Modernisierung soll spätestens 2023 erfolgen
Herkersdorf: Mit der Sanierung der Druidenhalle soll viel Energie gespart werden
Die Druidenhalle in Herkersdorf ist unter energetischen Aspekten ein Relikt aus der Steinzeit: Hier fällt daher bald eine Sanierung an. Foto: Markus Döring
Markus Döring

Kirchen/Herkersdorf. Keiner kann sagen, dass es in den 1980er-Jahren nicht schon Bücher gab wie „Die Grenzen des Wachstums“, die davor warnten, dass uns eines Tages ein Klimawandel bevorstehen könnte, wie er uns heute tatsächlich bedroht. Damals spielten dennoch beim Bau etwa von Bürgerhäusern energetische Konzepte kaum eine Rolle. So auch bei der Druidenhalle in Herkersdorf, die 1982 saniert und in Stahlbeton-„Sandwich-Bauweise“ ausgebaut wurde. Heute muss hier nun für viel Geld nachgebessert werden, wie an so manch anderem öffentlichen Gebäude auch. Das war jetzt Thema im Bau-, Liegenschafts- und Umweltausschuss der Stadt Kirchen, wo der Diplom-Ingenieur Jens Roth vom Siegener Büro Neeb die Ergebnisse seiner Untersuchung an dem Gebäude vorstellte. Ergebnis: Eine dringend erforderliche Sanierung, mit der die Gemeinde langfristig viel Energiekosten sparen wird, schlägt mit rund 235.000 Euro zu Buche.

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Als Mehrzweckhalle mit einer Grundfläche von 555 Quadratmetern einst errichtet, ist der Bau nach wie vor das Herz des gesellschaftlichen Lebens in Herkersdorf und auch Offhausen. Gemessen an den heute möglichen Standards, ist aber die Energiebilanz der Halle beängstigend, es wird unfassbar viel Energie ungenutzt verpulvert: 527 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr nannte der Fachmann, was sage und schreibe 82 Tonnen CO2 entspricht, die die Halle verbraucht. Moderne Gebäude dieser Art haben dagegen einen Durchschnittswert von nur noch 180 Kilowattstunden vorzuweisen. Roth sprach davon, dass eine Wärmedämmung am Dach „hoffentlich vorhanden“ sei; dass die Bodenplatte so gut wie gänzlich ungedämmt sei; dass der Niedertemperatur-Ölkessel, der auch für warmes Wasser sorgt, bei Weitem nicht den Standards von heute entspricht; dass 40 Prozent der ungenutzt verpuffenden Energie durch die Fenster abstrahlt, fast 30 Prozent durch die nur schlecht gedämmten Außenwände.

Der Experte hatte fünf Varianten für eine Sanierung zu bieten, von denen sich der Ausschuss für die Variante 4 entschied: Für eine neue Heizung, neue Fenster, neue Türen. Zudem sollen die Decken im Obergeschoss und die Außenwände nachgedämmt werden. Wollte man auch die Bodenplatte dämmen, bliebe den Sanierern nichts anderes übrig, als den ganzen Bau abzureißen. Fakt ist, dass mit Variante 4 die Energiekosten um 30 Prozent sinken würden. Der CO2-Ausstoß würde um 86 Prozent sinken, von 82 Tonnen pro Jahr auf 20 Tonnen, also um mehr als drei Viertel.

Die neue Heizungsanlage soll eine moderne Holzpelletanlage werden, mit einer Schnecke in einem Anbau, für den man an eine Garage denkt. Hier wären, hieß es, 45 Prozent an Zuschüssen möglich. Der Ausschuss zeigte sich beeindruckt; die Hallensanierung wird dem Stadtrat einstimmig für die Jahre 2022/23 empfohlen.

Auch Frank Reifenrath sprach sich im Namen der VG-Verwaltung für die Sanierung aus. Er regte an, zugleich eine Fotovoltaikanlage aufs Dach zu montieren. Berlin biete derzeit viele Förderprogramme: „Daher sollten wir große Lösungen anstreben, um möglichst viele Fördermittel in Anspruch nehmen zu können.“

Von unserem Redakteur Peter Seel

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