Engagement in Flammersfeld
Jungpächter haben ein Herz für den Minigolfplatz
Minigolfer aus Leidenschaft sind die beiden jungen neuen Pächter Marcel Klein (links) und Dominik Jäckle. Beide kennen und lieben den Platz seit vielen Jahren und spielen auch gerne selbst einmal eine Partie.
Julia Hilgeroth-Buchner

Es begann mit einer Schnapsidee: Die Jungpächter Dominik Jäckle und Marcel Klein haben den Minigolfplatz in Flammersfeld übernommen. Und sie stecken viel Herzblut in die traditionsreiche Anlage.

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Es ist 16.30 Uhr. Wie an jedem Werktag schlängelt sich die feierabendliche Blechkarawane durch die Dörfer entlang der B256. Ein Glückspilz, wer in der Flammersfelder Ortsmitte in Richtung Ahlbach abbiegen kann. Nur wenige Meter von der Hauptstraße entfernt ist von Hektik und Lärm nämlich nichts mehr zu spüren, denn hier ist der gerade wiedereröffnete Minigolfplatz zu finden. Und der ist wirklich ein Schmuckstück mit seinem alten Baumbestand, den bunten Spielbahnen, dem Kiosk mit kleinem Speisenangebot und dem netten Biergarten.

Unsere Zeitung ist mit den jungen Pächtern dieses Kleinods verabredet, um mit ihnen über einen mutigen Schritt zu sprechen: Vor wenigen Monaten haben Dominik Jäckle und Marcel Klein beschlossen, die Verantwortung für ein Idyll zu übernehmen, das eine 60-jährige Tradition hat, aber doch ein wenig in die Jahre gekommen ist. Es wird eine lustige Stunde mit den bestens gelaunten Jungpächtern. An diesem Tag ist die Anlage zwar geschlossen, anlässlich des Interviews gibt es aber eine Sonderführung über das Gelände, zu dem neben den Golfbahnen auch ein Teich mit Goldfischen und saisonale Blumenarrangements gehören.

Alles "geregelt": Im Eingangsbereich des Minigolfplatzes können sich die Besucher darüber informieren, wie die Bahnen zu benutzen sind. Auch der offizielle Spielablauf und das Zusammenzählen der Punkte werden hier erklärt.
Julia Hilgeroth-Buchner

Gepflegte Optik der 18 Bahnen ist ihnen wichtig

Alles ist tipptop in Ordnung – dank des Einsatzes der beiden Chefs, die bereits die Erfahrung gemacht haben, dass die 18 Bahnen eigentlich ständig von Laub befreit und gekehrt werden müssen. „Uns ist eine gepflegte Optik insgesamt sehr wichtig, und freie Bahnen sind unbedingt nötig, damit das Spiel problemlos ablaufen kann“, sagen Jäckle und Klein, die den Platz seit vielen Jahren kennen und lieben. Beide sind natürlich leidenschaftliche Minigolfer und können auch einmal Rat geben, wenn sich ein Besucher mit der Schlagtechnik oder einer Bahn schwertut.

Im Schatten der großen Sonnenschirme lässt es sich dann gut über die Vorgeschichte plaudern, denn es ist nicht selbstverständlich, dass sich zwei berufstätige junge Männer bereit erklären, einen gewaltigen Teil ihrer Freizeit, erhebliche finanzielle Mittel und eine Menge Eigenleistung in eine solche Anlage zu investieren. Bis August 2024 wurde der Platz, der Eigentum der Ortsgemeinde ist, noch vom Vorpächter Hans-Gerd Dewitz geführt. Dieser musste leider aus gesundheitlichen Gründen aufhören.

Gaststättengenehmigung und IHK-Schulung notwendig

„Die Übernahme ist eigentlich aus einer Schnapsidee heraus entstanden“, lachen Jäckle und Klein. Man habe mit Kumpels zusammengesessen und die Vorstellung „ganz cool“ gefunden. „Letztlich sind wir beide dann übrig geblieben.“ Im Gespräch mit dem Vorpächter stellte sich heraus, dass unter vielem anderen eine Gaststättengenehmigung und eine IHK-Schulung zum Umgang mit Lebensmitteln nötig waren – abgesehen von den Renovierungsarbeiten. „Manchmal wollten wir alles hinschmeißen, weil die bürokratischen Hürden extrem hoch waren.“

Im März begannen dann aber doch die Vorbereitungen, und am 11. April wurde mit vielen Gästen die Eröffnung gefeiert. Die Versorgung konnte und kann sich sehen lassen: „Wir bieten an jedem Öffnungstag Bratwürstchen, Steaks, Kartoffelsalat, Nudelsalat und pizzaähnliche ,Flat Breads’ an, dazu Eis, Getränke und am Wochenende Kuchen.“ Klein und Jäckle stemmen die anfallenden Arbeiten alleine, sind aber dankbar, dass sie im Bedarfsfall auf einen großen Pool an Freunden und Helfern zurückgreifen können.

Der Flammersfelder Minigolfplatz ist in diesem Jahr 60 Jahre alt und zählt in Sachen regionales Freizeitvergnügen zu den nostalgischen Schätzen. Auf der Hinweistafel am Kiosk ist das Gründungsjahr 1965 unten links gerade noch zu erkennen.
Julia Hilgeroth-Buchner

Mit der Erhaltung des Platzes möchten sie auch einen Beitrag zur Regionalförderung leisten, denn das Gelände ist ein im Unterkreis einzigartiges Ziel für Einheimische und Touristen. „Die Resonanz ist bereits sehr gut“, freuen sich die jungen Männer. Übrigens: Außer dem regulären Spielbetrieb sind nach Absprache auch Sonderveranstaltungen wie Kindergeburtstage möglich. Der Minigolfplatz (Ahlbacher Straße 2) ist donnerstags von 16.30 bis 20 Uhr, freitags von 15 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Kinder von 6 bis 13 Jahren bezahlen 3 Euro, Jugendliche ab 14 Jahre und Erwachsene 4,50 Euro.

Mehr Infos gibt es bei Marcel Klein (0170/4979567), Dominik Jäckle (0151/50606359), auf Instagram und über den WhatsApp.

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