Heimatverein hat tiefe Spuren in Kirchen hinterlassen - Heimattage am Wochenende
Heimatverein Kirchen feiert Geburtstag: 40 Jahre Erinnerung lebendig gehalten
Insbesondere dürfen sich die Besucher der Kirchener Heimattage auf Einblicke in das traditionelle Schusterhandwerk freuen. Einen ersten Eindruck geben (von links) Johannes Pfeifer, Eva Fischer und Hubertus Hensel vom Vorstand des Heimatvereins. Foto: Daniel-D. Pirker
Daniel-D. Pirker

Die Spuren, die der Heimatverein Kirchen in der Stadt hinterlassen hat, sind so vielfältig wie nachhaltig. Auch nach weiteren 40 Jahren werden sie das Stadtbild prägen. So alt ist der Traditionsverein nämlich. Am Wochenende wird der runde Geburtstag gefeiert. Wie in jedem Jahr laden die Aktiven um den Vorstandsvorsitzenden Hubertus Hensel zu den Heimattagen am Heimatmuseum ein, die am Samstag und Sonntag stattfinden.

Den musikalischen Auftakt setzen am Samstagabend ab 20 Uhr (Einlass 18 Uhr) „@coustics“, die vier Herren aus dem Westerwald, die ihren mehrstimmigen Gesang zu ihrem Markenzeichen gemacht haben. Schon mit dem Engagement der angesehenen Gruppe beweise der Verein die Wertigkeit dieser Heimattage, so Vorsitzender Hensel bei der Vorstellung des Programms. Am Sonntag geht es dann nicht weniger ambitioniert weiter. Von 11 Uhr bis 17 Uhr wird der als Pionier der deutschen Skaterszene bekannte und aus Kirchen stammende Titus Dittmann persönlich mit Helfern des Vereins „skate-aid Westerwald“ für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 15 Jahren Workshops anbieten.

Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen stärken

Dazu wurde extra eine Mini-Skateboardrampe zum Heimatmuseum transportiert und dort aufgebaut. Der Vater der deutschen Skateszene hatte vor einiger Zeit angekündigt, den Heimatverein zu unterstützen und dabei zu helfen, jüngere Menschen an seine Arbeit heranzuführen. Bei den Workshops soll es auch darum gehen, das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen zu stärken. Dabei stehe eine Tugend im Vordergrund, die unter dieser Generation am Schwinden sei, so Vorsitzender Hensel, nämlich „nachdem man hingefallen ist, wieder aufzustehen“.

Sich von Herausforderungen nicht einschüchtern zu lassen sowie Neuerungen durchzusetzen – das war auch ein Leitmotto für die vergangenen 40 Jahre des Vereinsbestehens. Schon die Gründungsmitglieder rangen mit der Zielausrichtung des Vereins, wie Hensel zurückblickt. Soll es ein klassischer Verschönerungsverein werden, der vornehmlich im Ort anpackt? Oder ein Geschichtsverein, der die lokale Historie aufbereitet? Man entschied sich für Letzteres. Mittlerweile ist die Vereinslandschaft Kirchens nicht mehr vorstellbar ohne den Heimatverein.

2001 standen tief greifende Veränderungen an

Nicht alle Neuerungen stießen von Anfang an auf große Zustimmung, wie sich Hensel erinnert, der seit 2001 den Verein als Vorsitzender leitet. Als er das Amt von Werner Panthel damals übernahm, befand sich der Verein samt Heimatmuseum in einer tief greifenden Phase der Veränderung. Schon in den Anfangsjahren stellten viele Bürger den umtriebigen Lokalhistorikern Exponate und Leihgaben zur Verfügung. Für eine Übergangszeit war man unter anderem noch in einem Schulsaal in der damals leer stehenden, ehemaligen evangelischen Volksschule untergebracht. Zu dieser Zeit, Ende der 1990er, war der Verein bereits fest etabliert in der Region. Immer wieder brachte er sich durch Besuche von Museen, Vorträge, Ausstellungen und kritische Stellungnahmen ein.

1993 nutzte der Verein schließlich die Chance, das frühere Feuerwehrhaus in der Wiesenstraße zu übernehmen, das rund 350 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet. An drei Tagen wurde schließlich die Einweihung 1994 gefeiert. Die in Wehbach begonnene Tradition wird somit auch im und um das neue Domizil fortgeführt. Und damit der Verein weiterhin so aktiv sein kann, ist er auf Mitmacher angewiesen. Die können sich auf vielfältige Weise einbringen, auch mit eigenen Ideen. Denn, wie Vorsitzender Hubertus Hensel betont: „Nach 40 Jahren ist der Heimatverein so offen wie nie.“

Das Konzert mit „@coustics“ beginnt am Samstag um 20 Uhr (Einlass 18 Uhr). Der Eintritt kostet im Vorverkauf 15 Euro und an der Abendkasse 18 Euro. Am Folgetag geht es unter anderem mit dem Skate-Workshop ab 11 Uhr weiter. Ab 12 Uhr spielt das Stadtorchester Kirchen auf. Wie gewohnt dürfen sich die Gäste auch auf vielfältige Vorführungen freuen, etwa von einem Kettensägenkünstler. Mehr Infos unter www.kirchener-heimatverein.de

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