HFA Herdorf berät den Haushalt 2021 digital
Keine großen Sprünge in Herdorf: Investitionen beschränken sich auf das Nötigste
Premiere in Herdorf: Zum ersten Mal tagte ein Gremium des Städtchens, nämlich der Haupt- und Finanzausschuss, digital. Foto: Claudia Geimer
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Herdorf. Premiere nun auch in Herdorf: Zum ersten Mal tagte ein Gremium des Städtchens, nämlich der Haupt- und Finanzausschuss, am Dienstagabend digital. Bis auf einige Wackler zu Beginn der Sitzung zeigte sich Stadtbürgermeister Uwe Erner zufrieden.

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Der Haushalt 2021 stand im Mittelpunkt der Beratungen. Kämmerer Michael Runkel erläuterte das Zahlenwerk. Das voraussichtliche Aufkommen der Gewerbesteuer stellt sich zum Zeitpunkt der Planaufstellung mit 1,6 Millionen Euro da und liegt somit 700.000 Euro unter dem Vorjahresansatz. Hier werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie am deutlichsten. Die Steuerbeteiligungen sinken auf der Grundlage der angepassten, aktuellen Steuerschätzung um knapp 240.000 Euro gegenüber dem Vorjahr und betragen insgesamt rund 3,4 Millionen Euro. Die Stadt lässt die Hebesätze bei der Gewerbe- sowie bei den Grundsteuern unverändert.

Im Finanzhaushalt entsteht bei den ordentlichen und außerordentlichen Ein- und Auszahlungen, nach Einbeziehung der Tilgungsleistungen, ein Fehlbetrag von rund 1,4 Millionen Euro. Deshalb wird auch hier ein Haushaltsausgleich nicht erreicht. Der Saldo aus Investitionstätigkeit ist in diesem Jahr positiv und beläuft sich auf rund 116.000 Euro. Er dient der Reduzierung des Fehlbetrages. Die Aufnahme eines Investitionskredites ist wegen des positiven Saldos nicht möglich. Der verbleibende Fehlbetrag von rund 1,3 Millionen Euro wird über die Einheitskasse als „Kassenkredit“ finanziert und in der Bilanz als Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber der Verbandsgemeinde Daaden/Herdorf ausgewiesen. Wichtige Unterhaltungsmaßnahmen stellen das Rathaus, der Bauhof und das Hüttenhaus da. Zudem steht turnusmäßig die Überprüfung von 19 Brücken im Städtchen an. Hierfür werden 200.000 Euro bereitgestellt. Aufgrund der immer noch hohen und über dem Landesdurchschnitt liegenden Steuerkraft erhält die Stadt auch in diesem Jahr keine Schlüsselzuweisung A. Die Schlüsselzuweisung B 2, als Weiterleitungsansatz der Verbandsgemeinde für zentrale Orte, stellt sich mit rund 259.000 Euro ein. Das sind 15.800 Euro mehr, als im Vorjahr als Ansatz eingestellt waren.

Die VG hat den Umlagesatz erneut um zwei Prozentpunkte auf 21 v. H. gesenkt. Deshalb reduziert sich die VG-Umlage für Herdorf, trotz gestiegener Umlagegrundlagen, um 68.500 Euro und erreicht rund 1,4 Millionen Euro. Was die Stadt an VG-Umlage spart, wird durch die Kreisumlage fast wieder aufgebraucht, so Runkel. Zwar hat der Kreis ebenfalls den Umlagesatz für die Kreisumlage um einen Prozentpunkt auf 44,5 v. H. gesenkt. Die Kreisumlage beläuft sich auf rund drei Millionen Euro. Das sind rund 66.000 Euro mehr als im Vorjahr und liegt, trotz Absenkung, in der gestiegenen Steuerkraft der Stadt begründet.

Die Stadt Herdorf plant Investitionen in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro. „Prägend sind die Einbrüche bei Gewerbesteuer und dem Anteil an der Einkommenssteuer“, bewertet Erner den Etat. Bei den Investitionen, so der Stadtbürgermeister, werden die Dinge angestoßen, die angestoßen werden müssten. Wichtigste Posten sind die Grundschule, der Bauhof, das Plangebiet Stadtmitte/Alte Hütte sowie die Erweiterung der Kindertagesstätte.

Von unserer Mitarbeiterin Claudia Geimer

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