Mehr als 40 Interessierte kamen zur Veranstaltung der Grünen
Im Sinne der Demokratie: Argumentationstraining gegen rechte Stammtischparolen
Coronavirus - Gaststätte
Ein Schild mit der Aufschrift "Stammtisch" steht auf einem Tisch im Außenbereich einer Gaststätte.
Peter Kneffel/dpa. picture alliance/dpa

Altenkirchen-Flammersfeld. Kürzlich trafen sich mehr als 40 Interessierte im Landhaus Mehren zu einem Argumentationstraining gegen rechte Stammtischparolen. Die Veranstaltung wurde vom Ortsverband der Grünen Altenkirchen-Flammersfeld organisiert, teilen die Grünen mit.

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Im ersten Teil ging es darum, wie Menschen, die sich engagieren möchten, Gleichgesinnte ansprechen, Fähigkeiten mobilisieren und sich besser organisieren. Im zweiten Teil wurden plakative Stammtischparolen gesammelt und durch ein kurzes Rollenspiel nachgestellt. Die Teilnehmer tauschten sich rege darüber aus, wie wichtig die menschliche Begegnung ist. Auch im Gespräch mit Leuten, die sich zu populistischen Äußerungen hinreißen lassen. Es wurde deutlich, dass der Dialog wichtig ist. Kerstin Spahr von der Initiative „Mehren gegen Rechts“ betonte: „Wir haben es immer auch mit Menschen zu tun. Das sollten wir in der Auseinandersetzung nicht vergessen und den Respekt voreinander behalten.“

Auch Anja Eubel-Wiegert von den Grünen in Asbach ist überzeugt, dass eine Kampfansage kontraproduktiv sein kann. „Wir haben es geschafft, mit den Landwirten in den Dialog zu kommen, die vor Kurzem massiv unsere Grünen-Veranstaltung gestört hatten. Beide Seiten konnten letztlich ihre Sorgen und Bedürfnisse äußern. Das ist ein Erfolg und eine Grundlage, auf der wir möglicherweise aufbauen können“, beschreibt sie.

„Dabei müssen wir klar unterscheiden zwischen denen, die sich auf ein Gespräch einlassen, und jenen, die offen rechtsextrem sind“, betont Ulli Gondorf aus Mehren. „Wir wollen mit denen ins Gespräch kommen, die wir im direkten Umfeld haben: Nachbarinnen und Nachbarn, Verwandte, Freundinnen und Freunde.“ Das könnte auch mal bei einem Getränk im Landhaus passieren, so Ulli Gondorf. Daher hat sich der Ortsverband dazu entschieden, im Landhaus Mehren zu tagen.

Den Organisatorinnen Judith Gondorf und Nadja Michels sehen die Veranstaltung als einen Auftakt. Sie wünschen sich, dass es weitere Trainingsgruppen geben wird.

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