Während die eine Halle mit Backsteinfassade zum Co-Working-Haus mit gemeinschaftlichen Räumen für Veranstaltung und Events, Werkstätten, Gastronomie und einiges mehr wird, soll die daran angrenzende Halle als „offener“ Ort der Begegnung genutzt werden. Darüber hinaus gibt es Ateliers für Kunst und Handwerk, eine Möbeltauschbörse und unterschiedliche Wohnformen, wie zum Beispiel ein sogenanntes Kapselhotel (temporäres Wohnen), gemeinschaftliches Wohnen sowie weitere Wohnformen für Singles und Familien. Betreut wurden sie bei ihrer Arbeit durch die Professoren Sibylle Käppel-Klieber, Thomas Dibelius und Thorsten Erl.
„In hervorragender Weise gelingt es den beiden Architekturstudenten, die Hallenbauten aus unterschiedlichen Baujahren zu einer synergetischen Einheit zusammenzufügen“, loben Käppel-Klieber und Erl die Arbeit. „Die Hallen bleiben in ihren wesentlichen Strukturen erhalten. Nach dem Prinzip ‚Haus im Haus‘ werden die beschriebenen Nutzungen sorgfältig, nachhaltig und in angemessener Weise in den historischen Bestand implantiert.“
Die Uni berichtet weiter, dass die Bearbeiter selbst in gewisser Weise „Nachbarn“ des Planungsareals an der Austraße in Siegen-Weidenau sind. Seit Jahren beobachteten sie von ihrem selbst organisierten studentischen Arbeitsraum in der Austraße 34 aus die benachbarten Hallenbauten und dachten über deren Potenziale nach. Mit der besonderen Nutzungsmischung und dem ausgesprochenen Willen, viele Flächen der Gemeinschaft, der Begegnung und dem künstlerischen Austausch zu widmen, sei die Entwurfsarbeit ein spannender Beitrag und Impulsgeber für den Wandel der Industriegesellschaft in die Wissensgesellschaft. Die vorgeschlagene Architektur biete viele Raumangebote und würde Anknüpfungspunkte an das Projekt „Siegen. Wissen verbindet“ bilden. Mit hoher architektonischer Sensibilität gelinge es den beiden angehenden Architekten, einem „Zeitzeugen“ Siegener Industriebaukultur eine aussichtsreiche Zukunft zu ermöglichen.