Viel vor haben die Werke der Verbandsgemeinde Hamm in diesem und dem kommenden Jahr. Die beiden Werkleiter Lutz Weber und Peter Brenner stellten entsprechend jüngst den Wirtschaftsplan 2025/2026 mit den notwendigen Kostenansätzen für die laufenden Aufwendungen und die Investitionen dem Werkausschuss vor.
Vor allem im Bereich Abwasser sind größere Investitionen geplant. So soll ein Klärschlammlager inklusive einer Krananlage zum Umsetzen der Container gebaut werden. Die Maßnahme stand bereits im Wirtschaftsplan 2023/2024, kam aber noch nicht zur Umsetzung. Für die Maßnahme stehen für das Jahr 2025 175.000 Euro und für 2026 125.000 Euro als Ansatz im Plan.
EDV auf Stand bringen für Schutz gegen Cyberkriminalität
Auch müsse die EDV auf den neuesten Stand gebracht werden – Stichwort Cyberkriminalität. Hierfür wurden in beiden Jahren je 15.000 Euro eingeplant. Der größte Posten ist sicher die Betonsanierung im Belebungsbecken, die laut einem Betongutachten aus dem Jahr 2022 nötig ist. Die Maßnahme wird mit 2,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. In 2025 stehen nun zunächst die Planung und Ausschreibung an, bis 2027 soll das Becken dann saniert sein.
In Bitzen stehen zudem Kanalarbeiten im Fichtenweg, Birkenweg und der Hauptstraße an. Dort liegen noch alte Mischwasserkanäle der Schadensklasse 4 vor, teilweise ist ein Umbau in ein anderes Trennsystem vonnöten, so soll die Ableitung des Niederschlagswassers nicht mehr über das Rückhaltebecken (RÜB) Halscheidt erfolgen, sondern über das Holpebachtal. Die Werke beteiligen sich hier an der Maßnahme der Ortsgemeinde. Für 2025 stehen 50.000 Euro an Planungskosten an; in 2026 dann 1 Million Euro für die Maßnahme, Reste stehen im Wirtschaftsplan für 2027. Die Maßnahme kostet insgesamt 1,7 Milionen Euro.
Wasser und Abwasser im Neubaugebiet Kappensteiner Schlinke in Fürthen
In Fürthen steht zudem die Erschließung des Baugebietes „Kappensteiner Schlinke“ an. In 2025 und 2026 geht es hier um Investitionen von insgesamt 870.000 Euro; gegenzurechnen sind die Einnahmen von Einmalbeiträgen von den Baugrundstücken sowie Investitionskostenzuschüsse für die Verkehrsflächen.
In Hamm sind Kanalarbeiten im Wolbertsweg und der Mühlenstraße geplant, den Auftrag hierfür hat die Firma Koch aus Westerburg bekommen. Maßnahmebeginn ist im März 2025. Die Gesamtkosten 2025 und 2026 belaufen sich auf etwa 1 Million Euro.
Und ebenfalls in Hamm sind verschiedene Anlagen für Regenwasserbewirtschaftung zu errichten: So sind zwei Anlagen im Baugebiet Auerhard (Erdbecken und Rigolenfüllkörper) geplant, eine im Baugebiet Hüttenberg (Erdbecken), und eine im Baugebiet Eisenkaul (Erweiterung Erdbecken). Insgesamt stehen hier 300.000 Euro an Maßnahmen an. Auerhard und Hüttenberg erfolgen zusammen mit dem Endausbau der Straßen durch die Ortsgemeinde. Alle Maßnahmen wurden bereits 2024 von der SGD Nord genehmigt.
Ersatzneubau für den alten Hochbehälter in Hamm kostet 1 Million Euro
Auch im Bereich Wasser sind einige Investitionen und Maßnahmen vorgesehen. So ist ein Ersatzneubau für den alten Hochbehälter in Hamm geplant. Ein betontechnisches Gutachten hatte 2023 ergeben, dass eine fachgerechte Sanierung der Wasserkammern mit gut 600.000 Euro zu Buche schlagen würde. Hinzu kämen Leistungen wie das Freilegen und Abdichten der Außenwände und Decke des Bauwerkes, eine Sanierung der Schieberkammer (Vorraum) sowie die technischen Umbauten (Rohrleitungen, Elektroinstallation) außerhalb der Wasserkammern. Insgesamt wird bei einer Sanierung mit Kosten in Höhe von circa 750.000 Euro gerechnet. Aufgrund des Alters des Hochbehälters von mehr als 100 Jahren erachtet die Werkleitung eine Sanierung nicht für wirtschaftlich und hat sich für den Neubau entschieden, der mit 1 Million Euro zu Buche schlägt. Für das Jahr 2025 ist die Vergabe eines Ingenieurauftrages sowie die Umsetzung der Genehmigungsplanung angesetzt.
In Kaltau werden die Wasserleitungen erneuert im Zuge des Ausbaus der K 65 durch den Kreis. Kosten: 100.000 Euro. Im Ortsnetz Bitzen werden im Fichtenweg, Birkenweg und der Hauptstraße vonseiten der VG-Werke insgesamt 650 Meter Wasserleitung und circa 40 Hausanschlüsse erneuert. Die Maßnahme erstreckt sich auf die beiden Straßen sowie auf Teilabschnitte der Hauptstraße. Kosten hierfür: 360.000 Euro. Und im Ortsnetz Fürthen steht auch für den Bereich Wasser die Erschließung des Baugebietes Kappensteiner Schlinke an. In 2025/2026 wird die Maßnahme insgesamt 200.000 Euro kosten; gegenzurechnen sind Einnahmen durch Einmalbeiträge (zurzeit 20.000 Euro, aber die Beiträge werden 2025 neu kalkuliert).
Gebühren steigen bis 2026 um 5 Prozent
Im Ortsnetz Hamm stehen ebenfalls die Erneuerung der Wasserleitung und der Hausanschlüsse im Wolbertsweg und der Mühlenstraße (300.000 Euro) sowie in der Richard-Wagner-Straße (60.000 Euro) an. Und im Ortsnetz Roth liegt ein besonderer Fall vor: Die Häuser nördlich der Talstraße sind an eine Leitung unbekannter Lage angeschlossen. Die Lage der Hausanschlüsse ist ebenfalls nicht bekannt. Im Falle eines Rohrbruchs gebe es also keine Absperrmöglichkeiten für die Häuser. 250.000 Euro wird es kosten, die Talstraße neu anzuschließen.
Unterm Strich steigen auch die Kosten für einen Musterhaushalt (4 Personen, 800 m² Grundstück) im Jahr 2025 um circa 4,2 Prozent und 2026 noch einmal um knapp 5 Prozent (Wasser und Abwasser zusammen). Die Erhöhung der Gebühren und Beiträge war bereits im Dezember in der Verbandsgemeinderatssitzung beschlossen worden und resultiert im Wesentlichen aus Kostensteigerung beim Wassereinkauf, den allgemeinen, inflationsbedingten Kostensteigerungen, die auch von den Werken getragen werden müssen, sowie dem Zins- und Tilgungsdienst für die in der Sitzung besprochenen notwendigen Investitionen in die Infrastruktur der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung.