Fast 45 Jahre besteht die Städtepartnerschaft zwischen dem Pariser Vorort Roissy-en-France und der Raiffeisengemeinde Hamm. Neben privaten Begegnungen stehen die jährlich in den Gemeinden abwechselnd stattfindenden Pfingsttreffen immer in einem besonderen Fokus. Jetzt weilte eine Delegation aus dem Hammer Land bei den französischen Freunden am Standort des Charles-de-Gaulle-Flughafens. Ein Wiedersehen mit zahlreichen emotionalen, herzlichen und freundschaftlichen Momenten.
Das jahrzehntelange Band der Freundschaft wurde an den drei Tagen weiter gestärkt. Zudem stellten die Teilnehmer Überlegungen an, wie man die Beziehungen auf eine noch breitere Basis stellen könne. Eine Städtepartnerschaft sei bekanntermaßen kein Selbstläufer, sondern ein ständiger Prozess. Die Generationen, und hier vor allem die Jugend, müssten diesen Prozess ständig dem Wandel der Zeiten anpassen.

Angedacht ist diesbezüglich ein musikalisches Projekt mit der Musikschule Roissy, die den Festabend hervorragend gestaltete (von klassischen Stücken bis zu Filmmusik), und der Bläserklasse der IGS Hamm. Kurz vor der Abfahrt wurde außerdem festgelegt, für die Teilnahme am Hammer Raiffeisen-Triathlon 2026 ein Team „Jumelage Hamm–Roissy“ zu melden.
Für Thomas Christmann, den im Vorjahr neu gewählten Hammer Ortsbürgermeister war es der erste offizielle Besuch in dieser Funktion in der französischen Partnergemeinde. Er kennt sich dort schon bestens aus; bereits seit 21 Jahren sind er und seine Ehefrau Isabel in die Freundschaft Roissy/Hamm eingebunden.
Gemeinsam ermunterten Christmann und die Roissyer Bürgermeisterin Michèle Calix, die zur Erinnerung zwei Zedern an die Hammer Gäste überreichte, am Fortbestand und der weiteren Ausgestaltung der Partnerschaft mitzuwirken. Damit werde nicht nur gegenseitiges Vertrauen geschaffen, sondern auch Respekt und Friedenssignale gegeben. Wenn Hamm und Roissy auch nur eine kleine Einheit im vereinten Europa darstellten, seien sie doch ein positives und wichtiges Bindeglied.

Die Hammer hatten eine im Vorfeld von Peter von Glasow inspizierte zentnerschwere Holzbank mit der Inschrift „Jumelage 2025, Roissy-en-France, Hamm (Sieg)“ als Gastgeschenk dabei. In seinen Worten charakterisierte der Hammer Ortsbürgermeister symbolisch die Sitzgelegenheit. „Auf einer solchen können sich Menschen treffen, sich in die Augen schauen, ohne einen Umweg über Medien direkt miteinander reden und das sagen, was man auf dem Herzen hat. Das sind wichtige Momente. So sollte es auch auf den höheren Ebenen sein.“
Nach dem offiziellen Teil des Festabends spielte die Oliver-Sefac-Band zum Tanz auf. Einen herzlichen Beifall gab es für den anwesenden Roissyer Altbürgermeister André Toulouse, einem maßgeblichen Mitbegründer und langjährigen Mitgestalter der Partnerschaft.
Besuch in Giverny
Beim abwechslungsreichen dreitägigen Programm nahm für die Hammer Gäste der Gedankenaustausch in den Gastfamilien einen besonderen Platz ein. Auf den Spuren berühmter Maler wandelte man am Pfingstsonntag im Garten des impressionistischen Malers Claude Monet in Giverny. Keiner konnte sich dort dem zeitlosen Charme von Modernität und lebendigen Farben entziehen. Die Teiche, die japanische Brücke, die Seerosen und Alleen aus Blüten inspirierten nicht nur den bekannten Maler, sondern sie begeisterten auch die Besucher aus dem Westerwald. Imposant und außergewöhnlich war auch der Besuch mit Führung im dortigen „Museum der Impressionisten“.
Vor dem emotionalen Abschiednehmen mit vielen „Kuss, Kuss“ am Pfingstmontag sprach Christmann den französischen Gastgebern einen Dank für die herzliche Aufnahme aus. In diesen schloss er ausdrücklich Valérie Redouté, Sonia Carnielli (beide Roissy) sowie Emilienne Markus und Isabel Christmann von Hammer Seite für die vorbildliche Organisation aus. Au revoir – im nächsten Jahr trifft man sich in Hamm.