Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus im Kiefernweg in Hamm sind in der Nacht zum Samstag zwei Bewohner gerettet worden. Das Feuer brach gegen 1.17 Uhr in der Dachgeschosswohnung aus. Der Wehrleiter der Verbandsgemeindefeuerwehr, Alexander Müller, war als Erster vor Ort und traf auf ein dramatisches Bild, wie er unserer Zeitung schildert: Die Dachgeschosswohnung des dreistöckigen Hauses stand bereits in Vollbrand, dichter Rauch drang aus mehreren Fenstern. Drei Bewohnerinnen aus dem Erdgeschoss hatten sich selbst retten können und alarmierten die Einsatzkräfte, dass sich noch eine ältere Frau im ersten Stock und ein Mann im Dachgeschoss befanden.
Da das Treppenhaus zunächst noch rauchfrei war, handelte Müller sofort: Noch vor Eintreffen der Löschfahrzeuge rettete er die Seniorin. Parallel bauten die nachrückenden Kräfte eine Drehleiter auf. Zwei Atemschutztrupps drangen in die brennende Dachgeschosswohnung vor und bargen den 46-jährigen Bewohner, der „leblos“ aufgefunden wurde.

Der schwer verletzte Mann wurde sofort dem Rettungsdienst übergeben und nach einer Erstversorgung durch den Feuerwehrarzt per Rettungshubschrauber in eine Verbrennungsklinik geflogen. „Wir waren überrascht, dass er überhaupt noch Lebenszeichen zeigte“, erklärt Müller. Entscheidend für die Löscharbeiten war Müller zufolge die ungewöhnliche Bauweise: Die Decke der Dachgeschosswohnung bestand aus Beton und verhinderte so, dass die Flammen in den Dachstuhl durchschlugen. Dadurch konnten sich die 45 Feuerwehrleute aus Hamm und Wissen auf die Nachlöscharbeiten konzentrieren.
Dank des schnellen Eingreifens entstanden in den unteren Etagen keine Wasserschäden. Die Bewohner der beiden unteren Stockwerke konnten nach dem Einsatz in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Brandwohnung im Dachgeschoss bleibt unbewohnbar und wurde für die Ermittlungen versiegelt.
Der Einsatz war laut Wehrleiter Müller gegen 4 Uhr beendet. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.