22. Westerwälder Drachenflugfest begeisterte viele Fans aus nah und fern - Wettergott schickt strahlenden Sonnenschein, aber wenig Wind
Himmelsschau in Horhausen: Bunte Flugobjekte segeln durch die Luft
Julia Hilgeroth-Buchner

Klassische Kinderdrachen, schillernde Schmetterlinge, beeindruckende Zwei- und Vierleiner, eine unglaubliche Auswahl an Bodenwindspielen und vieles mehr: Das 22. Westerwälder Drachenflugfest bot am Wochenende wieder alles, was Fans bunter Flugobjekte glücklich macht. Schon früh am Samstagmorgen fanden sich die Ausrichter der überregional beliebten Veranstaltung auf den Wiesen unterhalb des Feuerwehrhauses ein, um sich auf zwei erlebnisreiche Tage vorzubereiten.

Lesezeit 2 Minuten

Dazu gehörte auch ein banger Blick zum Himmel. Die Sonne strahlte zwar nach Kräften, allerdings wehte (noch) ein deutlich zu laues Lüftchen. Würde die Traditionsveranstaltung unter diesen Umständen überhaupt Erfolg haben? Und was, wenn die teils übermannshohen Großdrachen, deren Aufstieg mit großer Spannung erwartet wurde, gar nicht eingesetzt werden konnten?

Doch diese Bedenken wurden erst einmal beiseitegeschoben, denn schon bald füllte sich die Wiese mit den ersten kleinen und großen Gästen, die meist ihre eigenen Drachen mitgebracht hatten und die ersten Flugversuche wagten. Ortsbürgermeister Thomas Schmidt und sein Team durften sich beim offiziellen Beginn um 11 Uhr bereits über einen wunderschönen Anblick freuen, denn neben den Einzeldrachen in der Luft machte die tolle Ausstellung des Drachenclubs „Dreamcatcher“ am Rande der Wiese wirklich etwas her.

„Ich darf alle Besucher ganz herzlich zu diesem Fest begrüßen und ihnen viel Freude und Begeisterung wünschen“, sagte Thomas Schmidt, auch im Namen des Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, Rolf Schmidt-Markoski, der deren Bürgermeister Fred Jüngerich vertrat. Thomas Schmidts Dank galt den vielen Helfern, aber vor allem Martina Beer und Angela Metzen vom Fachbereich Organisation und Tourismus der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, die maßgeblich zur Vorbereitung des Festes beigetragen hatten.

Auch zahlreiche Stände lockten

Der Ortsbürgermeister wies auf die zahlreichen Stände und Verpflegungsmöglichkeiten hin und erklärte das Fest dann für eröffnet.

Das ließen sich die Besucher, aber auch die einschlägigen „Stammgäste“ nicht zweimal sagen. Denn wie in jedem Jahr konnten sich die Organisatoren auf die Teilnahme passionierter Drachenexperten verlassen, die das Publikum mit ihren Künsten beeindruckten und Einsteigern mit Rat und Tat zur Seite standen.

Mit elf Wohnwagen und Wohnmobilen war der Drachenclub Dreamcatcher (Interessengemeinschaft der Drachenflieger Westerwald) aus Kleinmaischeid angerückt, um das Publikum an der Vielfalt von Objekten, die die Branche zu bieten hat, teilhaben zu lassen. Einer von ihnen war Ulf Rockenfeller, der mit seiner Familie auf vielen großen Festivals zu Gast ist, aber auch immer gerne nach Horhausen fährt. „Wir sind sicher schon zehn Jahre dabei“, schätzte der Drachenkenner und erläuterte, was es mit den farbenfrohen Luftobjekten vor seinem Stand auf sich hatte.

Auffällige Bodenwindspiele

Besonders auffällig waren die Bodenwindspiele, die sich bei gutem Wind (zum Beispiel am Meer) selbst aufblasen, nun aber ein wenig technische Unterstützung brauchten. Hier schob sich ein gruseliges Gespenst aus einem Halloween-Kürbis in den Blick, dort wackelte ein Krebs mit seinen Scheren, während eine Schar lustiger Kühe vernehmlich muhte. „Eine Attraktion ist auch unsere Bonbon-Fähre, die sich in der Luft öffnet und die wir im letzten Jahr hier im Einsatz hatten. Die Kinder durften dann die herausfallenden Bonbons aufsammeln.“ Sehr stolz war Ulf Rockenfeller auch auf seine glitzernden Windspiele mit Erdspieß, die er selbst gebastelt hatte.

Auf den abendlichen Höhepunkt freuten sich die Gäste des Festes bereits am hellen Tag. Dann nämlich sollten, je nach Windausbeute, beleuchtete Drachen in den dunklen Himmel aufsteigen – nach Meinung der Fans ein unvergleichlicher Anblick. Auch der Sonntag lud zu Spiel und Spaß in der Drachenwelt ein, bevor alle Teilnehmer wehmütig, aber voller Eindrücke den Heimweg antraten.

Top-News aus der Region