Vorsprung sind es im Bezirk „Bürgerhaus“. Die anderen Wahlgebiete „Rathaus“ und „Bürgersaal Biersdorf“ gewinnt Gegenkandidat Alexander Wollenweber mal mit knappem Vorsprung von einer Stimme und mal etwas deutlicher mit 21 Stimmen.
Dann halt wieder in fünf Jahren.
Alexander Wollenweber, FDP-Stadtbürgermeisterkandidat
Der ist hellauf begeistert, dass ihm so viele Menschen ihr Vertrauen schenkten, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Doch wie Strunk sitzt auch bei dem Herausforderer die Überraschung über das enge Rennen tief: „Damit habe ich wahrhaftig nicht gerechnet.“ Dass am Ende nur wenige Stimmen fehlen, stimmt den selbstständigen Fahrlehrer nicht wehmütig. „Ich konnte nur gewinnen. Dann halt wieder in fünf Jahren“, sagt er und lässt keinen Zweifel daran, dass er bei der nächsten Kommunalwahl wieder seinen Hut in den Ring wirft.
Es ist ein Wahlergebnis, mit dem man in Daaden nicht unbedingt gerechnet hat. Walter Strunk (SPD) gewinnt die Wahl zum Stadtbürgermeister, aber nur mit einem hauchdünnen Vorsprung gegenüber seinem Herausforderer Alexander Wollenweber (FDP).Kommentar zur Stadtbürgermeisterwahl in Daaden: Herumstochern im Nebel
Daneben wertet der Liberale sein Ergebnis auch dafür, dass man seine Partei nicht abschreiben dürfe. Über seinen Wahlkampf sagt er: „Ich bin da tiefenentspannt reingegangen.“ Er habe auch die Hoffnung gehabt, Fahrschüler, darunter viele Jugendliche, „vielleicht zum Wählen zu motivieren“. Bekannt ist Wollenweber zudem für seinen ehrenamtlichen Einsatz im Ahrtal. Er selbst vermutet, dass viele Wähler einen Generationenwechsel im Stadtbürgermeisteramt sehen wollten.
Mehrheit ist Mehrheit.
Stadtbürgermeister Walter Strunk zitiert Willy Brandt, der ebenfalls Erfahrungen mit knappen Stimmenmehrheiten gemacht hat.
Walter Strunk will sich zu möglichen Gründen für sein enges Abschneiden kein Urteil gegenüber unserer Zeitung erlauben, wie er sagt. „Mehrheit ist Mehrheit“, zitiert er Willy Brandt. Er sei froh darüber, dass er die Projekte, die er angestoßen habe, weiterführen könne mit dem neu gewählten Rat. Als wichtigste Vorhaben nennt er die Entwicklung der stillgelegten Industriefläche von Kann-Beton in Biersdorf, das Förderprogramm „Innenstadt Impulse“, die Kitas in Biersdorf und Daaden samt Waldgruppen und die ärztliche Versorgung. „Es gibt unheimlich viel, was uns noch bewegen muss“, blickt er auf die kommenden Jahre.