Die Entstehungsgeschichte des Buches geht in das Jahr 1983 zurück. „Damals habe ich meine ersten datierten Karteikarten, die zugleich auch der Beginn der Sammlungen zum Horreser Platt waren, angefertigt“, erinnert sich Heinz-Peter Niewerth. „Eine Interessentengruppe, die sich später zu einer Sammel- und Diskussionsgruppe entwickelte und die das Kirchspielsplatt abdeckte, traf sich zu dieser Zeit mit mir einige Jahre lang zu monatlichen Treffen im Restaurant ,Rudis Schlemmerstube' in Horhausen und war der Ursprung zum heutigen Buch.“ Niewerth, der in seinen Arbeitszimmern rund 5000 Bücher, darunter etwa 3000 Fachbücher, sein Eigen nennt, betont, dass der Dialekt eine Sprache ist, die keinen Rechtschreibregeln unterliegt. „Der Dialekt ist vielfach durch Sprachtönungen differenziert.“ Das Wörterbuch des „Horser“ Heinz-Peter Niewerth unterscheidet sich gegenüber weiteren Dialektbüchern unter anderem durch eine vereinfachte Form der Angleichung an die Aussprache. Daher wird hier der Versuch gemacht, mit wenigen geänderten Buchstaben die Lautung zu erfassen, und zwar handelt es sich primär um die Buchstaben E und O.
Das unbetonte E, der sogenannte „Schwa-Laut“, wird mit einem auf dem Kopf stehenden E wiedergegeben, das offene O mit einem durchgestrichenen O. In seinem Buch ist es Heinz-Peter Niewerth besonders wichtig, dass der Betrachter anhand zahlreicher Beispiele die erstaunliche Vielfalt eines einzelnen Wortes erkennt.
Das umfangreiche Lesewerk unterscheidet sich in zwei unterschiedliche Übersetzungsteile. Zum Einen gibt es eine Dialektübersetzung in das Hochdeutsche, und im zweiten Teil wird das Hochdeutsche in den Dialekt übersetzt. Symbolisch für das Wörterbuch von Niewerth ist auch der Buchdeckel. Ein Foto mit einer Statue von Josef Kardinal Höffner vor der Horhausener Kirche wurde von Bernd Langheim aus Horhausen eigens hierfür aufgenommen. Diese Titelseite begründet Niewerth damit, dass das Buch den Sprachbestand des Horhausener Kirchspiels wiedergibt. Der Kardinal hat 1924 als Schüler des Trierer Konvikts eine Liste des „Horreser Platt“ für das Rheinische Wörterbuch erstellt, deren erste Seite dem Buch als Faksimile beigegeben ist.
Das Dialektwörterbuch, welches laut Heinz-Peter Niewerth nicht in Konkurrenz, sondern als Ergänzung des Dialektwörterbuches der ehemaligen Verbandsgemeinde Flammersfeld erscheint, hat eine Auflage von 200 Exemplaren. Es ist beim Autor direkt sowie bei der Westerwaldbank in Horhausen zum Preis von 18 Euro erhältlich.