Heilstollensaison der Grube Bindweide beginnt Anfang April - Teilnehmer schätzen Ruhe und staubfreie Luft
Grube Bindweide: Long-Covid-Patienten für Studie gesucht
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Entspannung in der Stille des Berges: Die ruhige Atmosphäre des Bergwerks bietet ganz besonders die Möglichkeit, von der Hektik des Alltags Abstand zu nehmen und loszulassen. Foto: Archiv Markus Döring
Redweb SystemUser. Markus Döring

Die Heilstollentherapie gilt als besonders wirksam bei vielen Erkrankungen der Atemwege (COPD, Asthma, Allergien, Nasennebenhöhlenentzündung und anderen) und bei Post-Covid beziehungsweise Long-Covid. Für eine Studie suchen Wissenschaftler nun Teilnehmer. Am 7. April beginne die neue Heilstollensaison mit einem dreiwöchigen Kurs, wie die Verwaltung der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain mitteilt. Drei weitere Liegekuren sind im Laufe der Saison bis Ende Oktober geplant.

Bei Anspannung und Erschöpfung und bei dem Wunsch, abzuschalten oder zu entspannen, sei die Abgeschiedenheit und Ruhe im Inneren des Berges eine Wohltat, schreibt die VG-Verwaltung in ihrer Mitteilung. Das haben die vielen Erfahrungen der vergangenen 50 Jahre gezeigt – denn so lange gibt es in Deutschland schon die Heilstollentherapie. Die Heilstollen der Grube Bindweide zeichnen sich vor allem durch zwei Dinge aus: Erstens ist die Luft nahezu staubfrei und frei von Reizgasen. Es gibt keine Allergene und keine Pollen.

Die hohe Luftfeuchtigkeit bindet alle kleinen Staubteilchen. Die feuchtkalte Luft wird in den Atemwegen aufgewärmt und entzieht dann den angeschwollenen Atemwegen Wasser. Die Schleimhäute schwellen ab, und die Luft kann wieder freier fließen – durch die großen und die kleinen Bronchien, durch die Nase und die Nasennebenhöhlen.

Und zweitens ist es im Heilstollen sehr ruhig. Der Schallpegel liegt während der meisten Zeit unter zehn Dezibel. Diese „Lautstärke“ ist so leise, dass sie selbst mit sehr empfindlichen Mikrofonen kaum noch wahrgenommen werden kann.

Die Liegekur im Heilstollen wird durch einen fachkundigen Arzt betreut. Begleitet wird die dreiwöchige Therapie durch gymnastische Impulse und gemeinsame Atemübungen. Gesundheitsrelevante Fragen werden in entspannten gemeinsamen Gesprächen aufgearbeitet. Die Teilnahme für drei Wochen (sechsmal pro Woche) kostet 230 Euro, für eine einzelne Woche 80 Euro. Nach kurzfristiger Absprache sind auch Einzeltermine möglich.

Wissenschaftliche Studie soll die Wirksamkeit der Heilstollentherapie medizinisch nachweisen. Für diese Studie werden Teilnehmer gesucht, die folgende Voraussetzungen erfüllen sollten: eine Diagnose von COPD, Asthma und Long Covid, Zeit für eine dreiwöchige Liegekur vom 5. Mai bis zum 24. Mai 2024 (sechsmal pro Woche, circa eine Stunde und 45 Minuten, sonntags bis donnerstags von 17.15 Uhr bis 19 Uhr und freitags von 15.15 Uhr bis 17 Uhr), Teilnahme an insgesamt drei medizinischen Untersuchungen, vor, während und nach der Therapie.

Ziel der Studie, die in acht Heilstollen in Deutschland und in je einem Heilstollen in Österreich und Italien durchgeführt wird, ist es, wissenschaftlich den Nachweis zu führen, dass die Heilstollentherapie ein wirksames natürliches Heilmittel ist, das als Kassenleistung vom Hausarzt verordnet werden kann. Für Teilnehmer an der Studie beträgt die Gebühr für die drei Wochen 108 Euro.

Für weitere Fragen – insbesondere zur Teilnahme an der Studie – und zur Anmeldung gibt es beim Institut für Gesundheitsförderung unter Telefon 02747/576 03 45 oder per E-Mail an info@ig-online.org sowie bei der Tourist-Information der Verbandsgemeindeverwaltung Betzdorf-Gebhardshain unter Telefon 02741/291.118 oder per E-Mail an tourismus@vg-bg.de.

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