Protest in Scheuerfeld
IG Metall kämpft für Arbeitsplätze am Faurecia-Standort
Im April 2024 setzten die Mitarbeiter des Faurecia-Werks in Scheuerfeld schon mal ein deutliches Zeichen gegen einen möglichen Verkauf an Investoren mit kurzfristigen Gewinnabsichten.
Daniel-D. Pirker

Die IG Metall Herborn-Betzdorf ruft zu einer öffentlichen Mitgliederversammlung bei Faurecia in Scheuerfeld auf. Grund ist das Auslaufen eines Großauftrags ab 2028. Die Gewerkschaft fürchtet den Verlust von rund 200 Arbeitsplätzen.

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Die IG Metall Herborn-Betzdorf hat am Freitagmittag zu einer Protestaktion vor der Firma Faurecia in Scheuerfeld aufgerufen. „ Seit 2013 verteidigen wir erfolgreich den Standort und unsere tarifgebundenen, guten Industriearbeitsplätze in Scheuerfeld. Dies werden wir auch weiterhin tun“, schreibt Oliver Scheld, Geschäftsführer der IG Metall Herborn-Betzdorf, in einer Pressemitteilung.

Bereits 2013 stand der Standort zur Disposition, schreibt Scheld weiter. Damalige Inhaber wollten den Standort mit der Begründung schließen, man sei in Scheuerfeld nicht wirtschaftlich, fertige nicht die geforderte Qualität und sei somit bei Kunden nicht anbietbar. Gemeinsam mit der Belegschaft habe die IG Metall mehr als zwölf Jahre gezeigt, dass ein kleiner Standort wie Scheuerfeld mit gut ausgebildeten und dem Unternehmen verbundenen Beschäftigten, in der Lage ist, gute Qualität zu wettbewerbsfähigen Konditionen fertigen zu können. Die bisherigen Aufträge konnten bis heute mit verbesserten Werten als ursprünglich angenommen produziert werden, so der IG Metall-Mann. Dies sei eine große Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten.

Zukunfts- und Sozialtarifvertrag sicherte Arbeitsplätze

Dass der Standort in Scheuerfeld auch heute noch Bestand hat, dafür habe ein Zukunfts- und Sozialtarifvertrag gesorgt, der tariflich vergütete und sichere Arbeitsplätze ermögliche. „Durch diesen Vertrag haben über 200 Beschäftigte bis heute einen Arbeitsplatz“, schreibt Scheld weiter.

Bei dem Protest am Freitagmittag gehe es der IG Metall um einen Nachfolgeauftrag. Der aktuelle Auftrag laufe schrittweise ab 2028 aus. Die Gewerkschafter befürchten deshalb ab 2028, dass schrittweise Arbeitsplätze dauerhaft entfallen, bis zu einer endgültigen Schließung in Scheuerfeld.

Protestaktion vor Werksgelände

Um 10 Uhr hat eine Betriebsversammlung in Scheuerfeld stattgefunden. Im Anschluss sind die Mitarbeiter vor die Geschäftsstelle gegangen, um für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu protestieren.

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