Gefährliche Kriegsreste
Grundschüler finden fünf Panzergranaten bei Weyerbusch
In einem Waldstück bei Weyerbusch fanden Grundschüler fünf deutsche Panzersprenggranaten. Die Munition wurde vom Kampfmittelräumdienst Koblenz fachgerecht entfernt und ist nun in einem Munitionszwischenlager untergebracht.
Kampfmittelräumdienst

Schreck am Projekttag: Grundschüler der Bürgermeister-Raiffeisen-Schule haben am Montagmorgen in einem Waldstück bei Weyerbusch fünf Panzergranaten gefunden. Umgehend wurde die Polizei Altenkirchen informiert, und der Kampfmittelräumdienst rückte an.

Lesezeit 2 Minuten

Schreck am Montagmorgen in Weyerbusch: In einem Wald haben Grundschüler der Bürgermeister-Raiffeisen-Schule fünf Panzergranaten, alte Kriegsmunition aus dem Zweiten Weltkrieg, gefunden. Der Fundort befindet sich nach Informationen unserer Zeitung in der Nähe der Parkstraße. Die Schüler hielten sich aufgrund eines Projekttages im Wald auf.

Unmittelbar nach dem Fund wurde die Polizeiinspektion Altenkirchen informiert, die Beamten waren mit einem Streifenwagen vor Ort. „Die Kollegen sicherten die Fundstelle bis zum Eintreffen des Kampfmittelräumdienstes ab“, teilt die Polizei Altenkirchen auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Umgehend wurde durch die Polizei Altenkirchen der Kampfmittelräumdienst aus Koblenz verständigt und über die aktuelle Lage informiert.

„Die Granaten waren noch nicht verschossen, daher waren die Zünder noch gesichert.“
Sven Rasehorn, Technischer Leiter des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz

Bei der gefundenen Weltkriegsmunition handelt es sich um fünf 5 x 3,7 Zentimeter Panzersprenggranaten deutscher Produktion mit einem Durchmesser von 3,7 Zentimetern und einer Länge von 11,9 Zentimetern. „Die Granaten waren noch nicht verschossen, daher waren die Zünder noch gesichert“, teilt Sven Rasehorn, Technischer Leiter des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz, der zur ADD gehört, auf Anfrage unserer Zeitung mit.

Der Kampfmittelräumdienst entfernte die gefundene Kriegsmunition fachgerecht, die Granaten wurden zur Dienststelle abtransportiert – „und werden dort bis zu ihrer Vernichtung in einem Munitionsbunker zwischengelagert“, so Rasehorn. Abschließend wurde der Bereich um die Fundstelle herum abgesucht, hierbei wurde keine weitere Weltkriegsmunition gefunden. Der Einsatz des Kampfmittelräumdienstes dauerte etwa eine Stunde.

Munitionsfunde in Wäldern von Rheinland-Pfalz keine Seltenheit

Auf die Frage, wie häufig sich solche Einsätze im Westerwald ereignen, teilt Rasehorn weiter mit: „Das kommt noch regelmäßig vor. Im Landkreis Altenkirchen war dies der neunte Einsatz in diesem Jahr, allerdings sind unsere Teams täglich in Rheinland-Pfalz unterwegs, um Munition zu bergen und zu vernichten.“ In den Wäldern in Rheinland-Pfalz sei die Wahrscheinlichkeit „relativ groß“, noch auf Munition aus dem Zweiten Weltkrieg zu stoßen.

Einsätze solcher Art sind für die Polizei Altenkirchen allerdings eher eine Seltenheit. „So etwas kommt höchsten vier oder fünf Mal im Jahr vor“, heißt es hierzu auf Anfrage unserer Zeitung.

Ein Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz trägt das Abzeichen auf seiner Jacke. Das Team war eine Stunde in Weyerbusch im Einsatz.
Andreas Arnold. dpa

„Die Schule führt derzeit eine Außer-Haus-Projektierung durch“, teilt Weyerbuschs Ortsbürgermeister Max Weller auf Anfrage unserer Zeitung mit. Er selbst sei nicht direkt nach dem Fund informiert worden. Aber ihm sei bekannt, „dass es Kampfhandlungen um Weyerbusch“ im Zweiten Weltkrieg gegeben habe. Er selbst habe schon früher als Bub Weltkriegsmunition gefunden, so Weller weiter. Die Schule selbst wollte sich zu dem Fund im Wald nicht äußern, hieß es auf Nachfrage unserer Zeitung.

Munitionsfund – das rät der Kampfmittelräumdienst

Der Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz rät bei einem Munitionsfund, Fotos vom Fund zu machen, am besten mit einem Größenvergleich – beispielsweise daneben ein Feuerzeug, eine Zigarettenschachtel oder Ähnliches legen. Zudem sollte der Standort, also die Koordinaten des Funds, erfasst werden. Auf jeden Fall sollte gefundene Munition – egal welcher Art – liegen gelassen und nicht berührt werden. Dann sollten sowohl das zuständige Ordnungsamt als auch die zuständige Polizei kontaktiert werden. Diese verständigen dann den Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz.

Top-News aus der Region