Kita-Leiter Waldemar Janzen kann dem RZ-Reporter berichten, dass die Kurzen schon vor dieser Spezialwoche eine ganze Menge über Deutschlands Nachbarn wussten: Etwa von deren Liebe zu gutem Käse, hölzernen Schuhen, süßem Essen, Windmühlen oder Tulpen.
Bei lustigen Spielen konnten die Kids ihre Hollandkenntnis aber noch weiter vertiefen. Ob nun beim „Klompen“-Wettrennen oder beim „Käserollen“. Ersteres Spiel erklärt sich von selbst: Wer kann schneller in den klobigen, typisch niederländischen Holzschuhen rennen? Bei Spiel zwei wurden alte Rollerreifen kurzerhand gelb angemalt – und es galt, diese möglichst flott vor sich herzurollen.
Die Kinder hatten sich bei diesen Spielen in Gruppen unterteilt und diesen witzige Namen gegeben: So trat etwa die Mannschaft „Die fliegenden Holländer“ gegen das Team „Der wilde Gouda“ an. Und jeden Morgen wurde das Lied „Bruder Jakob“ gemeinsam auf Holländisch gesungen. Auch gebastelt haben die Kleinen – und in den Augen des RZ-Reporters ziemlich erfolgreich versucht, van Goghs Werk „Sternennacht“ nachzumalen.
Jedes Jahr widmet die Weitefelder Kita einem anderen Land eine interaktive Woche. England, Brasilien und Russland etwa waren schon dran. Und: Während einer Kenia-Woche hatte der Papa eines Kindes, der aus Kenia stammt, in Stammesmontur auf Bongotrommeln ein kleines Konzert gegeben.
„Ein absolutes Highlight“, erinnert sich Erzieherin Petra Meier, die die interkulturellen Wochen organisiert. Nächstes Jahr, sagt sie, sei vielleicht die Türkei dran. Dann habe man ein türkischstämmiges Kind in der Kita. Meier fügt im Kontext der Holland-Woche an: „Wir haben Tulpen gepflanzt, damit wir im Frühling ein eigenes holländisches Beet haben.“
Und auch nationale Leckereien kamen bei der Oranje-Woche nicht zu kurz: Es gab „Hagelslag“, den typisch holländischen Streuselbrotbelag aus Schokolade oder Zucker. Auch „Poffertjes“, eine niederländische Gebäckspezialität, die aussieht wie kleine, münzgroße Pfannkuchen, wurden serviert. Ferner kamen die „Roze Koeken“ super an: Man könnte sie vielleicht mit der Backware „Amerikaner“ vergleichen, nur dass die Glasur dabei pink ist.
Abgerundet wurde der Tisch voller niederländischer Spezialitäten mit „Appelflappen“, also Apfeltaschen, die an Silvester in Holland einfach dazugehören. Leckere Karamellwaffeln, holländisches Früchtebrot – und natürlich auch Käse rundeten das interkulturelle Buffet ab. Die Eltern eines Kita-Kindes hatten viele dieser Leckereien unlängst bei einem Urlaub in den Niederlanden extra für die Holland-Woche im Kindergarten eingekauft.
Mit der Hilfe von ein paar anderen „Großen“ konnte die Spezialitätenplatte dann komplettiert werden. Auch eine Dreigenerationenaktion konnte man in der Kita bestaunen: Oma Martina Radermacher, Mutter Nicole Schmidt und Sohnemann Karl Alexander Schmidt haben aus Papier eine riesige Windmühle – 3,20 Meter Mal 1,80 Meter – gebastelt, die nun an der Kitatüre hängt. Die Woche werden die Kurzen also so schnell nicht vergessen.