Obwohl vor der Tür der Sommer mit einem fast tropischen Abend lockt, haben viele Menschen den Weg in Hamms Lindenallee gefunden, wo in unmittelbarer Nähe zum Rathaus am 1. Dezember die kreisweit ersten kommunal betriebenen Co-Working-Spaces eröffnet werden sollen. Initiator der geplanten Co-Working-Spaces ist der mit kommunaler Unterstützung gegründete Verein „zukunftsraiff“, aber auch TraForce, das Transformationsnetzwerk Altenkirchen, unterstützt die Aktivitäten.
Tim Ehrlich, Wirtschaftsförderer der Verbandsgemeinde Hamm und Geschäftsführer des Vereins „zukunftsraiff“, will die Menschen auf dem Weg zu dem Projekt mitnehmen. Deshalb hat er an diesem Tag zu einem Baustellenbier eingeladen.

Unverbindlich können sich die Interessierten ein Bild machen, Fragen stellen, in den noch leeren Räumen eine Vorstellung bekommen, wie das Ganze aussehen könnte. „Wir wollen kleine Schritte gehen und sind da auf einem guten Weg“, sagt Bürgermeister Dietmar Henrich zu Beginn der Infoveranstaltung.
Dass man sich überhaupt auf den Weg gemacht hat, hat auch damit zu tun, dass das Projekt gefördert wird, und zwar von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, genauer gesagt vom dortigen Projekt Dorf-Büro. Als nur eines von zwei Projekten überhaupt in diesem Jahr und als einziges im nördlichen Rheinland-Pfalz.

20.000 Euro gibt es für die Ausstattung, die ersten drei Jahre werden dann jeweils mit 10.000 Euro bezuschusst. Danach muss das Projekt auf eigenen Füßen stehen, wie Tim Ehrlich weiter erklärt. Auf zunächst fünf Jahre ist das Ganze angelegt. Man hofft in Hamm, bis dahin genug feste Mieter zu haben.
Denn: Es gibt zwar Interesse an Co-Working-Spaces, aber eben noch keine konkreten Anmeldungen. Insofern tastet man sich in Hamm Stück für Stück vorwärts, hofft aber darauf, vor allem jungen Leuten mit dem Modell einen Platz zu bieten, um sich selbstständig machen zu können, ohne große Kosten zu investieren in ein Büro und in Ausstattung.

Ideal sei da natürlich auch die Lage mit dem Bahnhof Au vor der Haustür, der die Siegstrecke bedient und Pendler ebenso anspricht wie Einheimische, in Hamm Büroflächen anzumieten. Vom Modell her, so erklärt Ehrlich weiter, seien sogenannte Fix Desks (also „feste Schreibtische“) und Flex Desk („flexible Schreibtische“) geplant. Das feste Modell wird 200 Euro im Monat kosten, das flexible, wo man keinen festen Platz hat, 100 Euro. Damit haben die Mieter quasi 24/7 Zugriff auf ihr Büro, denn alles soll voll automatisiert und digital ablaufen, wie Tim Ehrlich erläutert.
Zunächst plant man in Hamm mit sechs Plätzen, von denen zwei fest und vier flexibel sein sollen. Zu Beginn soll es Schnuppertage geben, bei denen man alles austesten kann. In einem weiteren Schritt soll auch überlegt werden, ob man die Schreibtische vielleicht bei Bedarf auch tageweise vermietet. Zudem gäbe es in dem Gebäude auch Ausbaupotenzial. „Ein wichtiger Aspekt in Richtung Ortsgemeinde ist, dass wir damit aktiv Leerstand beseitigen“, freut sich Dietmar Henrich.
Bei Interesse einfach melden
Wer Interesse an einem der Co-Working-Spaces in Hamm hat, kann sich mit Tim Ehrlich unter Telefon 02682/952220 in Verbindung setzen. Weitere Infos gibt es zudem auf der Internetseite www. igz.hamm-sieg.de