Nach dem Anschlag im Dezember 2024 auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit sechs Toten und 300 Verletzten sind die Sicherheitsvorkehrungen beim Umzug der Karnevalsgesellschaft Altenkirchen 1972 noch mal massiv erhöht worden. „Das Sicherheitskonzept liegt uns sehr am Herzen“, betonen KG-Ehrenpräsident Karlheinz Fels und Zugleiter Philipp Schürdt beim Pressetermin in der Wagenhalle in Neitersen. Schürdt hat zusammen mit Dennis Jung die Zugleitung inne. Dieses Jahr gelten besondere Sicherheitsmaßnahmen mit umfangreichen Auflagen, um das närrische Treiben in der Kreisstadt so sicher wie möglich zu gestalten. So werden unter anderem sogenannte Anti-Terror-Sperren (ATS) zum Einsatz kommen.
„Dieses Jahr mussten wir das Sicherheitskonzept aufgrund des Magdeburger Anschlags grundlegend ändern“, berichtet Fels. Man arbeite eng mit Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr zusammen. Karlheinz Fels lobt die gute Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Stellen. Wie Zugleiter Philipp Schürdt ausführt, habe man sich bereits Anfang Januar mit den Verantwortlichen zusammengesetzt, um ein neues Konzept zu erarbeiten. Die KG rechnet mit etwa 4000 bis 5000 Besuchern.
„Ohne die Freiwilligen wäre es gar nicht möglich, das auf die Beine zu stellen.“
KG-Ehrenpräsident Karlheinz Fels
Entlang des Zugweges sind Sicherungs- und Hilfskräfte der Feuerwehr, des Ordnungsamtes und des DRK postiert, Sicherheitspersonal in Warnwesten begleitet die Motivwagen. „Ohne die Freiwilligen wäre es gar nicht möglich, das auf die Beine zu stellen“, betont Fels. Schürdt führt aus, dass die Feuerwehren Altenkirchen, Berod, Neitersen, Mehren und Weyerbusch beim Umzug unterstützen. Besucher dürfen Feuerwerkskörper oder ähnliches pyrotechnisches Material nicht im und am Zugweg mitführen und verwenden. Erwachsene Zuggäste werden gebeten, auf die Kinder zu achten und sie nicht zu dicht an die Wagen zu lassen.
Insgesamt werden sich an dem Altenkirchener Karnevalsumzug am Sonntag, 2. März um 14.11 Uhr 42 Vereine und Gruppen beteiligen. „Wir haben dieses Jahr auch einige neue Zuggruppen aus der Region dabei“, freut sich Philipp Schürdt. Unter den Teilnehmern sind zudem ein Spielmannszug und eine Musikkapelle, insgesamt werden circa 1000 Zugteilnehmer erwartet. Der Zug wird sich laut Zugleiter Philipp Schürdt und Dennis Jung ab 12 Uhr in der Siegener Straße und in der Rathausstraße formieren.

Wichtig für alle Verkehrsteilnehmer: Die Innenstadt von Altenkirchen ist ab 13.45 Uhr für den gesamten Durch- gangsverkehr gesperrt, Verkehrsteilnehmer sollen die ausgeschilderte Strecke über die Umgehungsstraße nutzen.
Ab 14.11 Uhr zieht der närrische Lindwurm durch folgende Straßen: Siegener Straße, Rathausstraße, Fußgängerzone abwärts, Quengelstraße, Koblenzer Straße, Bahnhofstraße. An der Bahnhofstraße wird die Zugansage durch Sitzungspräsidentin Alina Römer erfolgen, danach geht es weiter in Richtung Konrad-Adenauer-Platz (Busbahnhof), Wiedstraße, Kölnerstraße und Quengelstraße. Der Umzug löst sich abschließend in der Quengelstraße, Abfahrt Dammweg, Weyerdamm, auf. Dann haben die Festwagen die Möglichkeit, über die Quengelstraße (Stadthalle) in alle Richtungen abzufahren, wie die KG Altenkirchen in einer Pressemitteilung informiert. Die Musik und Fußgruppen gehen dann über den Dammweg zum Festplatz Weyerdamm zur anschließenden Zugparty ins närrische Festzelt.
Verstärkte Kontrollen durch Jugendamt und Polizei
Hierbei werden im Rahmen der Sicherheitsmaßnahmen im Zelt intensive Taschen- und Rucksack-Kontrollen durch den Sicherheitsdienst durchgeführt. Die KG bittet Besucher, auf das Mitführen von großen Taschen und Rucksäcken zu verzichten. Während des Karnevalszugs und der Zug-Party werden Jugendamt und Polizei verstärkt Kontrollen durchführen. Die Alkoholausgabe an Jugendliche unter 18 Jahren ist untersagt. Für Rettungskräfte ist ein Zelt am Festplatz Weyerdamm aufgebaut.
Eine besondere organisatorische Herausforderung für die KG ist ebenso die Fachmarktzentrum-Baustelle am Weyerdamm (siehe Info-Kasten). Neben Sicherheit und der Baustelle am Weyerdamm sind zudem gestiegene Kosten eine weitere Herausforderung für den Altenkirchener Verein, so sei der Umzug eine extrem hohe finanzielle Belastung – auch gestiegene Energie- und Kamellekosten sowie Gema-Gebühren spielen da mit rein. „Die Gesamtkosten sind extrem gestiegen“, berichtet Karlheinz Fels. Daneben ist die derzeitige Grippewelle ebenfalls ein erschwerender Faktor.
Trotz allem freuen sich Karlheinz Fels, Philipp Schürdt und die gesamte Karnevalsgesellschaft sehr auf den Alekäjer Fastelovend Umzug. Damit es ein schöner und vor allem friedlicher Umzug wird, werden alle Besucher des Karnevalsumzuges gebeten, den Anordnungen der Sicherungs- und Ordnungskräfte Folge zu leisten. Die Karnevalsgesellschaft Altenkirchen 1972 wünscht alle Besuchern ein paar schöne und fröhliche Stunden im närrischen Altenkirchen, wenn es wieder heißt: „Alekärch Schepp schepp!“
Hinweise zur Park- und Fußwegsituation
Autofahrer können ihre Fahrzeuge an verschiedenen Stellen am Sonntag, 2. März, in Altenkirchen abstellen. Parkmöglichkeiten gibt es im Parkhaus Schlossplatz, am Parkplatz Kreisverwaltung, Parkplatz Mühlengasse, Güterbahnhof und am toom-Baumarkt. Parkplätze am ALDI und LIDL-Markt sowie am Sport- und Schulzentrum sowie der Parkplatz hinter dem Rathaus können ebenso genutzt werden. Der Parkplatz am Festzelt ist komplett gesperrt, außer für Rettungskräfte von Polizei, Feuerwehr und DRK. Der Eingang zum Festzelt erfolgt nur über den Dammweg und Bachstraße, wie Karlheinz Fels und Philipp Schürdt betonen. Aufgrund der Fachmarktzentrum-Baustelle am Weyerdamm können Fahrzeuge nicht in der Nähe des Festzeltes halten, es wird eine Extra-Abholzone für Besucher an der Straße „Zum Weyerdamm“ geben. Festzeltbesucher müssen durch Sperrungen einen längeren Fußweg in Kauf nehmen. ann