„Das ist der zweitgrößte Haushalt, den die Gemeinde je verabschiedet hat“, sagte Scheuerfelds Ortsbürgermeister Harald Dohm in der jüngsten Ratssitzung. Erträgen von 3,273 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 3,230 Millionen Euro gegenüber. Unterm Strich bleibt damit ein Jahresüberschuss von gut 43.000 Euro für die Gemeinde übrig.
Die mehr als 3 Millionen Euro spiegeln das wider, was in der Gemeinde umgesetzt wurde, so Dohm weiter. Darunter zählte etwa etliches in der Infrastruktur. „Alles, was an Sparpotenzial möglich war, haben wir umgesetzt“, sagte der Ortsbürgermeister weiter. Außerdem seien zusätzliche Einnahmequellen generiert worden. So könnten durch die Fotovoltaikanlage, die auf der Schule installiert wurde, 13.000 bis 15.000 Euro jährlich in die Gemeindekasse eingespielt werden. Auch die PV-Anlage auf der Turnhalle liefert konsequent Strom. „Annähernd 800 Kilowatt wurden eingespeichert. Bei Sonne ist das Gebäude gänzlich autark“, so Dohm.
„Wir haben hier die höchsten Hebesätze in der Region.“
Harald Dohm, Ortsbürgermeister Scheuerfeld
Und auch in der Infrastruktur geht es voran. „Wir haben in den Straßenbau investiert. So ist etwa die Hanfstraße erschlossen“, berichtete der Ortsbürgermeister. Das sei aber nur möglich gewesen, weil die Gemeinde die Bürger verstärkt zur Kasse gebeten habe. „Wir haben hier die höchsten Hebesätze in der Region“, betont Dohm. Das resultiere aber eben auch in einem Haushalt, der positive Zahlen schreibt. Ein sauberer Haushalt und Überschüsse seien auch für die nächsten Jahre zu erwarten.
Die Gewerbesteuer könne dabei aber nicht der signifikante Punkt sein. Denn die Steuereinnahmen in diesem Bereich seien immer größeren Schwankungen unterlegen. Vor zehn Jahren lagen die Einnahmen bei gut 390.000 Euro, 2018 gar bei 609.000 Euro. Für das aktuelle Jahr rechnet die Ortsgemeinde hingehen mit „nur“ etwa 329.000 Euro. Ein wesentlich wichtigerer Faktor sei die Einkommensteuer. Die steige seit mehr als zehn Jahren nahezu kontinuierlich an und spüle der Gemeinde in diesem Jahr etwas mehr als 1 Million Euro in die Kassen.
Pro-Kopf-Verschuldung hat sich mehr als halbiert
Und nicht nur bei den Einnahmen, sondern auch bei den Ausgaben stellt Bürgermeister Dohm der Gemeinde ein gutes Zeugnis aus. Die Kassenkredite sind von 2017 bei einem Volumen von 1,28 Millionen Euro auf mittlerweile 489.000 Euro (Stand Anfang 2024) abgetragen. Damit sei die Pro-Kopf-Verschuldung im Ort von 853 Euro (2017) auf heute 291 Euro gesunken. „Das ist weit unter Landesdurchschnitt“, macht Dohm deutlich.
In diesem Jahr ist das Investitionsvolumen mit 1,47 Millionen Euro nur unwesentlich niedriger als im vergangenen Jahr. Gut ein Drittel wird für die Erweiterung der Grundschule und den Mensabau veranschlagt. 480.000 Euro stehen dafür im Haushalt bereit. Ein weiteres gutes Drittel wird der Ausbau beziehungsweise die Erschließung der Straßen „Zur Hell“, Sonnenweg und Schulstraße kosten. Zudem wird für die Verkehrsanlage Hanfsland noch ein Betrag von 320.000 Euro eingeplant. Weiter folgen noch der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen (60.000 Euro), der Umbau der Bushaltestellen an der Maximilian-Kolbe-Schule (45.000 Euro) und der Erwerb und die Erschließung von Grundstücken (42.400 Euro).
Im Baugebiet und an der Brücke gehen die Arbeiten voran
Das Baugebiet Hanfsland geht seinem Abschluss entgegen. Fachingenieur Eberhard von Weschpfennig vom gleichnamigen Ingenieurbüro legte in der Gemeinderatssitzung den aktuellen Stand dar. Die Baumaßnahmen hätten eigentlich vor Weihnachten abgeschlossen werden müssen. Doch es zog sich dann doch etwas. Um die Deckschicht für die Straße aufzutragen, müsse es konstant wärmer als fünf Grad plus sein. Einen Abschluss vor Ostern kann von Weschpfennig nicht garantieren, aber spätestens die Woche nach den Feiertagen sollten die Arbeiten fertig sein, kündigt er an.
Und auch mit der Brücke in der Mittelstraße geht es voran. „Die Winkelstützmauer über dem Tunnel ist fertiggestellt“, sagt von Weschpfennig. Am Gleiskörper entlang gibt es einen provisorischen Gehweg, der mit der Westerwaldbahn abgestimmt sei. Bis Mitte/Ende Mai sollten die Baumaßnahmen abgeschlossen sein.