6,25 Prozent Dividende für die Mitglieder
Hamm: Generalversammlung der Volksbank beschließt Ausschüttung von 6,25 Dividende
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Volksbank Hamm mit den Geehrten, die bei der diesjährigen Generalversammlung im Erholungsheim Hohe Grete in Pracht für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden. Foto: Sonja Roos
sr

Pracht. Es war eine besondere Generalversammlung der Volksbank Hamm in diesem Jahr, denn der Abschied Heinz-Georg Schumachers schwebte über der Veranstaltung, zu der 56 stimmberechtigte Mitglieder erschienen waren. Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende eröffnete nach mehr als drei Jahrzehnten im Amt zum letzten Mal die traditionelle Sitzung.

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Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Volksbank Hamm mit den Geehrten, die bei der diesjährigen Generalversammlung im Erholungsheim Hohe Grete in Pracht für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden. Foto: Sonja Roos
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Im 103. Jahr des Bestehens der Bank konnten die beiden Vorstände Sven Gewehr und Thomas Kölzer durchaus Positives berichten, trotz nicht ganz einfacher Zeiten. Inflation, Zinsentwicklung und Fachkräftemangel, dazu die anhaltenden Kriege in der Ukraine und in Nahost – die Unternehmen seien zögerlich geworden bei Investitionen, so Sven Gewehr.

Trotzdem seien Unternehmen mit interessanten Ideen auf die Bank zugekommen, die auch in schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner in der Region sei. Genau das sei auch Kernaufgabe einer Genossenschaftsbank: Die Schaffung von Nutzen für die Mitglieder. Im Privatkundengeschäft sei eine erhöhte Nachfrage nach energetischer Sanierung zu beobachten gewesen, was durch den Fachkräftemangel im Handwerk allerdings oft schwierig in der Umsetzung sei.

Auch die klassische Hausfinanzierung sei rückläufig gewesen, dadurch seien aber auch die Immobilienpreise gesunken, sodass in diesem Bereich eine Wende zu erwarten ist. Trotzdem, so betonte Gewehr, sei man wirtschaftlich gut aufgestellt. Im Berichtsjahr 2023 erhöhte sich die Bilanzsumme um 3,6 Prozent auf 164,8 Millionen Euro nach einem Wachstum von 8,6 Prozent im Vorjahr.

Die Forderungen an die Kunden stiegen bis Jahresende um sieben Prozent auf 126,8 Millionen Euro an – zum Vergleich: Im Jahr davor hatte der Anstieg noch 20,9 Prozent ausgemacht. Das Hauptaugenmerk bei der Kreditvergabe liege immer noch im Privatkundenbereich und da in der Wohnimmobilienfinanzierung. 70,9 Prozent macht dieser Bereich aus, die restlichen 29,1 Prozent verteilen sich auf gewerbliche Kunden.

Positiv sei, dass der Zinsanstieg weiter zu einer guten Nachfrage im Bereich der Geldanlage geführt habe. Trotz des verstärkten Wettbewerbs um Kundengelder konnte hier ein Anstieg der Kundeneinlagen von 123,7 Millionen Euro auf 128,2 Millionen Euro verbucht werden. Insofern konnte das abgelaufene Geschäftsjahr aufgrund des Wachstums im Kreditgeschäft mit einem deutlich höheren Zinsüberschuss abgeschlossen werden.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich leicht von 695.000 Euro auf 701.800 Euro. Der Personalaufwand reduzierte sich insbesondere durch Eintritt von Mitarbeitern in die Rente. Der Jahresüberschuss 2023 liegt bei 260.140,91 Euro. Der Prüfungsverband erteilte dem Jahresabschluss 2023 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk – also alles im grünen Bereich.

Auch der Aufsichtsrat attestierte der Bank eine saubere und ordentliche Geschäftsführung. Dem konnte sich die Generalversammlung anschließen und entlastete Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig. Den Mitgliedern wurde dann vorgeschlagen, den Bilanzgewinn aufzuteilen, sodass 100.000 Euro in die gesetzliche Rücklage fließen und 52.818,39 Euro als 6,25-prozentige Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet werden. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.

Im Anschluss daran wurden dann 16 Mitglieder für 50 Jahre Mitgliedschaft bei der Volksbank Hamm geehrt. Persönlich entgegen nahmen diese Ehrung an der Generalversammlung: Arnold Asbach, Jürgen Fuchs, Norbert Geilhausen, Norbert Grüttner, Ute Hoffmann und Harald Noch.

Heinz-Georg Schumacher (links) wurde von Thomas Krämer geehrt.
sr

33 Jahre lang war Heinz-Georg Schumacher im Aufsichtsrat der Volksbank Hamm, 31 Jahre davon als Vorsitzender. Selbstredend, dass der aus Hamm stammende Steuerberater die Entwicklung der Bank in diesen Jahren maßgeblich mitprägte. 29 Generalversammlungen leitete er in dieser Zeit, nahm an über 400 Sitzungen des Aufsichtsrates teil und arbeitete mit insgesamt sechs hauptamtlichen Vorständen zusammen. Für dieses beeindruckende und kontinuierliche Ehrenamt wurde Schumacher während seiner letzten Sitzung von Thomas Krämer vom Genossenschaftsverband in besonderem Maße gewürdigt und mit einer Urkunde ausgezeichnet. Zudem hielt sein langjähriger Aufsichtsratskollege und designierter Nachfolger Andreas Düngen eine bewegende Laudatio, in der er Schumacher attestierte, mit seiner unerschütterlichen Art ein Fels in der Brandung gewesen zu sein. „Er hatte immer das erste und das letzte Wort – und das war auch richtig so“, befand Düngen und verwies auf die großen Fußstapfen, in die er als Nachfolger treten muss. „Ich habe Schuhgröße 47,5“, scherzte der Geehrte, dem der Abschied sichtlich schwerfiel. Für Schumacher wurde (in Abwesenheit) der VG-Bürgermeister von Hamm, Dietmar Henrich, einstimmig gewählt, Oliver Hermes wurde ebenfalls einstimmig wieder in das Gremium gewählt. sr

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