„Gemäß dem Zukunftskonzept wird Altenkirchen als Modellprojekt eines Level-1i+-Krankenhauses und einem ambulant-stationären Leistungsangebot entwickelt“, heißt es in der Veröffentlichung zu den Plänen, über die unsere Zeitung bereits ausführlich und mehrfach berichtete. Als zentraler Bestandteil des Modells werde eine 24/7-Notfallanlaufstelle, also 24 Stunden, sieben Tage die Woche, auch künftig eine Versorgung von Notfällen in Kooperation mit den umliegenden DRK-Krankenhäusern in Kirchen, Neuwied, Hachenburg und Asbach sicherstellen.
Schwerpunkt in Altenkirchen liegt auf ambulanter Krankenversorgung
Dafür sowie für unfall- und handchirurgische Eingriffe wird in Altenkirchen auch ein kurzstationärer Bereich mit 20 Betten und eine ärztliche Bereitschaft rund um die Uhr vorgehalten. „Der Schwerpunkt der Behandlungstätigkeit des Standortes Altenkirchen wird künftig in der ambulanten Krankenversorgung liegen“, heißt es in der Pressemitteilung. Auch die Stärkung der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie der Schmerzambulanz und -tagesklinik seien Bestandteil des Konzepts.
Altenkirchen. Bei der Umsetzung der neuen Strukturen am DRK-Krankenhaus Altenkirchen setzt der Träger auf den Ärztlichen Direktor Frank Hostmann und Miriam Buchwald, aktuell Leiterin der Notfallaufnahme.Doppelinterview: So will das DRK-Krankenhaus in Altenkirchen ab April „ansprechbar“ bleiben
Stationäre Behandlungen werden darüber hinaus künftig an den DRK-Standorten in Hachenburg, Asbach, Kirchen und Neuwied gebündelt. Die Verlegung der stationären Abteilungen in Altenkirchen wird schrittweise erfolgen. Die stationären Fachabteilungen für Innere Medizin sowie die Allgemein- und Viszeralchirurgie werden wie auch die Anästhesiebereitschaft, die Intensivstation und das Traumazentrum bis Gründonnerstag, 28. März, vorgehalten. Am 1. April ist dann in Altenkirchen Schluss, und die DRK-Standorte in Hachenburg, Kirchen und auch Neuwied werden diese Behandlungen fortführen und übernehmen. Seit dem 23. März werden bereits vermehrt Patienten für eine Verlegung nach Hachenburg und Kirchen empfohlen, um zum 1. April 2024 einen geordneten Übergang zu ermöglichen, in der Pressemitteilung, die am Montag, 25. März, versendet wurde.
„Die Transformation soll Patientinnen und Patienten vorrangig ermöglichen, von den Synergieeffekten einer gestärkten Kooperation innerhalb des DRK zu profitieren.“
Die DRK-Krankenhausgesellschaft wirbt fast schon für die Veränderungen, die in der Region Altenkirchen nicht positiv gesehen werden.
Während die Menschen insbesondere rund um Altenkirchen, aber auch in der Region darüber hinaus seit Bekanntwerden der Pläne zur Umstrukturierung skeptisch und zum Teil sehr kritisch sind, wirbt die DRK-Krankenhausgesellschaft regelrecht für die Veränderung: Die Realisierung des Zukunftskonzept folge weiter dem Ziel, die bestmögliche Versorgung an allen DRK-Standorten anbieten zu können. „Die Transformation soll Patientinnen und Patienten vorrangig ermöglichen, von den Synergieeffekten einer gestärkten Kooperation innerhalb des DRK zu profitieren. Der DRK-Verbund soll Behandlungen anhand der tatsächlichen Bedarfe als ganzheitliches Versorgungssystem anbieten und dafür Sektorengrenzen überwinden.“
In der Pressemitteilung werden weitere Details zu Altenkirchen genannt. Dabei geht die DRK-Krankenhausgesellschaft auf zwei Punkte besonders ein:
Bedarfsgerechte und sektorenübergreifende Notfallversorgung
Die Versorgung soll in Altenkirchen dafür insbesondere in der ambulanten Behandlung gestärkt werden. Chirurgische Eingriffe in den Bereichen der allgemeinen Chirurgie, der Orthopädie, der Urologie sowie der Unfall- und Handchirurgie erfolgen auch weiterhin ambulant sowie kurzstationär. Zudem werden im ambulanten Operationszentrum in Altenkirchen künftig kurzstationäre und ambulante Eingriffe (unter anderem der Gefäßchirurgie) für Patienten der Standorte Kirchen, Hachenburg, Asbach und teils auch Neuwied ausgeführt.
Der kurzstationäre Bereich wird hierfür sowie für die 24/7-Notfallanlaufstelle eine Kapazität von 20 Betten bereitstellen. Eine assistenzärztliche Besetzung mit fachärztlichem Hintergrund stellt in der Notfallanlaufstelle auch künftig die notfallmedizinische Versorgung von Patienten im Kreis Altenkirchen sicher.
In einem sektorenübergreifenden Konzept soll auch der Notarzt des Rettungsdienstes im Bereitschaftsdienst in Altenkirchen integriert werden und seine Unterstützung zur Verfügung stellen. Das allgemeine berufsgenossenschaftliche Durchgangsarztverfahren mit einer Betreuung rund um die Uhr verbleibt ebenfalls in Altenkirchen. Bei Bedarf einer längerfristigen stationären Versorgung erfolgt die Verlegung an eine spezialisierte Einrichtung.
Behandlung und Synergien im DRK-Verbund
In der Zukunft der Versorgung im Westerwald und in der Region bis nach Asbach und Neuwied sollen die DRK-Standorte verstärkt Synergien aus den jeweiligen Stärken nutzen und so in jeder Behandlungssituationen eine bestmögliche Behandlung anbieten.
Stationäre Behandlungen der Inneren Medizin des Verbundkrankenhauses Altenkirchen-Hachenburg werden dazu künftig in Hachenburg gebündelt. Zugleich wird dort auch der kardiologische Behandlungsschwerpunkt gestärkt und die allgemeine internistische Behandlungskapazität erweitert. Perspektivisch wird in Hachenburg zudem eine Überwachungsstation, eine sogenannte Intermediate-Care-Station, eingerichtet.
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Komplexere Fälle der Allgemeinchirurgie, die der stationären Versorgung bedürfen sowie solche der Viszeralchirurgie werden hingegen künftig mit der verstärkten Expertise in Kirchen und Neuwied versorgt. Zudem werden die bisher in Hachenburg ansässigen Abteilungen für Geriatrie sowie Gynäkologie und Geburtshilfe in Kirchen konzentriert. Der Anschluss der Gynäkologie und Geburtshilfe an die pädiatrische Abteilung ermöglicht eine Rundumversorgung werdender Mütter und Neugeborener auch im Fall von Komplikationen.
red