„Es gibt zwei Interessenten“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete Konrad Schwan, in dessen Zuständigkeit die kreiseigene Weba fällt, auf Anfrage unserer Zeitung. Wer die möglichen Bieter sind, lies er mit Blick auf die anstehenden Gespräche offen. Es handele sich aber um zwei Privatbahnen, die ihren Hut in den Ring geworfen hätten.
Doch wie geht es jetzt weiter? Nachdem der Kreistag Altenkirchen beschlossen hat, ein Stilllegungsverfahren für die Strecke der Holzbachtalbahn einzuleiten, steht man laut Schwan jetzt vor einem Sondierungsverfahren mit den beiden Interessenten. „Im Moment werden Daten für die potenziellen Bewerber zusammengetragen, und ein Wirtschaftsprüfer muss die Bilanzen und die Wertermittlung testieren, beschreibt er ein „kompliziertes Vorgehen“. Auch das Land müsse einbezogen werden.
Das heißt konkret, dass die Weba, solange noch Bieter im Rennen sind, auch über den Jahreswechsel hinaus für die Aufrechterhaltung der Strecke verantwortlich ist, die man so gerne los werden will. „Das kann das Land Rheinland-Pfalz so bestimmen“, rechnet Schwan genau mit diesem Schritt.
Denn auch wenn die Sondierungen zügig beginnen sollen, geht der Kreisbeigeordnete nicht davon aus, dass man bis zum 31. Dezember eine Einigung erzielen wird. Schwan erwartet einen möglichen Betreiberwechsel für Ende Februar. Danach ginge dann die Verantwortung auf den Käufer über – sofern er denn gefunden wird.
Die Weba selbst will andere Wege beschreiten (wir berichteten). Parallel zu dem beschlossenen Ausstieg aus dem Güterverkehr setzt man in Altenkirchen auf ein verstärktes Engagement im Busbetrieb. Eine eigens dafür gegründete Tochtergesellschaft soll dazu die Türen öffnen.