Stimmung bei der KG Wissen
Karnevalistische Hochkaräter in Bestform
Nach dem Einmarsch begrüßten Prinz Julius I., Prinzessin Anna I. und Kinderprinzessin Alicia I. Hunderte Gäste zur kölschen Nacht im Wissener Kulturwerk.
Thomas Hoffmann

Die Kölsche Nacht sorgt für viel Stunden ausgelassene Stimmung. Der Saal war ausverkauft.

Wenn es so etwas wie eine erste Adresse für Karneval im nördlichen Rheinland-Pfalz gibt, dann ist dies zweifellos die Siegstadt Wissen mit ihrer Karnevalsgesellschaft 1856. Den Beweis dafür lieferte die KG erneut am Samstagabend im ausverkauften Saal des Wissener Kulturwerks, denn eine exzellente Mischung aus närrischer Comedy und mitreißenden Musikacts sorgte bis in die frühen Morgenstunden für Stimmung pur.

„Ich bin happy als Kinderprinzessin, mein Opa Ralf Buhr hat mich mit dem Karnevalsgen infiziert“, sagte Kinderprinzessin Alicia I., nachdem sie gemeinsam mit dem Vater-Tochter-Prinzengespann Anna I. und Julius I. sowie der gesamten närrischen Entourage und unter der Begleitung der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen in den Saal einmarschiert war. Auch Prinzessin Anna I. freute sich. „Die fünfte Jahreszeit ist mir die liebste Jahreszeit“, sagte sie, ehe Prinz Julius I. den Teamgeist der KG lobte: „Das ist eine große Familie, die uns unterstützt, egal wobei.“

Moderatorin Lisa Trapp, die danach gewohnt souverän und humorvoll durchs Programm führte, lobte er unter dem Applaus der Gäste „als beste Sprecherin Deutschlands“. Ein Auftakt nach Maß also, auf den ein Höhepunkt den anderen jagte und den die „Powerfrau“ Achnes Kasulke eröffnete. Angefangen von ihrem Mann Erwin, der noch immer das bisschen Haushalt als kein Problem ansehe, über ihre Hollywoodfigur (vorne Hauptrolle, rechts und links Nebenrollen) bis hin zu ihrer Abneigung, in die Küche zu gehen („Ich hab Angst, dass Robert Habeck dort sitzt“), servierte sie ein mehr als 20-minütiges zwerchfellstrapazierendes Menü vom Feinsten, das sicherlich auch der Karnevalistin Sabrina Kördel gefiel.

Diese wurde von Wissens Bürgermeister Berno Neuhoff mit dem närrischen Stadtorden für ihr Engagement in der KG geehrt. „Sie war in der Session 21/22 die Prinzessin der Herzen aus Köttingen“, sagte der Stadtchef. Ebenso wie die Geehrte ein Aushängeschild der KG ist, sind es Solomariechen und die Tanzcorps. Sie alle trumpften mit perfekten Choreografien auf, wobei schon die „Minis“ zeigten, dass es die Mischung aus Disziplin und Akrobatik ist, die für Begeisterung bei den Zuschauern sorgt, denn mit ihrer Show „Kleine Helden“ eroberten sie im Nu die Herzen der Gäste, die auch bei den später folgenden Darbietungen der „Junioren“ und dem großen Tanzcorps der KG Wissen donnernden Applaus spendeten.

Viele Jahre in der KG Wissen ehrenamtlich tätig und in der Session 21/22 die Prinzessin der Herzen: Wissens Bürgermeister Berno Neuhoff verlieh Sabrina Kördel für ihr Engagement den närrischen Stadtorden.
Thomas Hoffmann

„Ich hatte bereits einmal das Vergnügen, bei den Ladies mittanzen zu dürfen“, kündigte Lisa Trapp die energiegeladenen Funky-Marys aus Köln an, die über die Bühne wirbelten und unter Konfettiregen und Feuerwerk mit viel Sexappeal unter anderem sangen: „Ich will danze mit dir„ Eine Aufforderung, die die Zuschauer von den Sitzen riss und dazu animierte, die Darbietungen mit rhythmischem Klatschen und Hüftschwung zu begleiten, ebenso wie kurze Zeit später bei der Band „Lupo“.

Die „Wölfe“ ließen es richtig krachen: Mit Anlehnungen an irischen Folk, aber überwiegend kölscher Powermusik und unbändiger Energie rissen sie das Publikum mit, Sternenhimmel aus Hunderten Handys inbegriffen. Auf die Ohren gab es dann – im positivsten Sinne – von den Drummerholics, wobei nicht nur die Stöcke wirbelten, sondern die Akteure an ihren Schlagzeugen in rasendem Tempo die Positionen wechselten, begleitet von Nebelfontänen und Feuerwerk.

Bauchredner Peter Kerscher mit seiner Kuh Dolly begeisterte nicht nur Prinz Julian I., der mit in die närrischen Botschaften der beiden integriert wurde.
Thomas Hoffmann

„Wow“, möchte man sagen, „was für eine Nacht“, die immer wieder durch Karnevalscomedians ergänzt wurde wie beispielsweise „Ne Ussjeflippte“, Thorsten Bär und Bauchredner Peter Kerscher, der mit seiner Kuh Dolly Politik und Gesellschaft unter die närrische Lupe nahm, sehr zum Vergnügen der Gäste. Aber auch Lokalmatadore wie die Band Hännes und die Dancing-Band-Sunshine sorgten für ausgelassene Stimmung in einer kölschen Nacht, die einmal mehr nur mit einem Prädikat versehen werden kann: Absolute Spitze!

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