Zukunft der Stadthalle
Hoffnung auf neuen Veranstaltungsort in Altenkirchen
Die alte Stadthalle an der Quengelstraße stammt aus dem Jahr 1984. Noch ist unklar, ob ein Neubau an diesem Standort oder an einem anderen in Altenkirchen erfolgen soll, oder ob die alte Stadthalle saniert wird.
Annika Stock

Seit Juli 2021 ist die Stadthalle in Altenkirchen geschlossen. Bei den Bürgern wird der Wunsch nach einem Ersatz immer lauter. Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz erläutert im Gespräch mit unserer Zeitung den Stand der Dinge.

Für Altenkirchen ist die fehlende Stadthalle momentan ein klarer Standortnachteil“, sagt Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz (CDU). Das Thema wird oft an ihn herangetragen von Bürgern – auch bei Veranstaltungen. Er merke, wie stark der Wunsch und der Bedarf nach einer eigenen Stadthalle in Altenkirchen ist. Der Versammlungsort sei eine „infrastrukturelle Daseinsvorsorge“ und wichtig für das kulturelle Leben in Altenkirchen, so Lindenpütz. Klar ist: Die zur Debatte stehenden Optionen – Neubau oder Sanierung der alten Stadthalle – werden Millionenbeträge kosten. Das Stadthallengebäude soll dann bis zu 500 Personen Platz bieten.

Ende Juli 2021 wurde die Stadthalle, deren Eröffnung am 14. April 1984 stattfand, auf Beschluss des Stadtrats geschlossen. Hintergrund waren verschiedene erforderliche Sanierungen am Gebäude sowie eine Asbestbelastung in Klappen der Lüftungsanlage. Diese dementiert Ralf Lindenpütz mittlerweile, die alte Stadthalle wurde auf Asbest untersucht. „Damals wurden keine Schadstoffe gefunden. Bei der Stadthalle führte ein Instandhaltungsstau über viele Jahre zur Schließung“, so Lindenpütz. Er betont auch, dass die Stadthalle nicht durch eine Genehmigungsbehörde geschlossen wurde.

Ergebnis von Kostenermittlung soll im zweiten Quartal 2025 vorliegen

Rückblick: Zuletzt wurde im Stadtrat der Beschluss gefasst, dass ein Kostenvergleich gemacht werden soll zwischen der Sanierung der alten Stadthalle und einem Neubau. „Diese Vorgehensweise ist auch im innerstädtischen Entwicklungskonzept (Isek) so vorgegeben, wir haben dann im nächsten Schritt ein Raumprogramm für einen Neubau der Stadthalle aufgestellt, dass sich an dem Raumprogramm einer sanierten Stadthalle orientiert“, erklärt Lindenpütz das Vorgehen. Das Raumprogramm musste über die ADD eingereicht und genehmigt werden, um den Regularien des Isek gerecht zu werden. „Nach der Genehmigung sind wir nun dabei, eine Ausschreibung für ein Ingenieurbüro zu machen, das eine Kostenermittlung macht, was der Neubau einer Stadthalle kostet. Den Auftrag werden wir im ersten Quartal 2025 vergeben“, führt Lindenpütz aus. „Das Ergebnis wird im zweiten Quartal 2025 vorliegen. Dann müssen wir prüfen, was für Fördermittel es für die jeweilige Baumaßnahme zum kommenden Zeitraum gibt.“

Im zweiten Halbjahr 2025 würde der Stadtrat dann einen Beschluss fassen, wie es weitergeht. „Das ist leider ein sehr langwieriger Prozess, den wir uns da auferlegt haben. Aber es ist gut, wenn wir uns jetzt die Zeit nehmen und sauber abwägen, was die richtige Entscheidung ist, um nachher keine Überraschungen zu erleben“, erklärt das Stadtoberhaupt. Zwar wäre ihm ein schnelleres Vorgehen lieber, aber: „Das ist der Weg, den wir gemeinsam im Stadtrat beschlossen haben. Und den gehen wir jetzt voran. Mich würde es freuen, wenn wir in einem Jahr wissen, wie es weitergeht, sodass wir die Aufgabe angehen können – egal ob Neubau oder Sanierung.“

Viele Altenkirchener fragen sich, wie es beim Thema Stadthalle weitergeht. Der Wunsch nach einem Veranstaltungsort in dieser Größenordnung wird lauter.
Annika Stock

Wichtig seien bei der öffentlichen Vergabe auch mögliche Realisierungszeiten. Man müsse sich die Frage stellen, wie wichtig eine frühere Verfügbarkeit der neuen oder sanierten Stadthalle schlussendlich sei, so Lindenpütz.

Dazu komme ebenso, dass man sich heutzutage aktiv um die Vermarktung solcher Kulturangebote kümmern müsse.„Wir brauchen ein neues Format, um die neue Stadthalle zu vermarkten“, ist der Stadtbürgermeister überzeugt. „Wir müssen aktiv in die Kulturarbeit investieren und entsprechende Personen bereitstellen, die sich darum kümmern, dass die Stadthalle angeboten wird und zukünftig genutzt wird.“ Noch dazu spielt die Frage der Nutzung eine Rolle. „Wir haben in der Stadt viele öffentliche Träger wie beispielsweise Schulen, die eine größere Versammlungsstätte brauchen und allein für öffentliche Belange ist es wichtig, so eine Stadthalle zu haben. Das ist ein Stück Heimatgefühl.“ Gerade der Ausblick, die nächsten Jahre eine moderne Veranstaltungshalle in Altenkirchen zur Verfügung zu haben, die mit Blick auf heutige Standards energetisch saniert sei, würde für Altenkirchen wieder einen Standortvorteil bringen.

Top-News aus der Region