Den Kalender in der Hand haltend, werde direkt darin geblättert und dann später noch einmal genauer hingeschaut, kennt der Geschäftsführer die Lesegewohnheit. Genau hinschauen lohnt sich: Denn das Kalenderteam hat wieder 47 sehenswerte Aufnahmen aus der jüngeren und der älteren Geschichte der alten Verbandsgemeinde Betzdorf ausgesucht.
Der Kalender 2019 hat eine Auflage von 400 Stück. Der Preis ist mit acht Euro stabil geblieben. Das Titelbild habe, aus zeitlichen Gründen, dieses Mal nicht Bernhild Rilke gestaltet. Thema ist in diesem Jahr „Alt Betzdorf“. Die fünf Ansichten wurden am Computer stilistisch bearbeitet.
Der BGV traf sich am Donnerstagabend zur gemütlichen Runde und einem Imbiss im Gasthof Struthof. Der Vorstand bedankt sich mit dieser Einladung bei den Kalenderverkäufern. Sie wurden vom Vorsitzenden Heinz Stock willkommen geheißen. „Der Kalender ist schön geworden“, lobt Stock die Arbeit der Redaktion mit Bäumer an der Spitze. „Eine der schönsten Kalender“, fügt Gattin Marianne hinzu. Mitgewirkt haben Hans Schmidt, Dieter Czichy, Karl-Heinz Brato, Christa und Franz-Josef Holschbach, Heiner Pfesdorf und Gaby Wertebach.
Im Januar nimmt der Kalender einige Jubiläen und runde Geburtstage 2019 in den Blick: unter anderem wurde vor zehn Jahren das Aka-City abgerissen und vor 50 Jahren Dauersberg eingemeindet. Die Serie „Alt und Neu“ zeigt im Februar Ansichten aus Betzdorf links der Sieg, wie sie sich früher und heute darstellen. „Dabei wird vieles deutlich und es werden erhebliche Unterschiede sichtbar“, erläutert Bäumer. Der März erinnert an Betzdorf als alte Eisenbahnerstadt, mit Fotos, die, so Bäumer, bisher noch nicht veröffentlicht worden seien. Der April widmet sich einer festen Betzdorfer Institution: Der Wochenmarkt wird im kommenden Jahr 140 Jahre alt. „Das Rathaus hat uns diesen Hinweis gegeben“, sagt Bäumer.
Der BGV bekommt auch Fotos von Privatleuten überlassen. Kurt Schmidt lebt heute in Linden bei Gießen und hat familiäre Wurzeln in Betzdorf. Er hat dem Verein historische Aufnahmen aus dem Kindergarten in der Bismarckstraße zur Verfügung gestellt. Er war im früheren evangelischen Vereinshaus untergebracht. In diesem Gebäude hat heute der Geschichtsverein seine Heimat. Zu den Themen, die der Kalender traditionell aufgreift, gehören Handel und Gewerbe. Hier findet sich ein kurioses Foto: Ein Fußballspiel zwischen Bäcker und Schornsteinfeger, Weiß gegen Schwarz, am 24. Oktober 1953. Es endete schiedlich, friedlich 4:4. „Die Karten waren damals aber auch schon Rot“, kommt eine lustige Bemerkung aus der Runde. Leider nicht ganz richtig: Denn die gelben und roten Karten wurden im Fußball erst viele Jahre später eingeführt.
Der Juli widmet sich wieder dem Thema „Alt Betzdorf“. Blickfang der historischen Aufnahmen ist stets die katholische Pfarrkirche St. Ignatius. „Man muss sich Zeit lassen, um auch hier Veränderungen zu erkennen“, meint Bäumer. Im vergangenen Jahr hatte der BGV zum ersten Mal alte Annoncen aus der Betzdorfer Zeitung abgedruckt. „Das ist sehr gut angekommen“, berichtet der Geschäftsführer. Auch im Kalender 2019 finden sich Anzeigen aus Werbung und über private Ereignisse. Im November erinnert der BGV an eigene Aktivitäten, die er vor zehn Jahren unternommen hat.
Der Geschichtsverein verkauft den neuen Kalender sowie Bücher und sonstiges am Dienstag, 2. Oktober, auf dem Wochenmarkt in Betzdorf.