Aus dem Verbandsgemeinderat
Kita Roth weicht mit einer Gruppe ins Bürgerhaus aus
Das Bürgerhaus in Roth-Oettershagen wird für zwei Jahre zunächst einmal 15 Kinder aus der Kita in Roth aufnehmen. Der geschaffene Platz reicht für bis zu 25 Kinder.
Sonja Roos

Die Kita Roth hat ein akutes Platzproblem. Deshalb hat der Verbandsgemeinderat Hamm nun beschlossen, mit einer Gruppe ins Bürgerhaus nach Oettershagen auszuweichen.

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Der Verbandsgemeinderat Hamm hatte sich für seine letzte Sitzung vor den Sommerferien im Bürgerhaus in Roth-Oettershagen getroffen – und das mit gutem Grund, wie VG-Bürgermeister Dietmar Henrich erklärte. Denn die Mitglieder des Gremiums sollten sich vor Ort ein Bild davon machen können, wie die Räumlichkeiten aussehen, in die die Kita Roth aus Platzmangel ab September mit einer Gruppe ausweichen wird.

Zunächst einmal sei diese Übergangslösung auf zwei Jahre begrenzt, denn aufgrund der Anmeldezahlen könne eine leichte Entspannung ausgemacht werden. Die Lösung, das Bürgerhaus mit seiner strategischen Nähe zur Kita zu nutzen, gibt der Verwaltung auch die nötige Zeit, die Lage zu beobachten, wie der stellvertretende Büroleiter Niko Langenbach erklärte.

Möbel kommen von den anderen Kitas in der VG

Der große Mehrzweckraum im Bürgerhaus lässt sich mit einer Trennwand in einen Funktions- und einen Gruppenraum unterteilen, sodass die 15 Kinder hier sowohl spielen und sich aufhalten, als auch zum Beispiel turnen oder klettern können.

Vormittags sind die Kinder dann, so der Plan, nur im unteren Bereich. Nachmittags, wenn weniger Kinder in der Kita sind, sollen alle Mädchen und Jungen nach oben in die Einrichtung gehen. Für die Nutzung hat die VG als Träger mit der Ortsgemeinde einen Mietvertrag über 1800 Euro im Monat geschlossen. Mobiliar sei zum Glück keines nötig gewesen, weil man rundgefahren sei und in den anderen Kitas genug einsammeln konnte, sodass auch diese Gruppe gut bestückt ist, so Langenbach weiter.

Platzangebot ließe sich leicht ausweiten

Rund 1000 Euro müssen noch für Technik investiert werden, zudem muss in den Toiletten ein Podest eingebaut werden für die Kleinsten. Auch eine Zaunanlage wird errichtet, damit der Außenbereich entsprechend genutzt werden kann. Damit seien die 30.000 Euro, die für die Schaffung einer Ausweichmöglichkeit zur Verfügung stehen, noch nicht ausgeschöpft.

In Absprache mit dem Landesjugendamt habe man nun auf diesem Weg vorerst 15 Plätze geschaffen, die Gruppe im unteren Stock des Bürgerhauses ließe sich aber leicht auf bis zu 25 Plätze erhöhen. Käme man nach den zwei Jahren zu dem Schluss, dass man die Erweiterung doch längerfristig braucht, so wäre es denkbar, eine Verbindung nach oben zu schaffen. Der untere Bereich könnte dann für die Mensa und den Sportbereich genutzt werden.

Kommunale Wärmeplanung war ebenfalls Thema im Rat

Die Ortsgemeinde kann übrigens trotzdem das Bürgerhaus nutzen – dank der Trennwand, sodass hier auch weiterhin Feiern oder Ortsgemeinderatssitzungen abgehalten werden können. Der VG-Rat votierte einstimmig für diese Planung.

Des Weiteren war Steffen Hombach von der RhenAG gekommen, um einen Sachstand zum Thema Wärmeplanung in der VG zu geben. Er betonte, dass man bei dem Projekt auf Partizipation und Kommunikation setze, weshalb man auch den Rat so früh wie möglich einbinden wolle. Konkretes gab es noch nicht zu sagen, doch es zeichne sich ab, dass in der VG Hamm eher eine dezentrale Lösung angesteuert wird. Im Dezember sollen die Ergebnisse dann auch in einem Bürgerforum vorgestellt werden.

Uli Paul (rechts) wurde für 50 Jahre im VG-Rat geehrt. Der CDU-Mann hatte im Juli 1975 seine erste Sitzung in dem Gremium mitgemacht.
Sonja Roos

Länger diskutierte der Rat noch über die Gebühren für Betreuung und Verpflegung in den Schulen und Kitas. Die Über-Mittag-Betreuung in den Schulen in Etzbach und Hamm kostete bislang 20 Euro, sollte nun aber nach 13 Jahren den Preissteigerungen angepasst und auf 28 Euro angehoben werden.

Das von 90 Kindern an beiden Schulen genutzte Angebot trägt die VG zu 50 Prozent, die anderen 50 Prozent werden von den Eltern gestemmt. Julia Fuchs (FWG), Schulleiterin an Hamms Grundschule, fand den Sprung zu groß und schlug eine Erhöhung auf 25 Euro vor. Die SPD-Fraktion konnte sich dieser Idee anschließen, die CDU betonte, dass man mit den 28 Euro leben könne. Am Ende stimmte der Rat mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung für eine Erhöhung um 25 Prozent statt wie geplant um 40 Prozent bei den Betreuungspauschalen. Die Erhöhung der Verpflegungspauschale in den Kitas (wir berichteten) wurde einstimmig beschlossen auch mit Verweis darauf, dass die Kitas immer noch kostengünstiger seien als im angrenzenden Nordrhein-Westfalen.

Besondere Ehrung

Karl-Ulrich Paul (CDU) wurde bei der Sitzung von VG-Bürgermeister Dietmar Henrich damit überrascht, dass er eine Urkunde und ein Präsent für 50 Jahre Zugehörigkeit zum VG-Rat bekam. Im Juli 1975 hatte Paul das erste Mal an einer Sitzung des Gremiums teilgenommen. sr

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