Keine eineinhalb Jahre nach dem Spatenstich steht sie bereits fertig da: Die neue Kindertagesstätte in Biersdorf. Seit drei Monaten tummeln sich darin Kinder, als sie am 3. März, zum Rosenmontag von der alten Stätte in die neue umgezogen sind. Jetzt ist die Kita mit dem Namen Sonnenstrahl offiziell eingeweiht worden.
Walter Strunk, Stadtbürgermeister Daadens, berichtet, wie es überhaupt zu dem neuen Standort gekommen ist. „Am 21. Mai 2021 teilte die Evangelische Kirchengemeinde Daaden der Stadt ihre Entscheidung mit, dass sie die Trägerschaft für die Kita Sonnenstrahl zum nächstmöglichen Zeitpunkt aufgeben werde“, so Strunk. Was sollte die Stadt nun tun? Die bisherigen Räume in der Talstraße waren schon jetzt zu klein, Eltern mit kleinen Kindern standen da schon zu Hauf auf der Warteliste für einen Kitaplatz.
Kita-Betrieb lief erst mal in der alten Stätte weiter
So machte der Stadtrat Nägel mit Köpfen. Im September 2021 entschied er, die Trägerschaft der Kita ab dem Jahr 2022 zu übernehmen. „Gleichzeitig wurde der Grundsatzbeschluss über der Neubau einer dreigruppigen Kindertagesstätte im Stadtteil Biersdorf beschlossen“, führt Strunk weiter aus. Erst mal lief der Betrieb – in Absprache mit der Kirchengemeinde – in der alten Heimstätte weiter.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Ein geeignetes Grundstück wurde direkt bei der Grundschule gefunden. Es folgt der erste Spatenstich Anfang 2024. Ein solches Projekt gelinge nur mit vereinten Kräften, meint der Stadtbürgermeister und nennt neben dem Stadtrat, der „den Mut hatte, dieses Projekt anzustoßen und mitzutragen“, noch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung, das ausführende Architekturbüro, die Handwerker, das Landesjugendamt sowie die Kita-Leitungen Anke Birk und Brita Comisel, die „mit viel Erfahrung und Herzblut an der Weiterentwicklung des pädagogischen Kita-Alltages mit Rat und Tat zu Seite standen“.
Viel mehr Bewerber als freie Stellen
Strunk hebt ebenso die Beliebtheit der Kita hervor. Denn für die größere Kita wird auch mehr Personal benötigt. Insgesamt 50 Bewerbungen habe es gegeben auf Stellen als pädagogische Fachkraft, Hauswirtschaftskraft und Reinigungskraft. Allein 20 Bewerbungen seien von Erzieherinnen und Erziehern eingegangen. „Daran sieht man, die Kitas in der Stadt Daaden haben einen hohen Wert“, so Strunk.

Auch Helmut Stühn, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, zeigt sich hocherfreut über den neuen Standort der Kita. „Das ist ein besonderer Tag für die Stadt Daaden“, sagt er. Ein Neubau in dieser Dimension sei in der Region einmalig. Und neben den aktuellen 65 Plätzen gebe es noch die Möglichkeit, die Kita bei Bedarf zu erweitern.
Landespolitiker üben Kritik an neuem Kita-Gesetz
Landespolitiker aus Mainz finden ebenfalls ihren Weg in die Kita in Biersdorf und sprechen dabei durchaus Kritisches an. „Das ist ein toller Tag“, sagt Sabine Bätzing-Lichtenthäler, SPD-Landtagsabgeordnete, über die Einweihung. Doch für die Zukunft der Kinder brauche es nicht nur Worte, sondern auch Taten. So müssten auch die Rahmenbedingungen für das Kita-Personal stimmen. Diese wolle das Land noch verbessern.

Michael Wäschenbach, CDU-Landtagsabgeordneter, stimmt seiner Vorrednerin zu. „Wir sind natürlich unzufrieden mit dem neuen Kitagesetz, politisch gesehen.“ So sei eine Gesetzesänderung zur Leitungsfreistellung auf den Weg gebracht. Denn vor allem in kleineren Kitas hätte die Leitung viel mit Elterngesprächen und anderen Dingen zu tun, was kaum mehr ermögliche, nebenbei noch pädagogisch tätig zu sein.
Nach den Sommerferien stehen auch die Spielgeräte im Außenbereich
Die Flure und Gruppenräume können die Kinder bereits seit drei Monaten erkunden. Was jetzt noch fehlt, sind Spielgeräte im Außenbereich. „Die werden in den Sommerferien aufgebaut werden,“ sagt die Kita-Leiterin Anke Birk im Gespräch mit unserer Zeitung. Aktuell sind zwölf pädagogische Fachkräfte in der Einrichtung tätig, dazu kommen noch Springer. Drei Hauswirtschaftskräfte gibt es, die jeden Tag frisch in der Kita-eigenen Küche kochen, dazu kommen noch drei Reinigungskräfte. Und ab dem Sommer werden noch drei Auszubildende hinzukommen.