Einrichtung in Altenkirchen ehrt Pioniere der ersten Stunde - Langjährige Mitglieder standen im Mittelpunkt
Hospizverein Altenkirchen besteht seit 20 Jahren: Emotionaler Blick zurück
Holger Ließfeld, Vorsitzender des Hospizvereins (von links), ehrte während des Empfangs die Gründungsmitglieder Michael Blees, Peter Henn, Guido Reinery und Andreas Reingen.
Erika Gierich

Der Hospizverein Altenkirchen hat mit einem Empfang im Raiffeisen-Zentrum in Weyerbusch sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Der Vorsitzende Dr. Holger Ließfeld konnte neben vielen Mitgliedern auch prominente Gäste begrüßen. Darunter Landrat Peter Enders, der Stadtbürgermeister von Altenkirchen, Ralf Lindenpütz, der Geschäftsführer der evangelischen Altenhilfe, Reinhard Schmalzbauer, in deren Räumen der Hospizverein seit vielen Jahren sein Domizil aufgeschlagen hat, und Sandra Vohl als Vertreterin des Raiffeisen-Begegnungszentrums.

In seiner Ansprache schlug Ließfeld einen Bogen von den Anfängen der modernen Hospizbewegung in den 1960er-Jahren bis heute. Dabei habe sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt und Hauptamt der Schlüssel sei, um für die betroffenen Menschen das Ziel der Hospizbewegung, „Selbstbestimmt leben bis zuletzt“, erreichen zu können. Insbesondere das ehrenamtliche Engagement geschehe häufig im Verborgenen und sei doch unverzichtbar für eine würdige Begleitung am Lebensende.

Dass Hospiz nicht nur Leid, Tod und Trauer bedeutet, war an diesem Abend ganz deutlich zu spüren. Dies zeigte sich eindrücklich in den vielen Projekten, die im Laufe der 20 Jahre durchgeführt wurden. Herausragend sei der Kurs „Letzte Hilfe“, und auch die Trauerbegleitung sei ein wichtiger Pfeiler in der Tätigkeit des Vereins. Auch Kinder und Jugendliche seien mit den Themen Tod und Trauer konfrontiert. So entstand das Projekt „Hospiz macht Schule“, das von Andrea Hahn-Hassel ins Leben gerufen und mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden an verschiedenen Schulen erfolgreich durchgeführt wurde.

Seit der Gründung des Hospizvereins im Jahr 2003 habe sich der Verein stetig weiterentwickelt. Die Anzahl der zu begleiteten Menschen nehme immer mehr zu. Die ehrenamtlich tätigen Hospizbegleitenden haben ihre segensreiche Tätigkeit in den Kursen zur Sterbebegleitung erlernt und werden auch in schwierigen Situationen nicht alleingelassen. Denn ihnen stehen immer kompetente hauptamtlich Mitarbeitende für Fragen und Beratung zur Verfügung und auch eine Supervision wird regelmäßig angeboten. Und nicht nur die Anzahl der ehrenamtlich Mitarbeitenden habe sich stetig erhöht. Auch das hauptamtliche Team konnte auf vier Vollzeitkräfte und zwei Assistenzkräfte ausgeweitet werden.

Um den steigenden Anfragen und Anforderungen gerecht zu werden, plant der Hospizverein Altenkirchen einen Umzug. Anfang 2024 werden barrierefreie Büroräume in der Kölner Straße 23 in Altenkirchen das neue „Zuhause” des Vereins sein. Diese Veränderung ermöglicht es dem Verein, seine Dienstleistungen zu erweitern und noch mehr Menschen in ihrer schwersten Zeit zu unterstützen. So wird neben der Erweiterung der Büroräume auch ein moderner Tagungsraum zur Verfügung stehen.

Sodann standen Ehrungen im Fokus des Empfangs. Als Gründungsmitglieder des Hospizvereins und Mitglieder des ersten Vorstandes im Gründungsjahr 2003 wurden Michael Blees, Peter Henn, Guido Reinery sowie Andreas Reingen geehrt. In seiner Laudatio hob der Vorsitzende Ließfeld die Treue zum Verein und den Mut, etwas Neues zu beginnen, hervor. „Sie haben Pionierarbeit hier im Landkreis Altenkirchen geleistet und zwar aus der Erkenntnis, dass Menschen in ihrer letzten Lebensphase nicht alleingelassen werden dürfen“, so Ließfeld weiter.

Für ihr zehnjähriges ehrenamtliches Engagement, nämlich die kompetente und einfühlsame Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen in diesen zehn Jahren, wurde Daphne Tillmanns mit einer Urkunde geehrt. Für 20 Jahre Mitgliedschaft im Verein wurde Landrat Peter Enders geehrt. Seit der Gründungszeit im Jahr 2003 stehe er zu den Zielen der Hospizbewegung und sei auch ein gefragter Ansprechpartner für die Belange des Hospizwesens. Ein emotionaler Moment für die Anwesenden war die Ehrung von Marita Türpe.

In seiner Laudatio beschrieb der Vorsitzende Dr. Ließfeld ihr langjähriges Engagement. So leiste sie seit vielen Jahren auf den unterschiedlichsten Ebenen des Vereins Hervorragendes. Ihr unermüdlicher Einsatz für die Belange des Vereins sei eine Stütze für das Haupt- und Ehrenamt. Auch ihre Funktion als stellvertretende Vorsitzende mache sie durch Fachlichkeit, Transparenz und Menschlichkeit zu einer gefragten Ansprechpartnerin.

Ließfeld hob abschließend hervor, dass der Hospizverein Altenkirchen zu einem festen Bestandteil in der Versorgung der betroffenen Menschen geworden sei und darüber hinaus Ansprechpartner für die Zu- und Angehörigen sowie die Bürgerschaft. Die hauptamtlich Mitarbeitenden stehen mit ihrer hohen fachlichen und menschlichen Kompetenz für alle Fragen rund um das Hospizwesen zu Verfügung. Eine hohe Akzeptanz erfahre der Hospizverein auch durch die Ärzteschaft oder die stationären Altenhilfeeinrichtungen, die gerne auf die Möglichkeiten, die der Hospizverein bietet, zurückgreifen.

Im Anschluss an den offiziellen Teil des Empfangs wurde ein Fingerfood-Büfett eröffnet, das von dem Vereinsmitglied Nadine Grifone gestaltet wurde. Es folgten angenehme Gespräche und viele interessante Begegnungen.

Wer Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit im Hospizverein und dem Kurs „Zur Sterbebegleitung befähigen“ hat, kann sich unter Telefon 02681/983 75 13 an das Hospizbüro wenden. Weitere Informationen gibt es auch unter www.hospizverein-ak.de

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