Hochwasservorsorgekonzept: Rat Kirchen läutet Umsetzungsphase für nächste Maßnahmen ein
Hochwasservorsorgekonzept: So will die Stadt Kirchen Folgen von Starkregen vermindern
2018 zerstörte die Kraft des Wassers die Klotzbachstraße in Kirchen. Damit ein solches Ereignis in dieser Form nicht mehr eintritt, macht sich die Stadt nun an die Umsetzung von Hochwasservorsorgemaßnahmen.
Archiv Andreas Neuser. Andreas Neuser

Das Starkregenereignis im Mai 2018 ist vor allem den Kirchenern gut oder eher schlecht in Erinnerung. Vor allem das Gebiet um den Klotzbach war aufgrund des übergelaufenen Baches schwer betroffen. So sollen die Folgen weiterer Unwetter in Zaun gehalten werden.

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Bis heute ist die Straße Klotzbach für den Verkehr gesperrt. Das Heimatmuseum samt historischem Keller und Grundstück wurde geflutet, wie die Umweltbeauftragte der Verbandsgemeinde, Monika Lieth, jüngst im Kirchener Stadtrat erinnerte. Die Verwaltungsmitarbeiterin stellte die Maßnahmen aus dem im Oktober vergangenen Jahres freigegebenen Hochwasservorsorgekonzept in Zuständigkeit der Stadt vor. Vorweg: Der Klotzbach wird die Ratsmitglieder in Zukunft noch beschäftigen.

Zur Erinnerung: Die Verbandsgemeinde hatte sich vor der Pandemie mit dem Ingenieurbüro Björnsen aus Koblenz aufgemacht, ein Hochwasservorsorgekonzept zu erstellen. Es gab Bürgerbeteiligungen, öffentliche Begehungen und schließlich – nach mehreren pandemiebedingten Verschiebungen – die Abschlussveranstaltung im Herbst vergangenen Jahres. Im nächsten Schritt soll es nun um die konkrete Umsetzung einzelner Maßnahmen gehen, die in dem Konzept priorisiert werden.

In dem Bereich sollte man auf jeden Fall etwas tun.

Monika Lieth, Umweltbeauftragte der Verbandsgemeinde Kirchen

Viele Zuständigkeiten liegen nicht bei der Stadt, etwa die für den Hochwasserschutz relevante Gewässerunterhaltung, für die die Verbandsgemeinde zuständig ist. Die Stadt sei laut Lieth lediglich für vier der 21 Bereiche alleinverantwortlich. Kernfrage sei nun: „Womit fängt man an?“ Der Stadtrat hat entsprechend dem Verwaltungsvorschlag beschlossen, sich nun die Bereiche im Zusammenhang mit dem Klotzbach vorzunehmen. Die Verwaltung wurde beauftragt, Angebote für die Planung der Vorsorgemaßnahmen von Büros einzuholen. Für die Umweltbeauftragte Lieth steht fest: „In dem Bereich sollte man auf jeden Fall etwas tun.“ Zwar gibt es ein Einlaufbauwerk oberhalb des Heimatmuseums, laut Lieth ein typisches, wie es mehrfach in der Verbandsgemeinde vorkomme. Doch bei Starkregen wie im Mai 2018 setzt sich das Bauwerk schnell mit Geäst zu und ist dann nicht mehr funktionsfähig.

„Es wird dann einfach überflutet“, so Lieth. Der Einlauf in der Verrohrung neigt zur Verklausung. Das Wasser staut sich schließlich zurück – mit den aus 2018 bekannten Folgen. Das Problem habe also seinen Ursprung oberhalb des Heimatmuseums, wie die Verwaltungsmitarbeiterin feststellte. Die gesamte Entwässerung des Klotzbachs komme an diesem Punkt zusammen. Nun soll die hydraulische Leistungsfähigkeit des Einlaufbauwerks optimiert werden. Daneben sollen Totholz- und Treibholzsperren installiert werden und Kleinstrückhalten im Oberlauf der Klotzbachverrohrung angeordnet werden.

Lieth konnte auch schon ein Positivbeispiel nennen, das aus dem Vorsorgekonzept hervorgegangen ist. Denn auch der Einlauf in die Verrohrung des Imhäuser Bachs vor dem Tennisplatz im Ortsteil Herkersdorf neigt zur Verklausung. Die bauliche Optimierung ist bereits abgeschlossen, Fördermittel sind abgerechnet. „Das ist genauso gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe“, sagte Lieth.

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